Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
raste.
Dieses Ding würde sie töten, genau hier auf diesem triefnassen Boden des
fremden Dschungels, und dann würde es sie fressen oder ihr Blut trinken oder
was auch immer es tat, um zu überleben.
Das
gigantische Maul drückte ihre Hände weiter und weiter zurück, bis es sich in
Kussdistanz befand. Sie fühlte, wie die erdrückende Enge um ihren Torso ihr den
Atem in kurzen, schnappenden Japsern herauspresste. Sie zwang sich zu kämpfen,
aber ihre Arme waren taub und da war Musik und ihre Mutter schimpfte wegen
irgendetwas und warum tat ihr Kopf so weh?
Dann
ertönte ein Geräusch, das sie kannte, ein Summen, das einen weißglühenden Blitz
mit sich brachte. Plötzlich war das Monster verschwunden.
In der Nähe
stand ein großer Mann in einer schlammbespritzten Sternenflottenuniform und
einem Phaser in der Hand. Sein dichter Schnurrbart konnte die tiefgreifende
Erleichterung auf seinem Gesicht nicht verbergen.
»Keru!«,
krächzte sie, während sie sich mühsam aufrappelte. »Das hat aber gedauert.«
»Tut mir
leid, Commander«, sagte er und half ihr auf. »Das nächste Mal versuche ich,
schneller zu sein.«
In Anbetracht der
Umstände fiel Kerus Bericht besser aus als erwartet. Er und die anderen, Troi
und Ra-Havreii, hatten sich unmittelbar nebeneinander materialisiert, zusammen
mit einem Großteil der Überlebensvorräte, die sie brauchen würden.
Während
Troi und Ra-Havreii sich bemühten, ihre gestörte Ausrüstung wieder
funktionstüchtig zu machen, hatte Keru es sich zur Aufgabe gemacht, im
Dschungel nach Vale, Jaza und Modan zu suchen. Von den beiden Letzteren gab es
noch keine Spur.
»Irgendwas
stört die Kommunikatoren«, sagte Keru, als er Vale die letzten paar Meter zu
ihrem Lager alleine gehen ließ. »Dr. Ra-Havreii arbeitet an diesem Problem. Ich
habe so viel unserer Ausrüstung sichergestellt, wie ich konnte. Einiges fehlt
noch immer. Eigentlich habe ich danach gesucht, als ich Sie fand.«
»Da hab ich
wohl Glück gehabt.«
»Ich auch«,
erwiderte Keru und brachte ein Lächeln zustande.
Vale war
froh, dass Keru in diesem Moment da war. Er war ein Fels, so unerschütterlich,
wie es nur ging, und sie war sich nicht sicher, ob sie, angesichts ihres
größeren Dilemmas, ohne seine Unterstützung überhaupt weitermachen konnte.
»Wir können nicht sicher
sein, was passiert, Christine«, sagte Troi, nachdem Vale ein paar Feldrationen
hinuntergestürzt und sich selbst mit einem Breitbandimpfstoff versorgt hatte.
Der
Counselor sah unter den derzeitigen Umständen überraschend unbeeindruckt aus,
was Vale einigermaßen verwirrend fand. Sie war aufmerksam, einigermaßen frei
von Schlamm und anderem Mist und arbeitete so gut sie konnte, um dem Ingenieur
bei seiner Reparatur der Kommunikatoren zu helfen.
Ra-Havreii
hingegen war kaum mehr als ein Roboter, arbeitete schweigend an seinen Aufgaben
und sah seinen Begleitern weder ins Gesicht noch sprach er mit ihnen. Sein
Körper war da, aber der Geist des Efrosianers schien, wie in letzter Zeit immer
öfter, weit, weit weg zu sein. Dieses Mal missgönnte sie ihm das nicht. Vale
wünschte sich, sie könnte ebenfalls so entkommen.
»Ich bin
mir sicher, Deanna. Ich weiß, was ich gesehen habe.«
»Und ich
weiß, was ich gefühlt habe. Aber die Enterprise …«
»Wir sind
nicht mehr auf der Enterprise , Counselor.« Vale war plötzlich wütend und
hatte das dringende Verlangen irgendetwas zu schlagen, immer wieder und so fest
sie konnte. » Unser Schiff ist zerstört. Alle an Bord sind tot. Ich habe
gesehen, wie es passiert ist. Ich weiß nicht, wie es so schnell so nah gekommen
ist, aber ich weiß, was ich gesehen habe. Also hören Sie mit der Enterprise auf und lassen Sie mich herausfinden, wie wir aus diesem Mist wieder
rauskommen.«
»Ich weiß,
was Sie fühlen, Chris«, sagte Deanna ruhig. »Ich fühle es auch. Aber meine
Erfahrung sagt mir, dass wir warten sollten, bis wir einen sicheren Beweis
dafür haben, was mit der Titan passiert ist. Sie wollen das vielleicht
jetzt nicht hören, aber Will und ich waren schon einmal in so einer Situation
und haben überlebt. Ich erkläre weder ihn noch irgendjemanden von ihnen für
tot, bevor ich es nicht gesehen habe.«
»Sie
verschließen die Augen vor der Wahrheit.«
»Sie sind
nicht qualifiziert, solch eine Beurteilung abzugeben, Commander«, widersprach
Troi. Dann ging sie ohne ein weiteres Wort zur Arbeit mit Ra-Havreii zurück.
Ihre Vorräte waren
begrenzt und ihre
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