Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
mich für meine Beteiligung.«
»Es ist nicht Ihre Schuld, Tuvok. Ich war der Katalysator.«
»Aber denken Sie nicht auch, dass die Wirkung inzwischen nachgelassen haben sollte?«
Es gab eine Pause. Tuvok konnte ihre Unsicherheit spüren, ihre Angst davor, das Falsche zu sagen, während Ree mithörte. So kurz vor der Geburt verstärkten ihre Hormone die empathischen Projektionen. »Schließlich«, fuhr er fort, um ihr auf die Sprünge zu helfen, »ist die unmittelbare Bedrohung Ihres Kindes nun zu Ende. Sollte daher der Impuls für sein Beschützerverhalten inzwischen nicht ebenfalls zu Ende sein?«
Sie antwortete zögerlich. »Ich … nehme an, dass es meine durch die Geiselnahme verursachte Angst war, die auf ihn zurückgefallen ist.«
»Außer, dass er Ihnen sicherlich absolut klar gemacht hat, dass er Ihrem Kind nichts antun wird. Das haben Sie doch, Doktor?«
»Es ist meine höchste Priorität. Dessen ist sich der Counselor bewusst.«
Troi stieß einen schweren Seufzer aus. »Er redet seit Tagen von nichts anderem.«
»Als ob er Ihnen etwas beweisen wollte?«, schlug Tuvok vor.
Schweigen erfüllte für einen Moment die Station. Trois Emotionen waren zwiespältig. »Tuvok, was wollen Sie damit sagen?«, fragte sie schließlich.
»Es ist doch eine Tatsache, dass Doktor Ree Ihr erstes Kind nicht gerettet hat, oder?«
»Es war eine spontane Fehlgeburt!«, rief Ree. »Es gab nichts, was ich hätte tun können. Es gab keine Vorwarnung.«
»Aber bei
dieser
Schwangerschaft hatten Sie schon früh eine Vorwarnung. Sie stellten fest, dass das Baby sterben und den Counselor möglicherweise mit in den Tod reißen würde.«
»Ja.«
»Counselor Troi. Ich möchte, dass Sie meine nächste Frage beantworten. Was hat Doktor Ree als Lösung vorgeschlagen?«
Er spürte, wie sich ihre Wut auf ihn richtete, weil er dieses Thema wieder hervorkramte. »Er wollte, dass ich die Schwangerschaft abbreche.«
»Was Sie abgelehnt haben.«
»Ja!«
»Sie konnten es nicht ertragen, ein weiteres Kind zu verlieren.«
»Ja!«
»Und Sie hassten ihn, weil er Ihr Kind töten wollte.«
»Ich … nein. Nein, Ree, ich habe es verstanden.«
»Haben Sie das?«, verlangte Tuvok zu wissen. Seine eigenen Emotionen färbten seine Stimme ein. »Könnte eine Mutter einen solchen Vorschlag wirklich mit absoluter Gelassenheit akzeptieren?«
»Aber dem Baby geht es jetzt gut. Die Caeliar haben es gerettet.«
»Trotz Rees Bemühungen, es abzutreiben.«
Rees Knurren ertönte von der anderen Seite der Tür. Es klang beunruhigend nah. Tuvok konnte sehen, wie sich Hriss’ Fell aufstellte. »Commander, Sie beunruhigen meine Patientin. Ich rate ihnen, damit aufzuhören.«
Aber Tuvok war unerbittlich. »Es ist nicht nur Ihre Angst um das Kind, die Ree beeinflusst. Es ist Ihre Angst vor ihm. Unbewusst verabscheuen Sie ihn dafür, dass er ein Kind sterben ließ und das andere bedrohte. Solange dieser Groll in Ihnen ist, projizieren Sie ihn auf Ree. Dadurch sieht er sich genau wie Sie als potenzieller Kindermörder.«
»
Nein!
«, schrie Ree.
»Doch, Doktor. Sie haben es gerade bewiesen. Erkennen Sie es denn nicht, Counselor. Für seine Instinkte als Pahkwa-thanh-Männchen ist das unerträglich. Er wird von dem Drang angetrieben, sich als würdiger Beschützer zu beweisen – Ihnen und auch sich selbst zu zeigen, dass er Ihr Kind nicht wieder im Stich lassen wird. Solange Ihr Groll immer noch in Ihnen ist, kann er sich nicht davon befreien – und Sie sich nicht von ihm.«
Er spürte, wie sie mit sich kämpfte und es verleugnete. »Nein, Tuvok. Ree, ich verabscheue Sie nicht. Das ist Monate her.«
»Es ist nicht länger her als der Tod meines Sohnes«, sagte Tuvok. »Und diese Wunde schmerzt immer noch so sehr wie am ersten Tag. Darum verstehe ich die Wut und die Schuldgefühle, die Sie in sich tragen müssen. Denn wenn Eltern ihre Kinder verlieren, müssen wir jemandem die Schuld geben. Wir müssen der Person die Schuld geben, die für ihren Verlust verantwortlich ist.«
Er machte eine Pause, da es ihm schwerfiel, seine Stimme zu kontrollieren. Dies war schwierig für ihn. Aber es musste getan werden. »Sie haben es mir selbst gesagt, Counselor … wir können unseren Zorn nur dann hinter uns lassen, wenn wir sein wahres Ziel erkannt haben. Sie wollten mich dazu bringen, zu gestehen, dass ich …« Er warf einen Blick hinüber zu seinem Team und zögerte, sich ihnen gegenüber so verletzlich zu zeigen. Aber in ihren Augen sah er nur Vertrauen
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