Star Trek - Titan 02 - Der rote König
efrosianische Ingenieur.
»Zehn
Sekunden«, zählte Lavena.
»Captain!«
Jazas
unerwarteter Ruf traf Riker wie eine Adrenalinspritze mitten ins Herz. Er sah
zu seinem Senior-Wissenschaftsoffizier herüber. »Jaza?«
Die Worte
des Bajoraners schossen wie Dauerfeuer aus ihm heraus. »Romulanische
Warp-Signaturen, mitten in der Wolke. Siebzehn, nein achtzehn, fliegen ungefähr
in unserer Richtung – zusammen mit einem großen, felsigen Körper.«
Riker
bemerkte, dass eine Handvoll Sterne durch die expandierende, sich immer noch
verflüchtigende Wolke sichtbar geworden waren. Dutzende kleiner, Sternengleicher
Umrisse bewegten sich schnell vor diesen entfernten Sonnen. Es waren
warpangetriebene Schiffe, die ein größeres durch den Raum zogen. Darunter waren
die zwei Dutzend oder mehr, die beim Schließen des Spalts ihre Flugfähigkeiten
geopfert hatten. Die geordnete Prozession bewegte sich als ein einziger,
graziöser Bogen, wie ein herabfallender Schwarm Meteore.
Während der
Rote König immer größer und durchsichtiger wurde und so die Sterne dahinter zum
Vorschein brachte, traf Riker eine schwere Erkenntnis: Es gab absolut gar
nichts, was er oder die Titan tun konnten, um dem Konvoi zu helfen, den
letzten Zuckungen des Roten Königs zu entkommen. Vanguard und seine Eskorte
würden entweder überleben oder nicht. »Mr. Ra-Havreii, Mr. Lavena: Vorwärts,
Warp sechs.«
Imperialer Warbird
Valdore, Sternzeit 57047,6
Es war eine extrem
stürmische Reise gewesen. Donatra dankte jedem Gott, der ihr einfiel, dafür,
dass der Konvoi aus den Raumturbulenzen im Wesentlichen intakt hervorgegangen
war.
»Die Blüte
ist … verschwunden, Commander«, meldete Liravek, obwohl es wirklich nicht nötig
war, es auszusprechen. Aber die markanten Gesichtszüge des Centurion waren
geradezu eine Studie des Staunens, so dass Donatra geneigt war, diesen Lapsus
zu übersehen.
Aus ihrem
Kommandosessel betrachtete Donatra die Sterne, die auf dem Schirm der Brücke
angezeigt wurden. Außer ein paar verkümmerten Überresten der einst vor Energie
lodernden Grausamkeit der Großen Blüte hatte der Weltraum wieder seine
charakteristische Leere zurück. Das riesige Himmelsmaul – in dessen
Randbereichen sie einst so dumm gewesen war, ihre Flotte zu verstecken – war
geschlossen. Der Weltraum erschien jetzt schwarz und unendlich, gespickt mit
einheimischen Sternen, entfernen Galaxien, gewöhnlichen Nebeln und Staubwolken
– genau wie all die Millionen Jahre vor der Explosion von Shinzons dreimal
verfluchter Thalaron-Waffe.
Unter
diesen uralten Sternen waren auch ein paar Dutzend kleine, sich gleichmäßig
bewegende Lichter: Ihre Flotte und der riesige Felsbrocken, den sie von dem
jetzt verschwundenen Spalt fortzogen.
Noch ein
weiterer stecknadelkopfgroßer Lichtpunkt erschien, der sich schnell auf die Valdore zubewegte. Donatra erahnte intuitiv, um was es sich dabei handelte.
»Die Titan geht unter Warp, Commander«, sagte Decurion Seketh, der die Hauptkonsole
bediente. »Sie ist auf einem Abfangkurs, Entfernung fünfhundert K'vahru .
Sie bremst ab und hält. Captain Riker wünscht Sie zu sprechen.«
Zweifellos dachte Donatra, als sie
sich von ihrem Platz erhob. Ihr Körper war schwer vor Müdigkeit und ihre alten
Wunden brannten wie Feuer. »Ich nehme den Ruf in meinem Bereitschaftsraum an,
Decurion.«
Als sie
allein in ihrem kleinen Büro neben der Brücke war, blickte sie auf den Teppich
herab. Sie sah die winzigen, grünlich-schwarzen Flecken, die dort verteilt
waren. Surans Blut starrte anklagend zu ihr hoch.
Sie ging zu
ihrem Schreibtisch hinüber, aktivierte den Computer darauf und ließ sich in
ihren Sessel fallen.
Rikers
Gesicht erschien sofort. Er war sichtlich wütend.
»Sie haben
Captain Tchevs Schiff in die Luft gejagt, während der Konvoi den Spalt
passierte. Warum?«
»Captain
Riker. Es ist auch schön, Sie wiederzusehen. Ist das ein sicherer
Kanal?«
»Selbstverständlich,
Commander. Niemand kann dieses Gespräch hören außer uns. Und jetzt: Warum haben
Sie die Dugh zerstört?«
Donatra
hielt ihr Gesicht im Zaum, bis sie sicher war, dass es weder Schuld noch
Unschuld, Wut oder Amüsement anzeigte. Ein Vulkanier wäre jetzt stolz ,
dachte sie ironisch.
»In einem
Phänomen wie der Großen Blüte kann viel passieren, Captain.«
» Bestreiten Sie es
etwa, Commander? Ich glaube, ich muss Sie nicht daran erinnern, dass ich einen
Betazoiden an Bord habe.«
Sie wich
seiner Frage aus, ebenso seiner
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