Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
fast alle von ihnen passionierte Forscher, die eine vollkommen andere Mission erwartet und sich darauf vorbereitet hatten.
Kapitel 4
U.S.S. Titan, Sternzeit 56941,4
»Ich erkläre sie hiermit offiziell für tauglich und bereit zum Abflug, Sir«, sagte Lieutenant Commander Nidani Ledrah, als sie den Zugangsdeckel zur Backbord-Warpgondel der Armstrong wieder einsetzte. Sie erhob sich aus der Hocke, umschritt das noch makellose, neue Typ-11-Shuttle und strahlte dabei voller berufsmäßigem Stolz.
Riker erwiderte Ledrahs Lächeln. Er war begeistert von ihrem Enthusiasmus.
»Ich hab da eine Frage, Captain«, sagte Ledrah. Ihre Stimme hallte durch die hohen, gewölbten Hallen von Titans primärem Hangardeck. Daneben war das Runabout Irrawaddy geparkt, der die Admirale Ross und Akaar an Bord gebracht hatte. Auf der anderen Seite standen die Shuttles Ellington, Gillespie, Holiday, Handy, Beiderbecke, Marsalis und Mance ordentlich aufgereiht, etwas weiter als die Armstrong und die Irrawaddy entfernt von der Kraftfeld-Barriere, die die Atmosphäre der Titan davor schützte, in den luftleeren Raum zu verschwinden. Jenseits der gähnenden Hangarluke zeigte der Mars sein uraltes, rötliches, kraternarbiges Gesicht.
»Schießen Sie los, Commander«, sagte Riker, während er langsam um das glänzende Shuttle herum ging und seinen schlichten, konischen Umriss bewunderte. Die Armstrong , obwohl nur eines von acht Shuttles an Bord der Titan , war schnell sein unumstrittener Favorit geworden.
»Ich habe gehört, Sie nehmen sie mit zur Erde, Sir.«
»Das haben Sie richtig gehört, Commander. Wieso? Brennen Sie so darauf, sie wiederzuhaben?«
»Nein, Sir, überhaupt nicht«, sagte Ledrah und klang dabei beinahe nervös.
Riker hob beruhigend seine Hand. »Keine Bange, Nidani. Ich verspreche, sie nicht zu zerkratzen.«
»Nein, Sir, so habe ich das überhaupt nicht gemeint. Ich hab mich nur gefragt, ob Sie mit einem neuen XO wiederkommen.«
Riker begriff. »Im Gegensatz dazu, jemanden zu fragen, der sich schon an Bord befindet.«
»Nicht, dass ich vorhätte, das weiterzuerzählen, Sir.« Ledrah war inzwischen rot wie eine Tomate geworden. Ganz offensichtlich wünschte sie sich, sie hätte diese Unterhaltung mit der gleichen Umsicht begonnen, mit der sie durch die Vorflugkontrolle der Armstrong gegangen war.
»Natürlich nicht, Nidani«, sagte Riker mit todernstem Gesicht. »Ich vergleiche die Titan gerne mit einem 350-Personen-Dorf. Sie können sich also vorstellen, wie empört ich wäre, wenn hier irgendwelche Gerüchte die Runde machen würden.«
Ledrah sah beschämt aus. Um das Thema zu wechseln, richtete Riker seine Aufmerksamkeit wieder auf die weiße Metallhülle der Armstrong , die absolut glatt und makellos war.
»Sie ist eine richtige Schönheit, nicht wahr?«
Ledrah schien über die Veränderung in der Gesprächsführung sehr erleichtert zu sein. »Das ist sie, Sir. Reisegeschwindigkeit von Warp 9, Warp 9,4 maximal. Im Notfall schafft sie für bis zu sechsunddreißig Stunden sogar Warp 9,8. Obwohl ich es nicht empfehlen würde, wenn es nicht unbedingt sein muss.«
»Gut zu wissen. Aber mit ein bisschen Glück werde ich zwischen hier und dem Erdorbit keine Fast-Transwarp-Geschwindigkeiten brauchen.«
Nun schien Ledrah wegen ihrer kleinen technischen Schwärmerei verlegen, obwohl Riker annahm, dass so etwas für alle Chefingenieure ein Berufsrisiko war. »Natürlich, Sir. Selbstverständlich. Ich wollte nur, ähm, sagen, dass sie auf jeden Fall ihres Namens würdig ist.«
Riker, der wusste, was nun kommen würde, konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. »Ihres Namens?«
Ledrah erwiderte das Lächeln mit einem eigenen begeisterten Grinsen. »Ja, Sir. Armstrong. Der erste Mensch, der seine Fußabdrücke auf Luna hinterlassen hat. Das ergibt Sinn, da die Titan ja schließlich auch ein Schiff der Luna -Klasse ist.« Sie war sichtlich stolz auf ihr Wissen über die Raumfahrtpioniere der Erde.
Riker gab per Hand seinen Zugangscode in das Eingabefeld an der vorderen steuerbord gelegenen Luke ein, die gehorsam aufzischte. »Ich fürchte, dass sie gar nicht nach ihm benannt wurde, Nidani.«
»Sie ist nicht nach Neil Armstrong benannt, Sir?« Ledrahs Grinsen verdunkelte sich plötzlich um ein paar hundert Gigawatt.
»Nein. Neil war schon vergeben, als uns die Sternenflotte die Shuttles zugeteilt hat. Es gibt bereits ein Raumschiff der Challenger -Klasse, das nach diesem Armstrong
Weitere Kostenlose Bücher