Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
exotischen
Partikeln abstrahlte. Daher war es für weltraumreisende Kreaturen ein echtes
Festmahl. Die Wahrnehmungseinspeisungen zeigten fünf unterschiedliche
Himmelsträgerschulen. Sie hatten ihre Tentakel weit ausgestreckt der Quelle
zugewandt und zwischen ihnen hatten sie sich Segel wachsen lassen, um den
nährenden Ausstoß einzufangen. Sie waren nicht allein; ein paar der
durchscheinenden Segelsylphen, die auf den Tachyonenströmen ritten, waren in
den Normalraum gegangen, um zu schlemmen. Am anderen Ende des Systems waren
außerdem Verzweigte, obwohl die Himmelsträger und Sylphen Abstand zu ihnen
wahrten.
Aber das
interessierte ihn jetzt alles nicht. Die fünf Schulen boten eine noch nie
dagewesene Möglichkeit; mit etwas Glück und Geschick könnte er hier den größten
Fang seiner Karriere machen. Manche aus seinem Clan beschwerten sich darüber,
dass sie zu weit entfernt waren, um die bevorstehende Große Treibjagd noch zu
erreichen. Aber für Che'sethri gab es hier genauso viel Ruhm zu ernten, und man
musste ihn nicht mit anderen teilen. Vielleicht würde seine Flotte genug
Himmelsträger erobern können, um sich aufspalten zu müssen, und er könnte die
Führung einer Hälfte dann seinem ältesten Sohn übertragen. Andere große Flotten
würden durch die Treibjagd dezimiert werden und er könnte dann gleich mit zwei
großen Flotten aufwarten, einer Macht, mit der man rechnen musste. Andere
Flotten würden darauf aus sein, mit ihm Allianzen zu schließen, und seinem Clan
viele fruchtbare Weibchen geben, mit denen sich die Stärke seiner Flotten noch
weiter vergrößern lassen würde. Vielleicht würden einige der ach so hohen und
mächtigen Flotten so stark dezimiert sein, wie dieses überhebliche Fossil von
Aq'hareq, so dass er ihre beschämten Überlebenden als einsatzbereite
Arbeitskräfte in seine Flotte übernehmen konnte.
Solch ein
Triumph könnte ihm genügend Ansehen einbringen, dass es ihm nachgesehen werden
würde, wenn er beide Flotten an seine Söhne weitergeben und sich selbst
zurückziehen würde. Er lachte leise in sich hinein. Eine solch erfolgreiche
Jagd würde ihm wahrscheinlich eher zu sehr einheizen, als dass er den Ruhestand
genießen könnte. Vielleicht sähe der günstigste Fall so aus, dass er in der
Schlacht glorreich sterben würde und den Triumph und das Ansehen seinen Söhnen
als Erbe hinterließe. Aber was für eine Schlacht würde es je mit den
Himmelsträgern geben? Vielleicht würde er sich, wenn er mit ihnen fertig war,
noch den Verzweigten zuwenden.
Jagdmeisterin
Rha'djemi trat auf ihn zu und verneigte sich kurz, auch wenn dieser Versuch in
Bescheidenheit von ihrem Tatendrang überlagert wurde. »Wir stehen bereit,
Ältester. Alle Träger berichten, dass ihre Stacheln heiß und feuerbereit sind.
Wir sind in der Lage, alle fünf auf einmal anzugreifen, mit jeweils drei
Schiffen, die in der Mitte jeder Schule auftauchen werden. Wir werden sie
nichtsahnend überrumpeln, fett, vollgefressen und langsam – mein Ältester, wenn
wir wollten, könnten wir jeden Einzelnen von ihnen erlegen!« Sie lachte voll
wilder Freude.
Che'sethri
musste über ihren Eifer schmunzeln, »Beruhigt Euch, Jagdmeisterin. Denkt an das
Gleichgewicht. Wenn wir zu viele töten, was sollen unsere Enkel dann jagen?«
»Natürlich,
Ältester. Ich meinte ja nur – stellt Euch vor, wir könnten!«
»Ja.« Er
konnte es ihr nicht verübeln. Rha'djemis Begeisterung für die Jagd machte sie
für ihn unentbehrlich, hatte ihr diesen Rang eingebracht und diesen behalten
lassen. Ohne Mutter oder Schwestern aufgewachsen, hatte sie sich immer mehr für
die Jagd und den Kampf interessiert als für die Organisation von
Himmelsträgern, Ressourcen und Personal. Ihre stürmische Tüchtigkeit hatte ihr
schnell zu Macht verholfen und die wenigen albernen jungen Männer zum Schweigen
gebracht, die es abgelehnt hatten, Kampfbefehle von einem Weibchen
entgegenzunehmen (ganz zu schweigen von den Fethetrit, deren Stolz es ihnen
verbat, von irgendjemandem Befehle anzunehmen). Wenn überhaupt, gab es mehr
Spannung zwischen ihr und seiner Ehefrau, die nicht daran gewöhnt war, mit
einem Weibchen zu tun zu haben, das unter seinem Kommando stand und nicht unter
ihrem. Aber nach und nach hatte sich Rha'djemi den widerwilligen Respekt der
Matriarchin erkämpft, wenn auch nicht ihre Liebe. Die Jagdmeisterin hatte, viel
mehr als Che'sethri selbst, seine Flotte über die vergangenen paar Jahre als
eine brauchbare Jagdmacht
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