Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
großen,
schwarzen Gebildes, dem sie dabei zugesehen hatte, wie es von dem Energiesturm
in Stücke gerissen wurde, hatte sie den ziemlich starken Verdacht, dass ihr
Gefühl sie nicht täuschte.
Etwas
verfolgte sie.
Sie war
ihren Berechnungen zufolge jetzt schon seit über vier Stunden unterwegs, ohne
irgendjemand anderen gesehen oder gehört zu haben, als sie ihren Schatten
bemerkte.
Da war
nichts Genaues, auf das sie ihren Finger hätte legen können, außer der
allmählichen Abwesenheit von Tiergeräuschen im umliegenden Dschungel, aber
jahrelange Erfahrung als Friedenshüter hatte sie gelehrt, ihren Instinkten zu
vertrauen, wenn sich ihr die Nackenhaare auch nur ein wenig aufstellten.
Etwas
beobachtete und verfolgte sie, ein paar Meter durch die dichten Wände aus
Ranken und Blättern. Natürlich würde es an einem Ort wie diesem Raubtiere
geben. Natürlich würden einige von ihnen groß genug sein, um ihr Ärger zu
bereiten, besonders, wenn man die neuen Gerüche bedachte, die ihr von Affen
abstammender Körper an diesen Ort gebracht hatte, und den Lärm, den sie machte,
während sie ging. Sie konnte nur hoffen, dass sie zu fremdartig wirkte, um als
Beute erkannt zu werden.
Langsamer
Herzschlag ,
sagte sie sich selbst, während sie sich ihr Überlebenstraining ins Gedächtnis
rief. Gemächliche Schritte, der Körper entspannt und ruhig.
In einem
normalen Dschungel, selbst einem so außerordentlich üppigen, würde es
Bambusstöcke oder Baumzweige oder selbst Steine geben, die sie als Waffen hätte
gebrauchen können, aber das hier war Orisha. Die Ranken und Blätter waren
entweder zu dünn, zu dick oder zu biegsam, um irgendetwas Bedrohlicheres daraus
zu machen als ein Stück Seil, und die Kristallformationen, wenn sie sicherlich
auch hart genug waren, um Schaden anzurichten, waren zu massiv, um sie mit
bloßen Händen abzubrechen oder auch nur zu beschädigen.
Gerade
dachte sie darüber nach, sich wenigstens auf eine höhere Ebene zurückzuziehen,
als das Ding angriff. Es war so schnell, dass sie kaum Zeit hatte zu reagieren.
Es sprang sie von ihrer linken Seite aus an und berührte dabei kaum die
Pflanzen. Von dem flüchtigen Blick, den sie erhaschen konnte, als sie aus
seinem Weg sprang, meinte sie etwas Langes und Dickes wie eine Würgeschlange
erkannt zu haben, aber mit tausenden winziger Beinchen, die in zwei Reihen
unter seinem Körper entlangliefen.
Sie schlug
hart auf den Boden auf, als es an ihr vorbeirauschte und wieder im Blattwerk
verschwand, auf die gleiche Art, wie ein Hai im Ozean verschwindet.
Da war ein
Riss in ihrem Unterhemd, aber glücklicherweise nicht auf ihrer Haut.
Gerade, als
sie wieder auf die Beine kam, schoss das Ding erneut auf sie zu, und diesmal
schaffte sie es nicht, auszuweichen.
Bevor das
Ding auf sie prallte, konnte sie gerade noch die Arme hochnehmen und seinen
Kopf zwischen ihnen festhalten, selbst als es sie zu Boden warf.
Und was für
ein Monster es war. Seine Haut hatte eine schuppige Textur, die seine Farbe an
die Pflanzen in der Umgebung anpasste.
Sein
Gesicht, wenn man es denn so nennen wollte, war ein Albtraum, wenig mehr als
ein klaffendes Loch gefüllt mit mehreren Reihen kleiner hakenartiger Zähne.
Sein Atem stank wie hundert Leichen, die zu lange in der Sonne gelegen hatten,
süßlich und moschusartig und voller Blut.
Als es sich
auf sie stürzte, kam aus seiner Kehle ein hässlicher gurgelnder Laut, als ob es
selbst und nicht sie zu Tode gewürgt wurde.
Sie konnte
fühlen, wie seine Millionen Beine nach ihr griffen, während sein sich windender
Körper versuchte, sich um ihren zu wickeln.
»Nein!«,
stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, während sie das
abscheuliche Maul von ihrem Gesicht wegdrückte. »Ich … bin nicht … dein
Abendessen!«
Natürlich
ignorierte es sie. Wenn überhaupt ein Gehirn da drin war, war es gerade komplex
genug, um dem Ding zu sagen, dass es fressen sollte und zwar oft.
Sie
versuchte, ihr Gewicht zu verlagern, um etwas Hebelkraft zu bekommen, aber
seine unteren Windungen hatten ihre Beine bereits fest im Griff, auch ihr Torso
war von den winzigen Beinchen inzwischen umschlungen. Das Ding war dabei, die
Luft aus ihr herauszupressen. Ihr blieben Minuten, vielleicht nur Sekunden, um
sich etwas auszudenken, aber mit diesem Schlachthof von einem Maul, der dort
über ihr drohte, konnte sie keine Aufmerksamkeit entbehren.
Ihre Lungen
brannten, während sie gegen den zunehmenden Druck kämpften. Ihr Herz
Weitere Kostenlose Bücher