Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
ausgesprochen und medizinische Argumente vorgebracht, um ihre größeren Bedenken in Worte zu fassen. Aber sie hatten beide gewusst, worüber sie eigentlich gesprochen hatte. Und der Streit war so zu Ende gegangen wie immer, mit Ton, der den Kopf geschüttelt hatte.
Katherine, meine Liebe
, hatte er gesagt.
Unser grundlegendes Problem ist und war immer schon dein Widerwille, mich meine eigenen Fehler machen zu lassen.
Sie ließ ihn seine eigenen Fehler machen. Aber sie hatte sich zuerst von ihm scheiden lassen müssen, um das zu tun.
»Können Sie ihn wieder kontaktieren?«, fragte Dr. Crusher.
Pulaski nickte. »Ich glaube, ich weiß, wo ich ihn finden kann.«
»Gut. Es tut mir leid, dass ich Sie damit belästigen muss, gerade jetzt. Aber es ist die beste Art, mit dieser potentiellen Krise umzugehen.«
Da war etwas, das Dr. Crusher ihr nicht erzählte, etwas, woran die Medizinische Abteilung sehr interessiert war und wofür sie einen sehr wichtigen Kontaktmann auf Bajor riskierte. Aber Pulaski hatte lange genug für das Militär gearbeitet, um zu wissen, dass es nichts brachte, Fragen zu stellen. Wenn es etwas wäre, das sie wissen musste, hätte Dr. Crusher es ihr erzählt.
»Also gut«, sagte Pulaski. »Ich schätze, es ist an der Zeit.«
Sie warf einen Blick auf ihren letzten Patienten an Bord der
Enterprise
. Die Werte des Besatzungsmitglieds waren nahezu normal, und seine Haut sah rosig und gesund aus. Sie beugte sich über ihn und deckte ihn zu. Er schlief friedlich und würde sich an die Behandlung nicht einmal erinnern. Er würde denken, dass sich Dr. Crusher um ihn gekümmert hatte, und auch wenn sie ihm die Wahrheit erzählte, würde er niemals wirklich wissen, was geschehen war.
Aber Pulaski würde es wissen.
»Es tut mir leid, dass hier eine solche Unordnung herrscht. Ich hatte vor, die Station aufgeräumt für Sie zu hinterlassen.«
Dr. Crusher lächelte. »Die Medizin ist selten aufgeräumt.«
Pulaski nickte. Das war eine Tatsache, die sie allzu gut kannte.
Am Fuß der Berge stieg Nebel auf. Gel Kynled spürte die Kälte, obwohl er im Windschatten eines Gebäudes stand, das früher einmal ein hervorragendes Restaurant gewesen war, aber nun Cardassianern gehörte. Der ehemalige Besitzer arbeitete dort als Kellner und sah sich jeden Tag Erniedrigungen durch die Eroberer ausgesetzt. Gel hasste es, das mit anzusehen. Er hasste derzeit viele Dinge an Bajor. So viele seiner Landsleute betrachteten die Besatzung einfach als Schicksalsschlag, den sie zu ertragen hatten. Sie sahen weg, wenn ihre Freunde verschwanden, trauerten, wenn ihre Familien starben, aber sie taten nichts.
Er konnte es nicht ertragen, nichts dagegen zu tun.
Er hatte den Arm um die Taille von Cadema Hyle geschlungen. Sie war zu dünn für ihn. Ihre Kleidung wirkte sackartig und konnte kaum die Anzeichen der Unterernährung verbergen, die in den letzten Monaten immer deutlicher geworden waren. Cadema war es gelungen, aus einem der Lager zu fliehen – wahrscheinlich, weil die cardassianischen Wachen dachten, dass sie im Sterben lag. Doch sie hatte es mit letzter Kraft aus den Bergen geschafft und von Wurzeln und Beeren gelebt, bis sie ihre Widerstandszelle wiedergefunden hatte. Sie sprach niemals darüber, nicht nach dem ersten Tag, aber dieses Erlebnis hatte sie verändert.
Wie er war sie bereit, alles zu tun, um die Löffelköpfe loszuwerden. Alles.
Die Ausgangssperre rückte näher. Die meisten Bajoraner, die noch auf der Straße waren, beeilten sich, nach Hause zu kommen. Die wenigen, die es noch in dieser Gegend gab, besaßen nur nominelle Freiheit und wussten genau, dass sie diese durch einen einzigen Fehler verlieren konnten. Nach der Sperrstunde noch auf der Straße erwischt zu werden, konnte dieser Fehler sein.
Die Cardassianer, die an ihm vorübergingen, waren nicht mehr im Einsatz, aber sie hatten es auch nicht besonders eilig. Gel widerstand dem Drang, nach der Uhrzeit zu sehen. Er und Cadema standen lässig an einer Mauer und taten so, als seien sie ein junges verliebtes Paar – sie hatten beide schon immer viel jünger ausgesehen, als sie waren. Junge Liebe scherte sich nicht um Ausgangssperren oder cardassianische Soldaten. Aber es wurde spät, und Gel wagte es nicht, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er brauchte seine Freiheit, und Cadema ebenso. Tatsächlich hatte Cadema gesagt, dass sie alles tun würde, um nicht wieder von den Löffelköpfen gefangen genommen zu werden.
Er spürte, wie sie das Gewicht
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