Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
dagegen kaum Leben. Ein Léger-Planet der Klasse O hat kein Land und damit keine Mineralien in der Nähe der Oberfläche.« Sie gab etwas in die Konsole ein, um einen Querschnitt des Planeten zu zeigen, wobei der enge Antigrav-Anzug, den sie trug, es ihr einfacher machte, ihre Arme gegen eine künstliche Schwerkraft zu heben, die ein Dutzend Mal so hoch war wie auf ihrer Heimatwelt. Sie hatte das Holopräsenz-System, das Xin Ra-Havreii ihr gebaut hatte, um mit der Mannschaft von ihrem Mikroschwerkraft-Zufluchtsort im Stellarkartografielabor interagieren zu können, größtenteils aufgegeben, da es sie zu sehr isolierte. Aber dieser Antigrav-Anzug – das neueste Geschenk von Xin, der ihr erstaunliche Erfindungen als romantische Geste schenkte wie andere Männer Schmuck – war eine große Verbesserung gegenüber der motorbetriebenen Rüstung, die sie während eines Großteils ihrer Sternenflottenlaufbahn getragen hatte, und ebenso gegenüber dem sperrigeren Antigrav-Anzug, den sie letztes Jahr kurzzeitig ausprobiert hatte. »Droplet hat beispielsweise einen Metallkern, der dreitausendsiebenhundert Kilometer stark ist und von fast dreitausend Kilometer dickem Silikatfelsen umgeben ist. Darüber befindet sich ein Mantel aus allotropischem Eis mit hoher Dichte, der wiederum viertausend Kilometer dick ist. Die äußeren neunzig Kilometer sind flüssiges Wasser, ein Meer, das hundert Mal so groß ist wie das der Erde. Aber auf den meisten Planeten dieses Typs ist der Ozean regelrecht unfruchtbar. Die wenigen Mineralstoffe, die durch Meteoriteneinschläge dort landen, sind kaum genug, um eine begrenzte mikrobische Population zu versorgen, und sie neigen dazu, auf den Grund des Ozeans zu sinken, wo der Druck für die meisten Lebensformen zu hoch ist, um dort zu überleben.«
»Und außerdem«, ergänzte Keru, »gibt es ohne Tiefseevulkane für herkömmliches Leben von vornherein keine Möglichkeit, sich zu entwickeln.«
»Abgesehen von Saat aus dem All, ob nun durch natürlichen panspermischen Beschuss oder durch fremdes Eingreifen.«
Riker spitzte die Ohren. »Könnte das Leben auf Droplet ein Beweis eines fremden Eingreifens sein?«
»Vielleicht handelt es sich um eine Kolonie«, schlug Commander Tuvok vor. »Vor sechs Jahren, zu Sternzeit 52179, traf die
Voyager
auf einen künstlichen Ozean im All, der von unbekannten Erbauern geschaffen worden war. Er war anschließend von anderen Reisenden kolonisiert worden.«
»Monea, ja, ich habe davon gelesen«, sagte Melora. »Aber wir haben keine Hinweise auf künstliche Energieversorgung gefunden. Zumindest bis jetzt noch nicht. Allerdings konnten wir diese Biozeichen vor die Dynoscanner bekommen, daher können wir davon ausgehen, dass wir etwas so Auffälliges wie Energieemissionen mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls hätten entdecken müssen, wenn es sie gäbe.«
»Sie haben gesagt, dass Meteoriteneinschläge Mineralien in den Ozean bringen könnten«, sagte Christine Vale. Diesen Monat war das Haar des täuschend schmächtig wirkenden Ersten Offiziers tiefblau mit aquamarinfarbenen Strähnen. Melora hoffte, dass das ein Zeichen für ihre Aufgeschlossenheit war, die Ozeanwelt zu erkunden. »Könnte die Beschussrate hier genügend Mineralstoffe liefern, um die Lebenszeichen zu erklären?«
Melora schüttelte den Kopf. »Nicht in diesem Überfluss.«
Riker grinste. »Klingt so, als sollten wir uns das mal ansehen.«
»Sind Sie sicher, dass Sie nicht lieber den Videoübertragungen aus dem Oraco-System nachgehen wollen?«, fragte Vale.
»Wir haben doch gerade erst eine Prä-Warp-Zivilisation auf Lumbu untersucht«, erwiderte der Captain. »Und im Monat davor auf Knnischlinnaik. Hätten Sie nicht auch Lust auf einen Tapetenwechsel?«
»Aber die Oracoaner scheinen weiter entwickelt. Und diese Signale sind vierunddreißig Jahre alt – sie könnten inzwischen im All sein.«
»Was ein größeres Risiko darstellt, entdeckt zu werden«, betonte Tuvok.
Riker nickte. »Wir können damit fortfahren, ihre Übertragungen aus der Entfernung zu überwachen und eine Sonde hinschicken, um neuere Signale aufzufangen.« Er sah sich im Raum um. »Irgendetwas, das gegen Droplet spricht?«
»Die Dichte des Asteroidengürtels könnte eine Gefahr für die Navigation darstellen«, antwortete Tuvok. »Sobald wir im System sind, würden die Sensorstörungen stärker werden und unsere Fähigkeit beeinträchtigen, die Flugbahnen potenziell gefährlicher Objekte zu berechnen.«
»Wir haben
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