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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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für ihn arbeiten können, das wusste er. Der klingonische Offizier war derjenige gewesen, der, wenn auch notwendigerweise, Kerus Lebensgefährten, Lieutenant Sean Hawk, erschossen hatte und seine Leiche dann in den Weltall hatte gleiten lassen.
    Nein, die Borg haben ihn getötet , wiederholte er für sich selbst zum vielleicht millionsten Mal. Worf hat nur seine Arbeit getan und das Schiff geschützt. Sean war mit Nanosonden infiziert gewesen und hätte sie dazu benutzt, uns andere zu assimilieren.
    Und dennoch sah er jedes Mal, wenn er sich selber dieses Argument vortrug, das Gesicht von Captain Jean Luc Picard vor sich, der auch einmal von den Borg assimiliert worden war, nur um später gerettet und von seiner Nanosonden-Infizierung geheilt zu werden. Vor kurzem war die lange verschollene U.S.S. Voyager zur Erde zurückgekehrt und hatte eine menschliche Frau an Bord gehabt, die man ebenfalls erfolgreich vom Borg-Kollektiv deassimiliert hatte. Sowohl Picard als auch die Frau, die von der Besatzung der Voyager zurückgeführt werden konnte, waren viel länger von den Nanosonden infiziert gewesen als Sean.
    Er hätte auch gerettet werden können. Worf hatte vorschnell einen seiner Schiffskameraden geopfert, Kampfsituation oder nicht.
    Es war ein schlimmer Zweifel, den er da mit sich herumschleppte, aber er war in den vergangenen fünf Jahren nicht in der Lage gewesen, ihn abzulegen. Er war überzeugt, dass es eine andere Möglichkeit gegeben hätte. Sean Hawk würde heute noch leben, wenn sich Worf schlicht und ergreifend mehr Mühe gegeben hätte, sie zu finden.
    Er wusste, dass seine quälende Verbitterung, dieser Vorwurfsplitter, der in seinem Inneren wie ein altes Schrapnell eingeschlossen blieb, eine der unterschwelligen Gründe dafür war, dass Keru die Position des Sicherheitschefs an Bord der Titan angenommen hatte, als Captain Riker ihn darum gebeten hatte. Er hatte es nicht laut ausgesprochen, aber innerlich gebrüllt: Ich werde keinen aus meiner Mannschaft opfern. Niemand ist ersetzbar.
    Während der vergangenen Wochen hatte er hart mit seinem Team trainiert, wahrscheinlich härter, als sie jemals auf der Akademie trainiert hatten. Um ihre körperliche Stärke zu verbessern, war er mit ihnen in Holodeck-Simulationen gelaufen, hatte sie in verschiedenen exotischen Formen des Nahkampfes ausgebildet, einschließlich vulkanischem V'Shan, terrestrischem Tai Chi und klingonischem Mok'bara , und unterdessen mit einer Mischung verschiedenster Waffen geübt, von Standard-Phasern über klingonische bat'leths und capellanischen Kligats zu Energiepeitschen der Ferengi. Im theoretischen Teil hatte er ihnen das Studium verschiedener Sprachen aufgetragen, um sie vom Universalübersetzer unabhängiger zu machen und ihnen Meditationstechniken verschiedener Kulturen vorgestellt, damit sie ihren Körper und Geist besser in Einklang bringen konnten.
    Er wusste, dass ihm einige das umfassende Training übel nahmen, ohne Zweifel der Meinung, dass sie sich ihre »Sporen« bereits in früheren Positionen verdient hatten. Er hatte sogar einige geflüsterte Kommentare über seinen »bequemen« Job als Sternenkartograph mitbekommen. Deswegen trainierte er immer selbst sehr hart an der Seite seines Teams, und tat alles, was sie taten, wenn ihm das seine anderen Pflichten erlaubten. In letzter Zeit hatte er trotz der bevorstehenden romulanischen Gespräche nicht viel mehr zu tun als mit dem Drill weiterzumachen.
    Obwohl er nicht im Dienst war, hatte er sich entschlossen, seine Uniform in der Offiziersmesse zu tragen. Gelockerte Kleidungsordnung hin oder her, er hatte das Gefühl, dass er ein Beispiel geben musste. Außerdem hatte er sich nicht die Zeit zum Umziehen nehmen wollen, nachdem die Beta-Schicht ihre Stationen auf der Brücke eingenommen hatten.
    Während er auf die Essensausgabe der Offiziersmesse zuging, überblickte er schnell den gesamten Raum. Im Essbereich befanden sich einige wenige Gruppen, drei bis vier Leute an jedem Tisch. An einem der Tische sah er den Fluglotsen Axel Bolaji und seine hochschwangere Frau Olivia mit zwei seiner Sicherheitsleute, Rriarr und Hutchinson. Er nickte ihnen zu und lächelte. Axel Bolaji erwiderte den Gruß. Keru bemerkte, dass Rriarr und Hutchinson eindeutig unzufrieden wirkten.
    Es ist ihnen wohl unangenehm, dass ich sie hier ohne Uniform sehe , dachte er, als er ihre Zivilkleidung bemerkte, die in der Offiziersmesse jedoch absolut zulässig waren. Ich schätze, ich habe ihnen gute

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