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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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und Unterstützung. »Dass ich Elieth selbst für seinen Tod verantwortlich mache und zornig auf ihn bin, weil er die Entscheidung getroffen hat, die ihn mir wegnahm. Zornig, weil er seiner Mutter Kummer verursacht hat.
    Ich schäme mich dafür, das zu empfinden. Aber Sie haben es in mir gespürt und wussten, dass es für mich wichtig war, mich dem zu stellen. Aber wenn dem so ist, müssen Sie das Gleiche tun. Solange wir unseren Zorn verleugnen, können wir beide nicht loslassen.«
    Er atmete schwer, als ob er gerade einen Berg hinaufgeklettert wäre. Er konnte spüren, wie sie sich nach innen wandte und sich einer Selbstanalyse unterzog. Aber eine Zeit lang war alles still. Er war sich nicht sicher, ob er etwas bewirkt hatte. Wenn nicht, hatte er sich umsonst vor seinem Team erniedrigt.
    Aber dann spürte er eine zögerliche Berührung an seiner Schulter. Er drehte sich um und sah, dass Krotine hinter ihm stand. »Ob das nun funktioniert oder nicht, Sir«, flüsterte sie, »das war das Tapferste, was ich jemals gesehen habe.«
    Die Emotionen, die von Tuvok ausgingen, während er seinen Zorn gestand, ließen Deanna schluchzen. Das Gefühl war ihr schmerzhaft vertraut. Sie erinnerte sich, wie Counselor Haaj ihr vor Monaten ein ähnliches Geständnis entlockt hatte: Dass sie auf ihr erstes Kind wütend war, weil es sie verlassen hatte. Sie hatte Angst gehabt, sich das einzugestehen, weil sie sich dadurch wie eine grausame Person vorkam. Aber Haaj hatte ihr geholfen, zu verstehen, so wie sie Tuvok geholfen hatte, es als natürlichen, entschuldbaren Teil des Trauerprozesses anzuerkennen.
    Und doch zwang Tuvok sie nun, sich der Möglichkeit zu stellen, dass sie ihre Wut gar nicht vertrieben hatte. Noch während sie seine Katharsis aufnahm, fühlte sie sich verpflichtet, in sich zu gehen.
    Ree kam mit besänftigend erhobenen Händen auf sie zu. »Counselor … Deanna … bitte. Sie müssen doch wissen, dass mir das Wohl Ihres Kindes am Herzen liegt.«
    »Ja«, sagte sie ihm mit rauer Stimme. Ihr Tonfall warnte ihn davor, näher zu kommen. »Das weiß ich. Aber es gibt das, was ich weiß, und das, was ich fühle.
    Sie können das nicht wissen, Doktor. Sie versuchen so sehr, sich als Beschützer zu beweisen. Aber Sie hatten niemals ein Kind, haben niemals ein Kind verloren. Sie können sich nicht vorstellen, wie das für die Eltern ist. Es auch nur ein einziges Mal zu erleben, bringt einen fast um den Verstand. Und gesagt zu bekommen, dass es ein zweites Mal passieren wird …
    Gott, ja, ich war wütend. Wütend auf Sie. Wütend auf das Baby, weil es mich verlassen hat. Wütend auf Will, wütend auf mich selbst, weil es einem weiteren Kind zustoßen sollte. Wütend auf das ganze verdammte Universum, weil es mir das antat!«
    Ree hatte seinen Kopf gesenkt. »Ich dachte … Sie hätten mir verziehen.«
    »Das dachte ich auch. Aber dieser Schmerz bleibt. Und die Wut. Und die Angst.
    Die Angst, Doktor. Haben Sie eine Vorstellung davon? Sie haben mich angegriffen. Auf Neu Erigol haben Sie mir gesagt, dass Sie das Leben meines Babys beenden wollen und dann haben Sie mich angegriffen. Sie haben mich gebissen!«
    »Ich habe Ihnen Gift injiziert, um eine lebensbedrohliche Blutung zu verlangsamen.«
    »Das ändert nichts daran, wie es sich
angefühlt
hat, Doktor! Sie scherzen darüber, wie gefährlich Sie sind, necken andere mit ihrer Angst vor Ihnen, aber Sie können sich nicht vorstellen, wie es ist, sich als Ihre Beute zu fühlen!
    Mein Gott, Doktor!«, fuhr sie fort. Ihre Stimme wurde mit jedem Satz lauter. »Wie konnten Sie nur denken, dass ich Ihnen mein Kind danach jemals anvertrauen würde? Wie konnten Sie nur denken, dass Sie mich als
Geisel
nehmen, ein ganzes Krankenhaus terrorisieren und mir dadurch irgendwie beweisen können, dass mein Baby bei Ihnen sicher sei?!«
    »Ich
werde
es beschützen! Immer!«
    »
Nein!
«, schrie sie. »Sie werden es nicht bekommen! Ich werde nicht zulassen, dass Sie mir mein Baby wegnehmen!« Dies war nicht die hysterische Wut, mit der sie ihm in ihrem Delirium auf Neu Erigol begegnet war. Dies waren der selbstbeherrschte Zorn und die Entschlossenheit einer liebenden Mutter. »Dies ist
mein
Kind und ich werde es dort zur Welt bringen, wo
ich
will, und es so erziehen, wie
ich
es will. Und
ich
werde es beschützen, Ree. Vor allen, die ihm etwas antun wollen – vor allen, die es mir wegnehmen wollen. Einschließlich Ihnen!«
    Einen Moment lang war Ree still und starrte auf den Boden. Sein Atem

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