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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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Veritas!
« Andere brüllten Antimischerparolen, schüttelten wütend Fäuste gegen den Krankenhauskomplex auf der anderen Seite des Feuers oder brüllten sich ganz allgemein die Lungen aus dem Leib. Der Lärm war so überwältigend, dass Riker Angst um sein Trommelfell hatte.
    Tasha berührte seinen Arm, deutete und formte dabei das Wort »Krankenhaus« mit den Lippen.
    Er nickte und folgte ihr, während sie sich einen Weg durch die Menge der Demonstranten bahnte. Sie kamen an uniformierten Polizisten vorbei, von denen keiner besonders glücklich aussah.
Sie verpassen den ganzen Spaß
, dachte Riker.
Sie alle sind Mitglieder der Reinheitsliga oder Sympathisanten … Wölfe, die auf Schafe achtgeben
. Er hoffte, dass die Eide, die sie hatten schwören müssen, sie auf Linie halten würden.
Lieber würden sie mitmischen, als die Ordnung aufrechtzuerhalten
. Nicht dass es in diesem Hexenkessel besonders viel Ordnung gab, die aufrechterhalten werden konnte.
    Männer und Frauen nickten ihm zu oder schlugen ihm freundlich auf die Schultern, und er erwiderte die Gesten.
Sieht so aus, als hätten hier alle viel Spaß
, dachte er.
Wir müssen uns anpassen. Wir sind hier alle eine große Familie, vereint durch unsere Angst und Paranoia
.
    Als Lieutenant Yar den Rand der Menge erreichte, beschrieb sie einen langsamen Linksbogen. Ein paar Personen gaben ihr einen überfreundlichen Klaps auf den Rücken, und er konnte ihr ansehen, dass sie ihnen dafür am liebsten die Arme gebrochen hätte. Überall sah man offene Schnapskrüge – die Leute reichten ständig Trinkgefäße weiter.
    Yar drehte sich um und rief etwas, das er über den Lärm hinweg nicht richtig verstehen konnte. Er zuckte hilflos mit den Schultern und deutete auf seine Ohren. Sie nickte und nahm von einem Mitglied der Reinheitsliga drei Gläser mit Alkohol entgegen. Sie gab ihm eines und Data ebenso.
Stimmt ja
, dachte Riker,
er kann essen und trinken. Er ist praktisch auf jede physische Art ein Mensch
. Auch wenn Data Nahrung natürlich nicht verwerten konnte – er würde sie später wieder ausstoßen.
    Riker folgte dem Beispiel der Männer um ihn herum, hob eine Faust in die Luft und begann zu schreien. Natürlich konnte ihn niemand hören. Data und Yar begannen ebenfalls zu brüllen – und auf Riker wirkten sie wie ergebene Mitglieder der Liga.
    Langsam bahnten sie sich ihren Weg zum Archo-City-Kran-kenhaus. Riker hatte irgendwie das Gefühl, dass sich die Gewalt wenn dann dort entladen würde. Er wollte zwar nicht mittendrin sein, aber doch nah genug zur Beobachtung.
    Irgendwann drehte sich Riker zu Data um und fragte über den Lärm: »Wie viele Personen sind hier?«
    Data benutzte die Finger, um schnell eine Zahl anzuzeigen. 5-5-0-0.
Fünftausendfünfhundert
. Riker hatte etwa drei- oder viertausend geschätzt, aber Datas Zahl lag wohl näher an der Wahrheit. Der Androide konnte viel besser hochrechnen als er.
    Auf der anderen Seite des Feuers gelangten sie an eine grobe hölzerne Plattform, die vor dem Eingang des Archo-City-Kran-kenhauses errichtet worden war. Ein paar Männer standen auf der Plattform, brüllten Parolen, die er nicht verstehen konnte, und deuteten ab und an auf die Reihe aus sechs gelangweilt aussehenden Polizisten, die an den Stufen des Krankenhauses standen. Die Polizisten trugen alle gepanzerte Schutzanzüge, komplett mit Schilden, Masken und Schlagstöcken.
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, das hier sei ein Aufstand!«, sagte er langsam zu Tasha und formte die Worte dabei so sorgfältig mit den Lippen, wie er konnte. Es war eher eine laute Demonstration als ein Aufstand, entschied er. Die sechs Polizisten würden innerhalb von Sekunden überwältigt werden, wenn eine Menge von dieser Größe gewalttätig wurde.
    »Warten Sie nur ab!«, antwortete sie. »Das kommt schon noch!«
    Riker wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Plattform zu. Sie schien das Zentrum der Protestaktivitäten zu sein. Davor standen mehrere Dutzend Männer und Frauen, die Pamphlete, Flugblätter und sogar Plakate verteilten, auf denen Antimi-scherparolen aufgedruckt waren:
    ARCHARIA DEN MENSCHEN
WIR BEGRÜSSEN DIE SEUCHE
TOD DEN MISCHERN
    Das mussten die Organisatoren der Demonstration sein – oder zumindest deren Helfer. Riker ging auf sie zu, und ein Mädchen von etwa sechzehn Jahren drückte ihm lächelnd ein Flugblatt in die Hand. Ein rothaariger junger Mann mit Vollbart drängte ihm ein Fähnchen auf. »Besser tot als unrein!«, stand darauf geschrieben.
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