Star Trek- tne next generation: Im Staubnebel verschwunden
sich, ob das derzeitige Nachlassen der Transfers – die beiden Energieanstiege in der Nähe der technischen Abteilung waren die ersten seit über einer Minute gewesen – nur die Ruhe vor dem Sturm war, oder ob dem Feind endlich die Freiwilligen ausgegangen waren. Da die Phaser auf starke Betäubung eingestellt waren – Worf hatte eine noch stärkere Justierung empfohlen –, würden die ausgeschalteten Eindringlinge erst in geraumer Weile zu einem zweiten Versuch imstande sein.
Worf zählte schon lange nicht mehr mit, zu wie vielen Energieanstiegen es gekommen war. Der erste Eindringling – der Fähnrich Thompson verletzt hatte – war erst nach knapp fünf Minuten gestellt worden. Er war hilflos über das Deck gelaufen, in dem sich hauptsächlich Mannschaftsquartiere befanden, und hatte hektisch nach einem Ausweg gesucht, bis er schließlich den Wartungsschacht gefunden und bis zu Deck fünf hinaufgeklettert war.
Drei weitere waren ein paar Sekunden nach dem ersten erschienen, zwei im Shuttlehangar und einer im Gang vor der Krankenstation, und eine Minute später weitere vier. Fast eine Stunde lang war es so weitergegangen – bis jetzt. Sie hatten auf den Decks Sicherheitsenergiefelder errichtet, und das hatte ein wenig geholfen, auch wenn die Energieschirme die Sanitätskräfte behinderten, wenn es galt, verletzte Sicherheitswächter auf die Krankenstation zu bringen. Mehrmals waren Eindringlinge aus vollem Lauf gegen die Felder geprallt, und die Wirkung war die gleiche wie bei einem Phasertreffer. Innerhalb von ein paar Sekunden verschwanden sie, und früher oder später würden andere auf der anderen Seite des Kraftfelds auftauchen.
Zeitweise hatten sich mindestens dreißig Eindringlinge gleichzeitig auf der Enterprise befunden. Wie eine Wolke lästiger Stechmücken waren sie ausgeschwärmt, hatten mit ihren Projektilwaffen auf alle Besatzungsmitglieder geschossen, die sie sahen, waren dann anscheinend völlig willkürlich in alle möglichen Richtungen losgerannt oder hatten manchmal blindlings in leere Gänge geschossen. Einer war sogar aus dem Turbolift auf die Brücke gesprungen, war von Riker aber betäubt worden, bevor er seine Waffe abfeuern konnte. Wie alle anderen war er in dem Augenblick, in dem er auf dem Boden aufschlug, mit einem hellen Lichtblitz verschwunden.
Geordi hatte kurz mit dem Blockadefeld experimentiert, an dessen Entwicklung Zalkan gearbeitet hatte, aber feststellen müssen, daß es unter diesen Umständen im Prinzip nicht zu verwenden war. Wie er von Anfang an befürchtet hatte, hatten seine Nebenwirkungen sich für lebendes Gewebe als mindestens so schädlich erwiesen wie das Feld, das es blockierte. Man konnte es also nicht einfach einschalten und aktiviert lassen.
Sollte es überhaupt wirksam sein, mußte man es in den zwei oder drei Sekunden einschalten, in denen ein Eindringling durchzukommen versuchte, und man konnte einfach nicht vorhersagen, wann das der Fall sein würde. Selbst wenn er das Gerät direkt mit den Sensoren verband und so einstellte, daß es das Blockadefeld beim ersten Anzeichen eines Energieanstiegs erzeugte, das die Sensoren wahrnahmen, war die Zeit zu knapp.
Die Zeit, die man benötigte, um das Blockadefeld aufzubauen, schien bis auf ein paar Millisekunden genau der zu entsprechen, die das Feld, das es blockieren sollte, für seinen Aufbau benötigte. Und selbst wenn es Geordi gelungen wäre, diesen Zeitraum zu verkürzen, hätte er es nicht gewagt. Wenn die Computersimulationen zutrafen, würde die kumulative Wirkung des Blockadefeldes, selbst wenn man es stets nur kurzzeitig aktivierte, etwa beim hundertsten Mal tödliche Folgen für jedes Lebewesen in seiner Reichweite haben, also praktisch für jedes Besatzungsmitglied der Enterprise.
Die Wende hatte schließlich kein technischer Einfall gebracht, sondern der gesunde Menschenverstand. Riker hatte befohlen, die genaue Position eines jeden Energieanstiegs sofort an den Computer weiterzugeben, und Sicherheitswächter und normale Besatzungsmitglieder überall im Schiff postiert. Alle waren mit auf schwere Betäubung eingestellten Phasern bewaffnet. In den letzten zwanzig Minuten war kein Besatzungsmitglied mehr verletzt worden, und kein Eindringling hatte sich länger als zwanzig oder dreißig Sekunden halten können. Die meisten wurden schon ausgeschaltet, noch bevor der Blitz verblichen war, der von ihrer Ankunft kündete.
Falls das ein Versuch war, die Enterprise zu übernehmen, dachte Riker,
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