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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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schwerer, etwas zu erkennen. Da die Männer auf der Plattform alle kürzere Bärte und einfache Kleidung trugen, konnte er sie in diesem Halbdunkel nicht gut genug sehen, um sie wiederzuerkennen.
    Unverdrossen brüllten sie weiter Parolen wie »Nur eine reine Rasse ist eine gute Rasse!« und »Mischer unerwünscht!«, um das Publikum aufzustacheln, sich den Planeten zurückzuholen. Aber der Moment war vorüber. Bruder Pauls Magie wirkte nicht länger, zumindest nicht bei diesem Pöbel. Die Menge begann sich aufzulösen und in Gruppen von zehn bis zwanzig Leuten in den fünf vom Platz abgehenden Straßen zu verschwinden.
    »Sir«, sagte Data, »vielleicht sollten wir versuchen, einer der Gruppen zu folgen.«
    Riker nickte. Er hatte gerade das Gleiche gedacht. Langsam drehte er sich um und betrachtete die Personen, die sich immer noch um das Podium scharten.
    Sie schienen zu mögen, was sie hörten. Einige spendeten Beifall, andere riefen immer wieder: »Veritas!«
    Und genauso plötzlich, wie der Aufstand begonnen hatte, schien die ganze Demonstration zu enden. Die Leute mit den Megaphonen sprangen von der Bühne und verschwanden ebenfalls.
    Riker zögerte und blickte sich um. Einige der verbliebenen Randalierer hatten damit begonnen, Fenster einzuschlagen, Steine zu werfen und zu versuchen, Bodenwagen umzukippen. Die Polizisten hatten ihre Posten nun endgültig aufgegeben und halfen ihnen dabei.
    Aber er hatte das Gefühl, dass diese Leute, wenn auch nicht unschuldig, dann doch zumindest nicht mit den Rädelsführern vertraut waren. Sie waren nicht mehr als leicht zu lenkendes Vieh, das die schmutzige Arbeit erledigte.
    Er traf eine Entscheidung: »Hier entlang.« Er folgte der Straße, in der die Männer mit den Megaphonen verschwunden waren.

16
    Nach dem dritten Krug Blutwein fühlte sich Worf so betrunken wie der Rest seiner neu gewonnenen Klingonenfreunde. Seine Zunge stolperte immer wieder über Worte, aber zwischen Gesang, Faustkämpfen und Prahlerei schaffte er es, die meisten Einzelheiten darüber zusammenzutragen, was Captain Krot und seine Männer an diesen Ort verschlagen hatte.
    Krot war klar geworden, dass sein Schiff durch den Ausbruch der Seuche auf Archaria III feststecken würde, wenn er nicht schnell handelte. Seine Fracht – fünfzigtausend Tonnen Getreide für die
qagh
-Farmen auf Kra’togh IV – war bereits verladen worden. Sie mussten nur noch ein paar Reparaturen am Warpantrieb ausführen.
    »Wenn wir einen Tag früher geflogen wären«, sagte Krot, »hätten wir von der Seuche gar nichts mehr mitbekommen. Bah! Ich bin vom Pech verfolgt.«
    Nachdem sie einen Raumhafen-Angestellten auf raffinierte Weise bestochen hatten, waren sie gestartet. »Wenn Sie das Abflugverzeichnis manipulieren, werden wir Ihr Leben verschonen!«, hatte Krot gesagt. Er brach in Gelächter aus, als er versuchte, den entsetzten Gesichtsausdruck des Angestellten zu beschreiben, als er sich mit einem
mek’leth
an seiner Kehle konfrontiert sah!
    Unglücklicherweise hatten ihre provisorischen Reparaturen nicht gehalten. Wegen eines Versagens des Primärwarpkerns hatten sie es nur in den Orbit geschafft.
    Da fingen sie eine Übertragung an die
Enterprise
ab. Sofort befahl Krot die Landung auf einem der Monde, und sie hatten das Glück, diese alte Basis zu finden. Es lagen bereits zwei Schiffe dort, und sie hatten sich entschieden, die Seuche auszusitzen und dabei das Schiff zu reparieren.
    »Wir wussten nicht, dass Klingonen die
Enterprise
steuern!«, verkündete Krot. Worf gratulierte sich innerlich dazu, sein menschliches Außenteam nach seinem ersten Becher Blutwein diskret auf die
Enterprise
zurückbeordert zu haben. Der Captain hob sein Trinkgefäß. »Auf alle Klingonen!«
    »Auf alle Klingonen!«, wiederholte Worf.
    Der Rest von Krots Mannschaft begann wieder zu singen, und Worf leerte seinen Blutwein mit zwei großen Schlucken. Die Welt verschwamm kurz.
    »Was werden Sie nun tun?«, fragte Worf. »Das System steht unter Quarantäne. Sie können nicht weg.«
    »Warum sollten wir uns um eine menschliche Quarantäne scheren? Diese Seuche betrifft uns Klingonen nicht!«
    »Es ist besser, zu kooperieren«, sagte Worf weise.
    »Trinken Sie noch einen!« Krot reichte ihm einen vollen Becher. »Und erzählen Sie mir mehr von Ihrem großen Captain Picard! Vielleicht hört er ja auf Vernunft – oder ein
mek’leth
, was?«
    »Sie müssen ihn kennenlernen! Er ist ein bedeutender Anführer. Aber ziehen Sie ihm gegenüber
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