Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
vorhergehende Provokation, ein schlechtes Beispiel für die Mannschaft. Es wäre eine andere Sache, wenn uns gerade ein betrunkener Klingone angefunkt hätte, aber alle Klingonen als Säufer abzustempeln untergräbt das Vertrauen, das die Mannschaft während dieser Mission in sie haben muss. Das gleiche gilt für die Romulaner. Wir befinden uns in ihrem Gebiet und Donatra repräsentiert eine unserer wenigen Verbündeten hier. Wir müssen sie unterstützen.«
»Ich verstehe, Commander«, sagte Hachesa, obwohl er dabei ein wenig missmutig wirkte.
Vale war sich nicht sicher, ob er es wirklich verstanden hatte, aber es schien zwecklos, jetzt weiter auf der Sache herumzureiten. Wenn die freundschaftliche Verständigung zwischen den Spezies wirklich einen so großen Teil von Titans ständiger Mission sein sollte, wusste sie, dass sie mit gutem Beispiel vorangehen musste. Mit einem nachsichtigen Lächeln sagte sie: »Gut. Dann wird das wohl in Zukunft kein Problem mehr darstellen. Danke, Commander.«
»Darf ich wegtreten?«
»Ja. Machen Sie ein Nickerchen oder holen Sie sich was zum Futtern.«
»Ja, Sir.« Hachesa machte auf dem Fuß kehrt und eilte aus der Tür.
Vale sah ihm nach. Außerdem muss er lernen, besser mit Kritik umzugehen , dachte sie. Ansonsten wird er sich in meiner weiteren beruflichen Laufbahn schwer tun, egal, wie viele Kollegen ihn amüsant finden. Erneut überlegte sie, ob sie Troi von dem Sachverhalt erzählen sollte.
Vale verließ den Bereitschaftsraum und ging zurück auf die Brücke. Dort sah sie, dass gerade der Wechsel von Gamma- auf Alphaschicht im Gange war, obwohl es bis zum offiziellen Ende der Gammaschicht noch einige Minuten waren.
Sie näherte sich Wissenschaftsoffizier Jaza, der an seiner Station auf der Steuerbordseite der Brücke stand.
»Wie sieht es mit der Einrichtung der neuen Sensornetze aus, Mister Jaza?«, fragte sie. Obwohl es bei Titans derzeitiger Mission um interstellare Diplomatie ging, gab es keinen Grund, warum die wissenschaftlichen Mitarbeiter dasitzen und Däumchen drehen sollten. Der romulanische Raum war voller Dinge und Phänomene, über die die Sternenflotte Informationen sammeln wollte.
»Die meiste Arbeit hat Ensign Ichi von der Gammaschicht erledigt«, sagte er, »obwohl K'chak'!'op offensichtlich eine unbezahlbare Hilfe gewesen ist.« Jaza betonte den Namen knackig kurz wie »Chaka.«
»K'chak'!'op war auf der Brücke?«, fragte Vale erstaunt. Die Pak'shree, deren Fachgebiet Computertechnologie war, verließ ihr Quartier nur höchst selten.
»Nein«, sagte Jaza lächelnd. »Sie hat wie gewöhnlich von ihrem Schlupfwinkel aus gearbeitet. Ich glaube wirklich, dass sie sich dort, ohne uns zweibeinige Gestalten, die sie ablenken, nicht so unbeholfen vorkommt.«
»Also, was zeigen uns die neuen Sensoren?«
Auf Rikers Befehl hin hatte Vale die Mannschaft damit beauftragt, eine Reihe von hochauflösenden Breitband-Sensornetzen einzubauen, speziell darauf kalibriert, getarnte romulanische Schiffe und ähnliche Gefahren aufzuspüren. Diese Instrumente konnten zwar solche Schiffe nicht direkt lokalisieren oder aufspüren, aber sie konnten – zumindest theoretisch – Anomalien entdecken, wie die von ihren Warpfeldern erzeugten, sich bewegende »Leerstellen« ermitteln, oder die verräterischen Gravitonen messen, die selbst aus der abgeschirmtesten Tarnvorrichtung drangen.
Leider stellte die Energie, die benötigt wurde, um eine solch erhöhte Sensorschärfe aufrecht zu erhalten, den Leistungsbereich der Titan vor eine große Herausforderung und beeinträchtigte die Schilde und Waffen erheblich. Noch ein Grund für die klingonische Eskorte dankbar zu sein , dachte Vale. Obwohl der Gedanke, die Verteidigung der Titan zu verringern, während sie immer tiefer in romulanischen Raum eindrangen, ihr ganz und gar nicht gefiel, musste sie zugegeben, dass der Sicherheitskompromiss, den Captain Riker geschlossen hatte, unter diesen Umständen klug gewesen war. Die Titan würde jede sich nähernde Gefahr erkennen und sollte Notwendigkeit bestehen, die Klingonen dann das tun lassen, was sie am besten konnten.
Vale wusste, dass Dr. Ra-Havreii, der Schöpfer der Titan , gerade jetzt mit Lieutenant Commander Ledrah und den anderen Mitgliedern ihres erstklassigen Teams von Ingenieuren daran arbeitete, die Energiekosten des Sensornetzes zu senken, obwohl es ihnen seit der Abreise aus Utopia Planitia nicht gelungen war, irgendeinen Fortschritt zu erzielen. Dennoch, soweit sie
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