Star Trek - Titan 06 - Synthese
werden. Ihre Anwesenheit ist eine unnötige Ablenkung.«
»Wir können unsere Verantwortung nicht abschieben«, sagte Drei-Vier zögerlich. »Das ist nicht unsere Art.«
»Aber nur weil ihr darauf besteht, dass es so ist!« Rot-Gold drehte sich um und bewegte sich auf das Außenteam zu. »Ich bin nicht die einzige Komponente der Kernel, die zu diesem Schluss gekommen ist.«
»Dann also vielleicht ein Kompromiss.« Die Stimme kam vom anderen Ende des Korridors. Eine neue Drohne näherte sich. Diese ähnelte einem untersetzten Arachnoiden und war aus Trümmern und Hüllenmetall gebaut. Ihre Stimme hallte stark.
»Weiß-Blau?«, fragte Melora.
»Bestätigt«, sagte die Maschine. »Mein Kern befindet sich nun in dieser Drohnenhülle. Die Fertigung ist angemessen, Eins-Fünf. Mein Dank an dich.«
»Akzeptiert«
, dröhnte die Maschine.
»Die Komponenten wurden aus deinem eigenen geborgenen Schiff entnommen.«
»Nette Montur«, sagte Keru kühl.
Weiß-Blau wandte sich an Deanna. »Commander Troi, Sie sind die diplomatische Funktion der
Titan
.«
»Das kann man so sagen.«
Der Kopf der Maschine schien zu nicken. Riker fragte sich, ob sie humanoide Körpersprache übernahm und diese in ihr Verhalten einbaute. »Ich schlage vor, dass die Reparaturen an der
Titan
beschleunigt werden könnten, wenn die Mannschaft Ihres Schiffes mit unseren Raumdockdrohnen interagiert.«
»Einverstanden«, erwiderte Deanna. »Aber bis jetzt haben Ihre automatischen Systeme jeden Versuch, mit ihnen zu kommunizieren, ignoriert.«
»Sie werden nur auf einen Wächter reagieren«, sagte Schwarz-Silber.
»Ich werde der
Titan
-Mannschaft assistieren«, fuhr Weiß-Blaufort. »Ich werde als Wächtergesandter und Kommunikationsbrücke fungieren.«
»Frage: Welchen Wert hat das?«, blaffte Null-Neun. »Weiß-Blau, du bist ohne Schiff. Unbeweglich. Abhängig vom Wohlwollen anderer. Du solltest dich besser darum kümmern, neues Material für den Wiederaufbau deines Schiffes einzusammeln.«
»Vielleicht lerne ich etwas Neues«, kam die Antwort. »Mit meiner Hilfe wird es Effizienz sowie einen kooperativen Status zwischen den Wächtern und der Föderation geben. Das Raumdock wird weniger Ressourcen benötigen. Die Besatzung der
Titan
wird in der Lage sein, an den Reparaturarbeiten teilzuhaben.« Die Drohne wandte sich an den Captain. »Frage: Ist das akzeptabel, William-Riker?«
Riker hatte das Gefühl, dass das nicht die einzige Frage war, die Weiß-Blau ihm stellte. »Ja«, antwortete er. »Ich schätze, wir können zusammenarbeiten.«
»Sir«, zischte Keru. »Ist das wirklich eine gute Idee?«
»Es ist die Kunst des Diplomaten, zu wissen, wann man Kompromisse eingehen muss«, bemerkte Deanna.
»Die Kunst des Sicherheitschefs ist es, zu wissen, wann
nicht
«, erwiderte der Trill.
»Es ist entschieden, Keru«, sagte Riker. »Das ist ein Befehl.«
»Bestätigt«
, sagte Eins-Fünf.
»Weiß-Blau wird auf die
Titan
zurückkehren und den Organischen helfen.«
Die Stellvertreter akzeptierten dies, drehten sich um und kehrten zu den kleinen Shuttles zurück, mit denen sie gekommen waren. Eins-Fünfs Schirme blitzten auf und wurden wieder zu Fenstern, die das rote Licht des Planeten unter ihnen in den langen Raum zurückkehren ließ.
Lediglich Rot-Gold verweilte vor ihnen. »Ihre Anwesenheit ist nur ein kleines Ärgernis. Sie wären gut beraten, darauf zu achten, dass sie nicht zu einer Störung wird.« Die Maschine schwebte davon. Das rote Glühen um sie herum pulsierte wellenartig.
KAPITEL 6
Der Gang war kalt wie ein Kühlraum, und es roch nach Rauch und Ozon. Durch chemische Reaktionen angetriebene Notbeleuchtung warf ein gelbliches Licht auf die verwinkelten Wände der
Titan
und offenbarte Brandspuren auf dem Teppichboden und dem gebürsteten Metall. Deckenplatten hingen offen herunter, und hier und dort waren die Bodenplatten entfernt worden, damit das Ingenieurteam an die bioneuralen Gelpacks darunter herankam. Die meisten der Packs waren durch die schlagartige Flammenausbreitung, die im Korridor gewütet hatte, geplatzt oder geronnen. Es war reines Glück gewesen, dass sich während Cyan-Graus unglücklichem Angriff kein Besatzungsmitglied in diesem Bereich aufgehalten hatte. Der Gedanke daran, in solchen Umständen gefangen zu sein, jagte Christine Vale einen Schauer über den Rücken.
Sie verschränkte ihre Arme, während sie dort im Dämmerlicht stand und die Kälte spürte. Die Lebenserhaltungssysteme waren noch nicht
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