Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
erhalten. Und er nahm an, dass er sich für ihr
mangelndes Interesse an zukünftigen Generationen selbst die Schuld zuschieben
musste. Hatte er doch alles in seiner Macht stehende getan, um ihre Verehrer zu
entmutigen, da er sie nicht durch Heirat an einen anderen Träger oder eine
andere Flotte verlieren wollte. Unglücklicherweise gab es keine annehmbaren
Männchen auf diesem Träger, die weit genug mit ihr verwandt gewesen wären, um
sie zu heiraten. Und sie konnte keine Jagdmeisterin bleiben, wenn sie innerhalb
ihres Trägers verheiratet und dazu verpflichtet war, sich den Bedürfnissen
ihres Himmelsträgers unterzuordnen. Er hätte sie selbst geheiratet, nur um sie
an Bord zu behalten, wenn seine Frau das je zugelassen hätte.
Er
bemerkte, das Rha'djemi ihn anstarrte. Sie zitterte buchstäblich vor Blutdurst
und er begriff, dass er sich in seinen Gedanken verloren hatte, wie der alte
Narr, der er war. Er verneigte sich vor ihr. »Möge der Große Geist unsere
heutige Jagd segnen, und möge die Beute uns den Schmerz vergeben, den wir ihm
zufügen«, stimmte er auf rituelle Art an. »Fahrt mit dem Angriff fort.«
Rha'djemi
rollte mit den Augen; sie hatte kein Interesse an Religion und mochte es,
Schmerz zuzufügen. Aber sie sagte nichts, da sie darauf brannte, den Angriff zu
starten. »Ja, Ältester«, sagte sie schnell, während sie schon umherwirbelte, um
zur Mannschaft zu sprechen. »Kommunikationsteams, bestätigt Synchronisation!
Antriebsteams,
bereitet Euch darauf vor, aus dem Warp zu gehen! Stachelteams, macht sie heiß,
aber haltet sie konzentriert! Bereit … bereit … los !«
Doch schon
als sie es aussprach, bemerkte Che'sethri, dass etwas nicht stimmte. Die
Himmelsträger bewegten sich bereits, weg von den Stellen, an denen die
Subflotten erscheinen würden. Es schien fast, als würden sie von dem
bevorstehenden Angriff wissen. Aber das war nicht möglich.
Als das
Warpfeld kollabierte, setzte die Wahrnehmungswand kurz aus. Nach einem kurzen
Moment war das Bild wieder da … und jetzt war es eindeutig, dass die
Himmelsträger flohen. »Feuer eröffnen! Lasst sie nicht entkommen!«, rief
Rha'djemi. Er hörte Überraschung in ihrer Stimme, aber sie wirkte weiterhin
bestimmt und ruhig, richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Mannschaften und
bewahrte sie davor, angesichts dieser unerwarteten Wendung ihren Rhythmus zu
verlieren.
Aber die
Himmelsträger hatten bereits eine ziemlich hohe Geschwindigkeit erreicht und
zogen davon. »Verfolgen, höchste Geschwindigkeit!«, bellte die Jagdmeisterin.
»Energie zu Sublichtantrieb umleiten!« Nun begann sich die Beute zu drehen und
zu schimmern, während sich langsam ihre Panzerung materialisierte. Als die
angreifenden Träger sie endlich erreicht hatten, waren die Panzerung aktiviert
und die Stacheln ausgefahren.
»Weiterfeuern!«,
rief Rha'djemi. »Die Panzerung kann nicht lange halten!«
Aber dann
passierte etwas Seltsames. Die Schüsse erreichten die Panzerung nicht einmal,
sondern prallten an Schilden ab, die knapp vor der Haut der Beute schimmerten.
Rha'djemi schrie vor Überraschung kurz auf, riss sich dann aber wieder
zusammen. »Gleicht das wieder aus! Scannt die Schildfrequenz, stellt die
Stachel neu ein! Vielleicht können wir sie durchdringen.« Sie konnte gut mit Deflektorschilden
umgehen, hatte sie doch ausreichend Erfahrung darin, gegen Fethet-Plünderer und
Flotten von Planetenbewohnern (die ihre erfundenen Grenzen immer sehr intensiv
verteidigten) zu kämpfen.
Er spürte
ihren Frust, teilte ihn. Das hier hätte ein Triumph werden sollen, die Jagd
ihres Lebens, und nun würden sie froh sein, wenn sie sich zwei oder drei würden
schnappen können, bevor der Rest im Warp verschwand. Was war passiert? Wie
hatte es so schnell so schief gehen können?
»Konzentriert
Euch auf ihre Schwachstellen! Seid mutig, geht näher ran, denkt dran, sie
werden nicht zurückschießen!« Trotz ihrer Bestürzung blieb sie konzentriert,
und die Entschlossenheit in ihrer Stimme erneuerte Che'sethris Vertrauen.
Vielleicht würde das hier nicht die Jagd ihres Lebens werden, aber es könnte
immer noch eine gute sein, und darauf kam es an. Sie hatten eine Pflicht, eine
geheiligte Aufgabe zu erfüllen, und wenn Rha'djemi die Jagd leitete, wäre der
Sieg eine sichere Sache.
Doch dann
sah er, wie Rha'djemi von rötlichem Schimmer eingehüllt wurde und verschwand,
ihre Stimme verstummte mitten im Befehl. Er sah sich hektisch um und
beobachtete, wie die anderen ebenfalls im
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