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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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musste den Schmerz
beenden. Das war alles, was zählte.
    Nein – er
wusste, dass es noch andere Dinge gab, die wichtig waren. Er wusste, dass er
dabei war, etwas Unmoralisches zu tun, dass es seine Pflichten als Offizier und
seine Prinzipien als Vulkanier entehrte und es wahrscheinlich das Ende seiner
Karriere bei der Sternenflotte bedeuten würde. Es war ihm egal. Der Schmerz,
die Trauer – die Quallen sterben zu fühlen, vertausendfacht die Pein zu
verspüren, ein geliebtes Wesen zu verlieren – es war einfach zu viel, er konnte
es nicht kontrollieren. Das pure Verlangen, es zu fühlen, es zu befolgen,
überwand alles andere. Wenn es um T'Pel ginge, wenn es seine Kinder wären, die
dort draußen stürben, würde nicht sogar ein Vulkanier die Selbstdisziplin in
den Wind schlagen, ehe er sie abschlachten ließ? Und in diesem Moment war es seine Familie, die dort draußen starb. Er fühlte, was sie fühlten. Er liebte
sie und musste ihnen geben, was sie brauchten, um sich zu retten.
    Doch selbst
jetzt, in den Qualen unkontrollierbarer Emotionen, bewahrte er sich irgendwie
seinen Intellekt, seine Schläue. Die vulkanische Philosophie lehrte, dass
Emotion das Urteilsvermögen verschleierte und einen in einem Nebel animalischer
Impulse zurückließ. Dennoch schienen seine Wahrnehmungen, seine Entscheidungen
klarer als jemals zuvor in seinem Leben. Die Verwirrung entstand durch den
Kampf gegen das Gefühl – und im Moment hatte er kein Verlangen danach, es zu
bekämpfen. Deshalb gab es keine Zweifel, keine Ungewissheit. Er wusste ganz
genau, was er tun musste, und war außergewöhnlich wachsam gegenüber allem, was
sich ihm in den Weg stellen könnte. Er erinnerte sich an jede Einzelheit des
Leitungsnetzes aus Jefferies-Röhren, den Strukturen ihrer Sicherheitskräfte. Er
wusste genau, wie man einen Trikorder umprogrammierte, um seine Lebenszeichen
vor den Sensoren zu verbergen. Er wusste das alles, weil er es wissen musste .
Weit davon entfernt, ihn zu behindern, inspirierte ihn die Leidenschaft, führte
ihn.
    Es war
schon einmal so gewesen, erinnerte er sich. Im Gefängnis auf Romulus. Sieben
Wochen voller Folter, Hunger und Erniedrigung. Er hatte durch einen Heilschlaf
seinen Tod vorgetäuscht. Er war gerade rechtzeitig erwacht, um die Wachen zu
belauschen, die ihn scannen wollten, ihn hätten auffliegen lassen. Es hatte
unter diesen Umständen nur eine Möglichkeit für ihn gegeben, seinen
Überlebenswillen, seine reine Wut. Er hatte sich damals wie heute dafür
entschieden, alles andere beiseite zu schieben, sich seine Scham und seinen
Selbstekel für später aufzuheben und zu tun, was er tun musste. Er hatte vier
der Romulaner getötet, und einen weiteren tödlich verletzt, sich selbst in den
Verstand des fünften gezwungen, bevor dieser starb. Er hatte sich von Surak
abgewandt, sich der Wut, dem Hass und dem Töten ergeben, und er hatte sich
dafür entschieden, sich erst hinterher darum zu scheren.
    Aber
darüber konnte er jetzt nicht nachdenken. Er konnte sich jetzt nicht darum
kümmern. Er war angekommen – im Wissenschaftsbereich. Irgendjemand hier besaß
die Zugangscodes zu den Warpsignaturen. Seine waren gesperrt. Er hatte es
bereits auf Umwegen versucht, kannte diese Computer aber nicht genau genug, mit
diesen Cybersicherheitsprotokollen, die Commander Jaza sich ausgedacht hatte,
basierend auf Grundlagen aus dem bajoranischen Untergrund. Er erkannte
Ähnlichkeiten mit den Maquis-Protokollen, und mit genügend Zeit hätte er die
Codes knacken können, aber diese Zeit hatte er nicht. Er brauchte jetzt die gültigen Codes. Und er brauchte eine autorisierte Stimme, die sie
aussprach.
    Das zum
allgemeinen Gebrauch benutzte Hauptlabor war voller Unordnung, wie solche Räume
es meistens waren, voller Bauteile, Konsolen und Tische, die je nach Laune und
Inspiration der Wissenschaftler herumgeschoben wurden. Vom
Sicherheitsstandpunkt aus war das unzulässig, da die Zugangsplatte zur
Jefferies-Röhre dadurch verdeckt war.
    Tuvok
schlüpfte lautlos durch den Zugang und spähte um den tragbaren Holotank, den
irgendjemand in der Mitte des Zimmers hatte stehen lassen. Es befanden sich
momentan nur wenige Personen im Labor; das war günstig. Einer von ihnen war ein
Wachmann, ein großer, schwarzer Mensch namens Okafor. Er begleitete Kadett
Orilly zum Ausgang. Tuvok konnte sehen, dass Orilly sehr aufgewühlt war. Sie
schien den Todeskampf der Quallen ebenso zu spüren, ihre Hilfeschreie ebenso zu
hören wie er; dennoch

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