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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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aber es konnte nur auf eine bestimmte Menge Ressourcen verzichtet
werden. Starb der Wurf des Voliro, würde die Ökologie der Region Schaden
nehmen. Viele Wesen von zahllosen Spezies müssten sterben. Das örtliche
Irriol-Dorf, eine Gemeinschaft mit Hunderten Einwohnern, müssten früher oder
später umsiedeln.
    Orilly
wusste diese Details damals nicht, aber sie hatte das Wesentliche in ihren
Knochen gespürt und gewusst, dass in diesem Moment die Bedürfnisse des
Raubtiers innerhalb der Gestalt schwerer wogen als ihr eigenes oder das Leben
ihrer Schwester. Ihre Schwester hatte es auch gespürt und brach den Versuch ab,
auf ihrem gebrochenen Bein zu stehen. Sie legte sich einfach für das Raubtier
bereit. »Aber ich wollte nicht, dass sie stirbt«, sagte Orilly. »Ich wollte auch
nicht sterben. Also habe ich … Ich habe mit Steinen nach dem Voliro geworfen, bis er wegrannte. Dann habe ich meine Schwester auf den Rücken
genommen und in Sicherheit gebracht.«
    Zu Hause,
erzählte sie weiter, war ihre Familie verstört gewesen und hatte gespürt, dass
sie die Gestalt verletzt hatte. »Wurden Sie von ihnen bestraft?«, fragte
Deanna.
    Orilly
schien von dieser Frage verwirrt. »Die Gestalt ist Strafe genug. Ich fühlte die
Wunde, die ich verursacht hatte, fühlte sie wachsen und sich ausbreiten. Die
Babies starben im Mutterleib. Innerhalb von Monaten hatten die Nagetiere das
Gebiet übervölkert, die Pflanzen starben. So viele verhungerten.« Sie
erschauderte. »Aber mein Verbrechen war schlimmer, als ich ahnte. Ohne die
Pflanzen waren die Wurzeln verschwunden und als die nächste Sturmsaison kam …
gab es einen Erdrutsch. Das Dorf wurde darunter begraben. Hunderte starben.«
Sie sah traurig zu Deanna auf. »Ich bin eine Massenmörderin, Counselor. Der
Schmerz darüber … das Gefühl, dass ich eine klaffende Wunde in das Ganze
gerissen hatte … in mancher Hinsicht war es fast ein Akt der Gnade, mich für
meine Verbrechen ins Exil zu schicken.«
    Deanna
wählte ihre Worte sorgfältig. »Ich werde nicht versuchen, Sie nach Art Ihres
Volkes zu beurteilen. Aber was Sie getan haben, taten Sie aus Liebe, um Ihre
Schwester zu retten. Und Sie haben nicht wissen können, selbst mit der Gestalt,
dass die Folgen so gravierend sein würden. Wenn jemand den Erdrutsch
vorhergesehen hätte, wäre er verhindert worden, oder man hätte das Dorf
geräumt.«
    »Das tut
nichts zur Sache. Ich wusste, dass es viele Leben kosten würde, dem Voliro und seinen Jungen die Beute vorzuenthalten. Ich habe die Gestalt wahrgenommen
und mich entschlossen, sie zu ignorieren … und andere haben dafür den Preis gezahlt.«
    Sie senkte
sich auf alle Viere herab, legte den Kopf traurig auf die Vorderpfoten und
schlang ihre Rüssel um sich. »Meine Schwester war bereit, sich ihnen zu opfern.
Sie hatte verstanden, was ich nicht konnte. Und sie hat mir niemals dafür
vergeben, dass sie der Grund meines Verbrechens war.«
    Es dauerte
eine Weile, bis Deanna sprach. »Ich hatte einst eine ältere Schwester. Ihr Name
war Kestra und sie starb, bevor ich alt genug war, um mich an sie zu erinnern.
Ich würde alles darum geben, wenn sie am Leben wäre, auch wenn sie mich hassen
würde.« Sie glitt aus ihrem Sessel auf die Knie, um Orilly auf gleicher Höhe zu
begegnen. »Malar … Sie hatten eine schwierige Entscheidung zu treffen. Jede
Auswahl wäre für Sie genauso schmerzlich gewesen wie für andere. Aber jede
Wahlmöglichkeit hätte genauso Leben gerettet wie gekostet. Die Wahl, die Sie
getroffen haben, trafen Sie aus Liebe und dem Wunsch, einem anderen Wesen zu
helfen.«
    »Nein, ich
war egoistisch. Ich hätte mich selbst dem Voliro anbieten können.«
    »Wer hätte
dann ihre Schwester in Sicherheit gebracht? Sie haben für Ihre Gestalt
die richtige Entscheidung getroffen – die kleinere, die aus Ihrer Familie
besteht. Ich weiß also, dass ich mich bei der kleinen Gestalt, die wir bilden
wollen, auf Sie verlassen kann.«
    Sie lehnte
sich vor, um Orilly in die Augen zu sehen. »Ich werde Ihnen nicht erzählen,
dass Ihre Schuldgefühle nichts gelten. Ich finde es außergewöhnlich, dass Ihr
Volk sich so umfassend um ihre Welt sorgt und einen so profunden Bund mit
seinen Lebewesen eingeht. Wenn überhaupt, bezeugt Ihr Schuldgefühl nur die
Stärke Ihrer Empathie. Und diese Stärke ist genau, was ich brauche.
    Werden Sie
mir also helfen?«
    Orilly
neigte den Kopf und sprach langsam. »Sie könnten es mir befehlen.«
    »Es ist
wichtig, dass Sie sich selbst

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