Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
kommen Sie hierher zurück.«
»Bin schon
dabei«, sagte Keru, der aus dem Meer von Ranken auftauchte, einen sehr
unglücklich aussehenden Ra-Havreii im Schlepptau.
»Schön,
dass Sie sich uns anschließen, Doktor.« Vale griff sich von Troi eines der
Bündel und warf es dem Efrosianer zu. »Der Counselor hat mir gesagt, dass Sie
das Ding wieder zum Laufen gekriegt haben?«
»Ja,
Commander.«
»Können Sie
damit das Shuttle finden?«
»Ich habe
Keru gerade gesagt, dass ich das kann, als er …«
Der
Ingenieur wurde von einem Geräusch unterbrochen, das wie tausend Turbinen
klang, die sich gleichzeitig drehten.
»Käfer?«,
fragte Troi. Vale nickte.
»Also los,
Leute«, sagte sie, als ob man das einem von ihnen noch hätte sagen müssen.
Der Schwarm war ihnen
für zwei Kilometer auf den Fersen geblieben, bis zu dem Moment, in dem sie
einen breiten Fluss mit klarem, rauschendem Wasser gefunden hatten und trotz
Ra-Havreiis Protest hineingesprungen waren.
Nachdem sie
ihren Geruch ausreichend verdeckt hatten, beobachtete das Team unter Wasser,
wie die Horde von fremdartigen Insekten über den Fluss rauschte. Der Schwarm
brauchte nur wenige Sekunden, um darüber hinwegzufliegen – eine Armee von
Wesen, die wie scharlachrote Heuschrecken von der Größe kleiner Hunde aussahen
und nach Blut schreiend im Dickicht verschwanden. »Das muss reichen«, sagte Vale,
als die anderen an der Wasseroberfläche zu ihr stießen und ihre brennenden
Lungen mit Luft füllten. Sie sah den Ingenieur erwartungsvoll an.
»Ja.« Er
hielt den Trikorder hoch. »Ich habe den Warpkern geortet. Sollen wir?«
Es war
seltsam, Ra-Havreii irgendwohin zu folgen. Er legte ein gutes Tempo vor, aber
er hielt sich nicht damit auf, ihnen Bescheid zu geben, wenn er nach links oder
rechts abbog oder einen plötzlichen Umweg nahm, beispielsweise durch einen
dichten Wall aus Ranken.
»Haben Sie
sich je gefragt, warum es keine Hinweise auf Technologie gibt?«, fragte Troi.
»Selbst der Trikorder hat nichts gefunden.«
»Solange er
das Shuttle findet«, sagte Keru.
»Die
geortete Position befindet sich einen Kilometer voraus«, verkündete Ra-Havreii.
»Der Puls ist gleichmäßig und stark.«
»Ha«, sagte
Keru, der ein wenig durch seinen Schnurrbart schnaufte. »Sie klingen wie der
Doktor.«
»Ich bin
auch ein Doktor«, meinte Ra-Havreii. »Ein gleichmäßiger Puls bedeutet, dass das
Shuttle mehr oder weniger intakt ist. Genau genommen zeigen diese Messungen …«
Troi spürte
eine plötzliche Spitze in seinen Emotionen, eine Art Welle, die zu gleichen
Teilen aus Verwirrung und Euphorie bestand. »Xin?«
Ohne zu
antworten schoss Ra-Havreii davon, stürzte sich in das dichte Blattwerk vor
ihm, als wäre es nicht voller Dinge, die ihn spielend töten konnten.
»Verdammt«,
sagte Keru und rannte ihm hinterher, als wäre er aus der gleichen Kanone
abgefeuert worden.
»Ich
dachte, er hätte sich im Griff«, schimpfte Vale und rannte hinterher.
Troi antwortete
nicht. Sie konnte nicht. Sie hatte nur eine winzige Vorstellung dessen
erhascht, was in Ra-Havreiis Geist vorging. Es war ein Bild, das sie
gleichzeitig begeisterte und bis ins Mark erschreckte. Sie wusste, warum er
davongestürzt war und sie fühlte das Gleiche. Sie hatte Vale inzwischen
überholt und rannte dem schlaksigen Ingenieur und seinem stämmigen Verfolger
über das heimtückische, leuchtend rote Gelände hinterher.
Vale hätte
gerne gemurrt, aber sie musste die anderen beschützen.
Sie bildete
das Schlusslicht und hielt ihren Phaser bereit. Was auch immer den Ingenieur so
aufgeregt hatte, es hatte ihn dazu getrieben, darauf zuzurennen, daher konnte
man wohl annehmen, dass am Ende ihres kleinen Sprints etwas Angenehmes lag.
Die
kleineren Ranken, raue Dinger mit gelegentlichen Dornen, zerrten und kratzten
an ihrer ungeschützten Haut, während sie an ihnen vorüberlief. Sie behielt Troi
im Auge, die ihr nur ein paar Schritte voraus war, während sie sich durch das
Blattwerk kämpfte, und war beeindruckt davon, wie leicht sich der Counselor an
die Verhältnisse anpassen konnte. Es mochte ärgerlich sein, wenn sie immer
wieder von ihrer größeren Erfahrung und den bemerkenswerten Abenteuern
erzählte, aber wenn der Vorteil all dieser Erfahrung der war, dass sie mit all
dem locker umgehen konnte, nahm Vale es als willkommenen Segen an.
Vor ihnen
lag eine Anhöhe, die aussah, als würde sie aus den freiliegenden Sehnen eines
unfassbar gigantischen Tieres bestehen, die
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