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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Thorne
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wir
es vermeiden können.«
    A'yujae'Tak
schien besänftigt. Vale war nicht sicher, wie sie das wissen konnte, aber für
einen Moment floss eine Welle der Zustimmung von dem Wesen in ihre Richtung.
Vielleicht Pheromone.
    »Was weißt
du über das Auge?«, fragte A'yujae'Tak nach einer Weile. Als Vale nicht direkt
antwortete, erntete sie einen weiteren Lanzenknuff an ihr Schlüsselbein.
    »Antworte,
Kreatur«, knurrte der Soldat. »Tu wie dir befohlen.«
    »Weniger
als Sie glauben, vermute ich.« Vale hatte das Gefühl, dass sie sich auf dünnem
Eis bewegte, und viel zu nahe an dem religiösen Konstrukt war, das diese
Gesellschaft bestimmte.
    Sie
vermisste Troi in dem Moment noch viel mehr. Vale war keine Diplomatin, und
diese freundliche Unterhaltung könnte innerhalb von Sekunden tödlich enden,
wenn sie sich nicht genau überlegte, was sie sagte.
    »Wir wissen
so wenig.« A'yujae'Tak klang beinahe wehmütig. »Wir bemühen uns, Erykon zu
gefallen, das Auge schlafen zu lassen, aber wir haben so oft versagt, und es
hat uns [mögliche Bedeutung: zerstört].«
    »Aber es
scheint Ihnen doch gut zu gehen«, sagte Vale.
    »Seit dem
[mögliche Bedeutung: Orakel] geht es uns gut, ja«, meinte A'yujae'Tak. »Wir
sind gewachsen und haben uns versteckt. Das Auge schläft und alles ist gut.«
    A'yujae'Tak
fing an, langatmig von Orishas Geschichte zu erzählen, und beschrieb, wie sich
das Auge manchmal öffnete, herunterblickte auf das, was die Orishaner gebaut
hatten, nicht mochte, was es sah und es komplett zerstörte. Sie glaubte, dass
das Auge die Erde gespalten, den Himmel verbrannt und eine Apokalypse über die
armen Orishaner gebracht hatte. Nach jeder dieser Katastrophen bauten die
Überlebenden alles wieder auf, in dem festen Glauben, nach ihrer Bestrafung nun
zu wissen, wie sie sich ändern mussten, um ihren Gott gnädig zu stimmen.
    Allerdings
funktionierte dies nicht. Manchmal dauerte es hundert Jahre, manchmal nur vier
oder fünf, doch egal, welche Art Gesellschaft die Orishaner aufbauten, sobald
das Auge auf sie herabblickte, war sie dem Tod geweiht.
    Dies hatte
sich über Jahrtausende fortgesetzt, bis – und das war Vale unklar – irgendeine
übernatürliche Kraft zu A'yujae'Taks Ahnen sprach. Dieses Orakel begründete die
gegenwärtige orishanische Gesellschaft und stattete sie mit der Idee des
Kastenwesens aus; Träumer für die Planung, Jäger für den Kampf, Weber für das
Bauen und die Wächter, deren Aufgabe es war, die Welt und das Volk zu
beschützen.
    Als nach
einem Jahrhundert der Anleitung das Orakel in Schweigen verfiel, waren es die
Wächter, die die Orishaner unter die Erde führten, wo sie weiterleben und ihre
Gesellschaft florieren konnte, ohne den Zorn des Auges auf sich zu lenken.
    »Die
anderen leben ihr Leben«, sagte sie. »Sie pflanzen sich fort und weben, sie
arbeiten und bauen. Wir müssen sie beschützen.«
    »Das
scheint Ihnen auch gelungen zu sein«, sagte Vale.
    »Das
[Orakel] hat seit Langem nicht mehr zu uns gesprochen, Commanderchristinevale«,
sagte A'yujae'Tak. »So lange, ohne zu wissen, ob wir Erykon gefallen haben. Wir
haben so hart gearbeitet. Wir sind zu weit gekommen, als dass alles wieder
zerstört werden darf.«
    In dem
Moment verstand Vale, worum es ging. Diese Wesen waren nicht feindselig oder
bösartig. Sie hatten fürchterliche Angst. Was auch immer sich hinter dem Auge
verbarg, welche Wahrheit auch hinter A'yujae'Taks Ausführungen zu ihrer
Religion steckte, eines war klar: Irgendetwas war Orisha widerfahren, immer und
immer wieder, bis die gesamte Zivilisation nur mehr einem getretenen Hund
ähnelte, der in ständiger Angst vor dem Missfallen seines Herrn
dahinvegetierte. Vale war selbst mehr als einmal Opfer solcher Schrecken
gewesen, und sie wusste nur zu gut, was jemand für ein wenig Seelenfrieden
bereit war auf sich zu nehmen.
    Sie waren
allein gewesen, hatten Jahrhunderte in ständiger Angst verbracht und nicht
einmal das Orakel an ihrer Seite gehabt. Sie waren schlau, einfallsreich und
zunehmend geschickt darin, sich vor dem zu verstecken, was sie am meisten
erschreckte.
    »Wir müssen
Orisha beschützen«, fuhr A'yujae'Tak fort. »Wir dürfen nie wieder so leiden.
Erykon muss das doch verstehen. Du kommst von da oben – du warst an dem
Zerstörten Ort. Kennst du Erykons Willen, Commanderchristinevale?«
    Alle Augen
waren auf sie gerichtet. Jeder Orishaner in diesem Raum, von der Mater bis zur
geringsten Drohne, konzentrierte sich auf Vale und das Fünkchen

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