Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
versuchen könnte, sein Schicksal
abzuwenden, und damit beweisen würde, dass er sein Leben ein klein wenig mehr
liebte als die Propheten.
Das stimmte
nicht. Es stimmte nicht mehr, seit er seinen Glauben wiedergefunden hatte. Aber
die Angst, die schreckliche Angst vor der Auslöschung befiel ihn dennoch.
Und er
konnte sich immer noch nicht dazu bringen, sich zu bewegen. Der Moment hielt
ihn in seinem Griff gefangen und wollte ihn nicht gehen lassen.
Dann ging
der Moment, wie sie es immer tun, vorbei.
Der Moment
verging und er starb nicht. Dem Moment folgte ein weiterer, in dem er nicht
starb. Ein weiterer Moment ging vorüber und ein weiterer und, trotz seiner
Erwartungen, lebte er einfach immer weiter.
Die Angst
verließ ihn zwar nicht, aber ihre Wirkung begann zu verblassen und erlaubte es
seinem rationalen Verstand, sich wieder zu behaupten.
Was hatte
man ihn als Kind gelehrt?
Die
Propheten enthüllen, aber nicht unmittelbar. Wir müssen die Arbeit selbst
übernehmen.
Das war ja
alles gut und schön, dachte er, aber seine Arbeit und sein Leben lagen tausend
Jahre in der Zukunft. Es gab hier nichts zu tun außer von diesem Planeten
herunterzukommen, bevor er und Modan etwas Unumkehrbares mit der Zeitlinie
anstellten.
Plötzlich
erinnerte er sich an Modan. Sie musste gerettet werden und sie beide mussten so
schnell wie möglich von hier verschwinden. Wenn er irgendwann zwischen diesem
Augenblick und dem nächsten oder irgendeinem noch kommenden starb, musste das
ein Teil des Plans sein, den die Propheten für ihn hatten, und er konnte ihn
nur annehmen, so wie er vor so vielen Jahren ihren Segen im Schrein angenommen
hatte.
Er trug
immer noch den Schutzanzug. Er hatte immer noch seine Phaser, und solange Modan
immer noch ihren Kommunikator trug, könnte er die Sensoren des Shuttles dazu
benutzen, um ihren Aufenthaltsort zu lokalisieren. Ein paar gut gezielte
Schüsse würden diese Wilden auseinanderjagen und er konnte sie von hier
wegschaffen, bevor sie sich wieder zusammenfinden und sie verfolgen konnten.
Leicht.
Wenn ihm
das gelang, egal was sonst noch passierte, konnte er sie vielleicht davor
bewahren, ihr Leben für die Vision der Propheten zu geben, wie das schon so
viele seiner Freunde zuvor getan hatten.
Die zwei Soldatinnen
gehörten verschiedenen Gruppen an, jede von ihnen trug verschlungene, aber
unterschiedlich gefärbte Tätowierungen, die an der Seite ihrer Panzer
entlangliefen, und jede von ihnen stellte eine Auswahl ähnlich tödlicher
Handwaffen zur Schau.
Modan zu
finden, jemanden, der so außerhalb ihres Empfindungsvermögens lag, dass die
Worte, um sie zu beschreiben, noch nicht übersetzt werden konnten, hatte sie
dazu gebracht, ihre Streitigkeiten für den Augenblick beiseite zu legen,
während sie versuchten, aus ihr schlau zu werden.
»Du bist
ein Narr«, sagte die mit der grün-goldenen Tätowierung. »Es handelt sich
eindeutig um ein [Bedeutung unbekannt] von Erykon, um uns zu [mögliche
Bedeutung: testen].«
»Du wagst
zu behaupten, dass du den Willen des Schöpfers des Auges kennst?«, sagte die
mit der rot-weißen Tätowierung. »Du wagst es, den Namen des Schöpfers
auszusprechen?«
»Hast du
seine seltsame Erscheinung gesehen?« Die spiegelglatten, schwarzen Augen der
ersten Soldatin funkelten im Abendlicht wie Edelsteine. »Es ist keine Kreatur
dieser Schöpfung. Es kommt von Erykon. Es gibt keine andere Erklärung.«
»Du bist
ein Narr, Tik'ik! Dein Verstand ist kaputt, wenn du denkst, dass es sich um
etwas anderes als ein [mögliche Bedeutung: mutiertes] Tier handelt. Wie sonst
hättest du es zerbrechen und mir bringen können?«
»Es war an
dem Zerstörten Ort.«
»Wir waren
an dem Zerstörten Ort«, sagte Kakkakit. »Wurden wir deshalb vom Schöpfer
geschickt?«
»Ich wurde
von meinem Schöpfer ausgesandt, um viele der Schwestern in deinem
blasphemischen Clan zu töten«, sagte Tik'ik. »Aber du hast zugestimmt, dass
dieses Wesen hier wichtiger ist.«
Kakkakit
machte mit ihren inneren Kauwerkzeugen ein paar skeptische Klicks und begann
damit, Modans auf dem Boden liegende Gestalt zu umkreisen und gelegentlich mit
einer Waffe, einem großen Wanderstock mit einer Art Kristallgebilde am Ende,
nach ihr zu stechen.
Modan
zuckte vor dem Kontakt zurück und stöhnte. Aus diesem Blickwinkel, ein paar
Meter entfernt, konnte Jaza sehen, dass sie mitten in der Transformation von ihrer
humanoiden zu ihrer wilden Form gefangen worden war. Sie war immer
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