Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Sternsystem
jederzeit Opfer einer Katastrophe werden könnte. Kosmozoane, die interstellares
Migrationsverhalten entwickelt haben, hätten einen Überlebensvorteil.«
»Was ist
mit den Sternquallen-ähnlichen Komponenten in ihren Hüllen?«, fragte Riker.
»Gibt es irgendwelche anderen Anzeichen dafür, dass die Spezies verwandt sind?«
»Das ist schwer
mit Sicherheit zu sagen. Ich würde sagen, dass sie artverwandt sind und dem
Ökosystem des Orion-Arms angehören. Es steht also zur Debatte, ob sie aus
ähnlichem Stoff sind. Als weltraumlebende Wesen, die sich in Sternsystemen
fortpflanzen, haben sie möglicherweise eine ähnliche Chemie für ihre Schalen
entwickelt, weil sie ähnliche Bedürfnisse haben. Ich habe noch keine
ausreichenden Informationen, um sagen zu können, ob sie verwandt sind.«
»In
Ordnung, wie hört sich das an: Wenn die ›Segelsamen‹ Bestandteile enthalten,
die die Sternquallen brauchen, ist es möglich, dass sie sie fressen? Wenn wir
ihnen folgen, würden sie uns zu den Quallen führen?«
Jaza
überdachte das Gesagte. »Kosmozoane leben generell sehr weit voneinander
entfernt, zumindest wenn sie so weit von der Kern-Sternenkonstellation entfernt
sind wie hier. Es wäre ziemlich ungewöhnlich für den einen, den anderen zu
treffen. Aus dem gleichen Grund waren die Begegnungen der Sternenflotte mit
ihnen so selten. Ich bezweifle also, dass wir sehen würden, wie einer den
anderen frisst, jedenfalls nicht bevor wir näher kommen. Vorausgesetzt, es gibt
ein größeres Ökosystem bei Vela.
Da sich die
Sternquallen mit Warpgeschwindigkeit fortbewegen, wären sie besser beraten,
einfach von einem unbewohnten Planeten zum nächsten zu wechseln, um Biomasse zu
finden. Und wenn man ihre replikativen Fähigkeiten betrachtet, können sie
sicher auch CHON direkt aus den Kometen gewinnen, wie die Segelsamen das tun.«
Er dachte nach. »Trotzdem … eine Spezies mit ähnlichen Bedürfnissen sucht
vielleicht nach ähnlichen Bedingungen. Wenn wir die Segelsamen verfolgen,
könnte es uns dabei helfen, tiefer in die Biosphäre einzudringen und das würde
unsere Chancen verbessern.«
Vale
seufzte. »Vielleicht sollten wir stattdessen einfach ein paar Pa'haquel-Jäger
finden und sie fragen, wie sie die Quallen finden.«
»Irgendwie«,
sagte Riker, »glaube ich nicht, dass sie es uns sagen würden.«
»Wahrscheinlich«,
meinte Jaza, »sind sie mit den Gewohnheiten und Migrationsmustern der Wesen
vertraut. Oder sie scannen nach einer Art Spur, die wir nicht erkennen können.«
»Oder sie
zapfen eine Art sensorische Fähigkeit bei den Quallen an, die sie töten und
bewohnen.«
Jaza wog
den Vorschlag des Captains ab. »Vielleicht. Eine Art empathisches Zentrum im
Gehirn, möglicherweise.«
Riker sah
ihn starr an. »Um einen Empathen zu finden …«
»Braucht es
vielleicht einen Empathen.«
Deanna war eine Weile
sehr still, nachdem er ihr den Vorschlag gemacht hatte. »Ich hatte gehofft, es
würde nicht dazu kommen«, sagte sie schließlich.
Riker saß
neben ihr auf der Couch, aber nicht zu nahe, denn er sprach als ihr Captain und
nicht als ihr Ehemann. Darum war er in ihr Büro gekommen. »Du musstest doch
wissen, dass wir deine empathischen Fähigkeiten irgendwann brauchen würden. Deine
Berichte besagten, dass ihre primäre Kommunikation auf Gefühlen zu beruhen
scheint.«
»Ich weiß,
Will … Ich hatte nur gehofft, ich könnte es vermeiden.«
Er hielt
inne, um die richtigen Worte zu finden. »Damals auf der Enterprise hast
du mir erzählt, dass der Kontakt mit den Wesen eine wunderschöne Erfahrung
gewesen ist. ›Erhebend‹ hast du es genannt.«
»Wenn sie
glücklich sind, ja. Aber selbst dann, war es überwältigend. Und ich war damals
ein anderer Mensch.« Sie sah in sich hinein. »Du kannst nicht wissen, wie es
ist … wenn die Gefühle eines anderen Lebewesens so in dich hinein gezwungen
werden. Auch wenn es nicht absichtlich oder bösartig geschieht, ist es immer
noch … wie eine Überschwemmung, wie von einer Flut hinfort gespült zu werden.
Man ist total hilflos und kann es nicht kontrollieren oder ihm widerstehen …«
Zur
Hölle mit dem Protokoll , dachte er und nahm sie in die Arme. » Imzadi «, sagte
er und dann einen Moment lang nichts mehr. Dann zog er sich zurück und sah ihr
in die Augen. »Deanna … deine Fähigkeit, dich mit anderen zu verbinden … ihre
Gefühle zu teilen und sie in dir zuzulassen und anderen zu helfen, sie zu
verstehen … es ist deine Gabe. Du
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