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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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und die Pflanzen erstreckten sich natürlich nicht bis unter die Wasserlinie, daher konnten sie die bloße Oberfläche der Insel deutlich sehen. Aber diese Oberfläche unterschied sich in einem ausschlaggebenden Punkt von der, die Torvig ausgegraben hatte – denn aus jedem der Tausenden von Löchern, die sie bedeckten, streckten sich kleine Tentakel aus.
    »Es lebt«, flüsterte Lavena.
    »Bringen Sie uns näher ran«, schlug Vale ähnlich leise vor.
    Als Lavena dem Befehl nachkam, wurde deutlich, dass die Oberfläche aus einer großen Anzahl individueller Einheiten bestand, die jeweils ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren. Diese Eigenschaft war weiter oben durch Erosion undeutlich gemacht worden. Aus jeder der einzelnen Zellen aus Kalkstein schien eine Garnitur Tentakel zu kommen.
    »Es scheint sich um eine Polypenkolonie zu handeln«, beobachtete Kekil fasziniert.
    »Wie ein Korallenriff«, sagte Vale.
    »Ja, auch wenn die einzelnen Polypen hier größer sind.«
    »Und Riffe führen normalerweise auch zu sesshafterem Leben«, bemerkte Pazlar.
    »Aber es ist auf jeden Fall so belebt wie ein Riff«, stellte Lavena fest. Aus dieser Entfernung konnten sie unzählige kleinere Lebensformen beobachten, die entweder an der Unterseite der Insel saßen oder zwischen den Tentakeln schwammen. Seegrasbüschel, die an Brokkoli erinnerten, hingen mehrere Meter lang hinunter. Zwischen den weit auseinanderstehenden Büscheln wimmelte eine Reihe kleiner Krustentiere, die gelblichen, vierbeinigen Taranteln ähnelten, umher. Sie fixierten sich an der Unterseite und benutzen ihre verlängerten Mundstücke, um organische Ablagerungen in den Rissen zwischen den Polypenzellen herauszugraben, wobei sie die Polypen selbst in Ruhe ließen. Als sie ihren Blick in eine andere Richtung wandten, sahen sie eine Stelle, an der mehrere sechsarmige Seesterne mit schlangenartigen Gliedmaßen und zarten Ranken herumkrabbelten. Und zwischen dem Brokkoli-Seegras waren Kreaturen, die Fischen sehr ähnlich waren, auch wenn sie um ihre Mäuler kleine Tentakel hatten, und sich die Farbe ihrer glatten Haut zu verändern schien. Sie konnten allerdings nicht sagen, ob es sich um Tiere mit oder ohne Wirbel handelte.
    »Natürlich«, sagte Kekil. »Diese schwimmenden Kolonien stellen einen der wenigen Zufluchtsorte in diesem Ozean dar, an denen sich das Leben konzentrieren und soliden Halt finden kann.«
    Torvig sah auf, und seine Ohren klappten nach vorne, wie sie es immer taten, wenn er eine Erleuchtung hatte. »Darum bestehen die Polypen vielleicht aus so viel Kalzium und Silizium. Während unzählige andere Organismen auf ihnen leben und sterben, sammeln sich Mineralien und andere Nährstoffe in größerer Konzentration als anderswo.«
    »Gute Idee«, sagte Pazlar. Torvigs Ohren schossen stolz in die Höhe, und sie widerstand dem Drang, ihm anerkennend den Kopf zu tätscheln. »Ich frage mich, woher sie ihren Auftrieb bekommen. Ganz zu schweigen davon, wie sie diese Form bilden, wie sie überhaupt erst entstehen, und wie ihr Lebenszyklus aussehen mag.«
    »Nehmen Sie eine Probe«, schlug Vale vor. »Einen lebenden Polypen für Forschungszwecke.«
    »Aye, Commander.« Pazlar streckte die Hand nach der Steuerkonsole für den Traktorstrahl aus. »Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie in dieser kollektiven Form leben, nehme ich besser fünf oder sechs.«
    »Einverstanden.«
    Pazlar richtete die Strahlen auf eine kleine Gruppe Polypen und arbeitete sie vorsichtig heraus. Die Kreaturen spürten die Störung und zogen ihre Tentakel ein. Doch das Stück, das sie schließlich ablöste, war gut dreimal so groß, wie sie erwartet hatte. Sobald es herausgezogen war, löste sich eine große Menge Luftblasen und schoss hinauf. »Huch«, rief sie, während die eingeschlossene Luft unvermindert nach oben strömte.
    Vale tippte ihr sanft auf die Schulter. »Ähm … Melora …« Sie deutete nach oben. Pazlar hob ihren Blick – und sah, dass sich die Insel auf einer Seite zu neigen begann. Pazlar konnte kaum ihren Traktorstrahl auf der Probe lassen, während sich das Aquashuttle von der sinkenden Insel entfernte. Sobald sie wieder aufgetaucht waren, wendete Lavena das Shuttle, damit sie zusehen konnten. Schon bald stiegen keine Luftblasen mehr auf und die Insel begann, sich zu stabilisieren – aber etwa die Hälfte ihrer bisherigen Oberfläche stand nun unter Wasser. Ein Großteil der Erde wurde bereits davongeschwemmt und bildete eine dunkle Wolke im

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