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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Thorne
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miteinander schwatzender Leute
hatten sich an einigen Tischen versammelt, während andere die stille Einsamkeit
in einigen der abgelegeneren Ecken der Messe bevorzugten.
    »Hallo, Mr.
Jaza«, sagte Chordys, die Bolianerin, die den Ort von der Schlusszeit der
Gamma-Schicht bis zu einem Großteil der Alpha-Schicht leitete. Sie war eine
fröhliche, kleine Person, deren runder, blauer Körper kaum mehr als ein Träger
für ihr Lächeln zu sein schien. »Sie sind früh auf. Sie wollen den Tag wohl mit
Elan anpacken, was?«
    Er brachte
ebenfalls ein Lächeln zustande, keineswegs so fröhlich, murmelte etwas, von dem
sie so tat, als sei es verständlich, und zeigte dann auf den Krug mit Protolact
auf dem Regal hinter ihr.
    »Magenverstimmung?«,
riet sie. Er nickte. Das kam dem, wie er sich fühlte, recht nahe, auch wenn es
eigentlich nicht zutraf. Seelenverstimmung vielleicht? Was war das Heilmittel
dafür?
    »Dr. Ree
kommt normalerweise in der nächsten halben Stunde oder so vorbei«, sagte
Chordys, die die Unterhaltung ohne ihn weiterführte. »Er ist gerade im
kaltblütigen Zyklus, wissen Sie? Nur während ›des Tages‹ auf. Sie können
bestimmt kurz mit ihm sprechen, bevor seine Schicht beginnt.«
    »Nein«,
sagte Jaza, während sie nach dem Gefäß mit der blauen Flüssigkeit griff. »Ich
hab einfach nur schlecht geschlafen. In ein paar Minuten geht's mir wieder
gut.«
    Wieder
strahlte sie ihn gutmütig an und reichte ihm das Protolact. Er trank es im
Gehen, nahm Schlücke zwischen seinen Schritten und fühlte sich zunehmend mehr
wie er selbst. Er entschied sich, mal im vorderen Beobachtungsraum
vorbeizuschauen und seine Gedanken zu sammeln, bevor er sich an die Arbeit
machte.
     
     
    Die seltsamen Gruppen
der Düsterlinge verdunkelten einen Großteil des normalen Alls und machten
Occultus Ora so zu einer vollkommen schwarzen Leere, aber manchmal schaffte es
das Licht eines in der Nähe liegenden Sterns dennoch, durchzukommen.
    So sehr er
es liebte, die Geheimnisse dieser Region auszuloten – allein der Gedanke daran
ließ ihn wohlig erschaudern – war es angenehm, ab und an die Sterne zu sehen.
Es beruhigte seinen Geist, sie da draußen zu sehen, vielleicht nicht mehr so
ewig, wie sie ihm als Kind vorgekommen waren, aber dauerhaft genug für alle praktischen
Zwecke. So sehr er es liebte, die Grenzen zu erforschen, hatte diese Stabilität
etwas für sich, selbst wenn sie nur eine Illusion war, die von seiner eigenen
begrenzten Wahrnehmung unterstützt wurde.
    Bajor war
irgendwo dort draußen, weit außerhalb der Reichweite von Sensoren, selbst denen
der Titan . Es war merkwürdig, wie selten er momentan an sein Zuhause
dachte. Es gab immer so viel zu sehen und zu tun, dass Gedanken an das
Alltagsleben auf Bajor, wie es seinem Vater ging, was seine Kinder so machten,
nicht mehr als Bojen auf der weiten Fläche seines Geistes waren.
    Irgendwie
schwamm sein Verstand jedes Mal, wenn der Traum wieder auftauchte, so schnell
wie möglich nach Hause. Es handelte sich eigentlich nicht um Heimweh, er hatte
Gründe, nicht zuviel Zeit dort zu verbringen, aber immer wenn der Traum wieder
auftrat, verspürte er danach diesen seltsamen, dumpfen Schmerz.
    Er
versuchte, daran zu denken, eine Botschaft für seine Familie aufzunehmen,
sobald sie ihre Untersuchungen in Occultus Ora abgeschlossen hatten.
    Hallo an
alle. Ja, es geht uns hier draußen immer noch gut. Wir leben noch. Nur noch ein
paar Jahre …
    Die
Botschaft würde Wochen brauchen, um anzukommen und zwangsläufig kurz sein, aber
das erwarteten sie inzwischen von ihm. Er war niemals gut darin gewesen, die
unglaublichen Dinge verbal wiederzugeben, die ihm auf seinen Reisen begegneten,
und so war er gezwungenermaßen ein Experte in Holographie geworden. Die
wirklichkeitsgetreue Abbildung eines sterbenden Pulsars traf es mit weitaus mehr
Eloquenz als es Worte jemals zu umschreiben vermochten. Natürlich würde es
keine Bilder von Occultus Ora geben, jedenfalls keine, die ein Laie irgendwie
interessant finden würde. Nichts als Schwarz, Schwarz, Schwarz.
    Dennoch,
bei dieser Gelegenheit würde er gezwungen sein, alles in Worte zu fassen und er
hätte sicherlich auch die Zeit dazu. Es gab im Moment keine Möglichkeit, ein
Signal auszusenden. Die Gravitationssenken und Partikelentladungen der
Düsterlinge machten eine normale Kommunikation bestenfalls unzuverlässig.
    Er
versuchte sich an ein paar Sonette zu erinnern, die gut zu seiner Beschreibung
dieses Ortes passen

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