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Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith
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vor Schmerz fast aufgeschrien hätte.
    »Ein paar Tage«, sagte Narat.
    »Ein paar Tage sind eine lange Zeit, Narat«
, erwiderte Dukat.
»Wir liegen schon jetzt katastrophal zurück.«
    Narat lächelte. »Sehen Sie es doch mal so. Noch vor einer Stunde haben wir alle um unser Leben gebangt. Nun sorgen Sie sich um Ihre Zukunft. Wenn das mal keine Verbesserung ist.«
    Dukat lachte.
»In der Tat.«
Mit diesen Worten beendete er die Verbindung.
    »Diese cardassianischen Mistkerle!« Ton schloss die Tür hinter sich. »Sie denken nur daran, wie schnell sie uns wieder an die Sklavenarbeit schicken können.«
    Pulaski merkte, wie sich Narat neben ihr versteifte.
    »Nicht alle, Ton«, wandte sie sanft ein. »Narat sieht das ein wenig anders.«
    »Wenn dem so wäre«, sagte Ton, »hätten Sie ihm nichts versprochen.«
    »Was hätte ich Ihrer Meinung nach denn tun sollen?«, fragte Narat. »Nichts sagen und ihn die Entscheidung selbst treffen lassen?«
    Sie starrten einander einen Augenblick lang an. Schließlich wandte sich Ton ab. »Katherine, ich brauche mehr von dem Heilmittel. Ich werde unten weitermachen.«
    »Bist du hier fertig?«
    »Fürs Erste, ja.«
    Sie nickte. »Ich habe bereits eine Ladung davon fertig. Wenn du wieder da bist, wird eine weitere bereitstehen.«
    Er nahm die Ampullen, auf die sie gedeutet hatte, und schüttelte den Kopf. »Wenn hierbei keine Leben auf dem Spiel ständen, wüsste ich nicht, ob ich es tun würde. Das Letzte, was ich sein will, ist eine Marionette, die den Leuten hilft, die unser Volk wieder zurück in die Sklavenarbeit schicken wollen.« Damit verließ er das Büro.
    »Er schwingt große Reden«, sagte Pulaski. »Aber er wird das Richtige tun.«
    Narat nickte. »Er ist ein guter Arzt.«
    Einen Moment lang schwiegen sie. Dann ergriff Pulaski wieder das Wort. »Ich befürchte, dass uns ein cardassianisches Team nicht viel nützen wird.«
    »Mehr bekommen Sie leider nicht. Wir können ebenfalls neutral sein, wissen Sie?«
    Sie wusste es nicht. Sie glaubte auch nicht daran. Die Bemerkung, die Gul Dukat gemacht hatte, hatte sie sehr verärgert. Ihr war nicht klar gewesen, dass sie Tons Überzeugungen näher stand als Narats. Aber sie sagte nichts, sondern zwang sich stattdessen dazu, ihn anzulächeln. »Also dann. Ich schätze, es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns.«
    »Gute Arbeit«, sagte Narat. »Wir sind wieder im Geschäft des Lebenrettens.«
    »Dem Himmel sei Dank.« Pulaski war sich nicht sicher, wie viel mehr Tod sie ertragen konnte.

Der Gestank im bajoranische Sektor erschien ihm schlimmer als noch vor ein paar Stunden. Kellec betrat den Hauptgang. Der Albtraum, den er oben gemildert hatte, war hier unten immer noch außer Rand und Band. Überall lagen Kranke mit frischer Farbe auf den Wangen, die stöhnten und ächzten. Er wünschte, das alles würde ein Ende nehmen.
    Er hatte sein Medikit dabei. Inmitten des Chaos kümmerten sich Ogawa und Marvig um die kränksten Patienten. Bajoraner, die noch keine oder nur sehr wenig Symptome zeigten, halfen dabei, die Schwerkranken zu den Assistenten zu bringen. Es wirkte wie ein effizientes System, und Kellec wollte sich nicht einmischen.
    Stattdessen entfernte er sich weit vom Hauptgang, bis er einen Raum erreichte, von dessen Existenz er eigentlich nichts hätte wissen dürfen. Die cardassianischen Wachen kamen niemals hierher. Sie hielten ihn für einen Lagerraum und wussten nicht, dass ihn die Bajoraner schon lange für sich beansprucht und zu einer Basis gemacht hatten.
    Auch hier säumten Kranke die Gänge. Er beugte sich über einen jungen Mann, der wahrscheinlich gerade erst in die Pubertät gekommen war, und verabreichte ihm ein Hypospray. Es dauerte nicht lange, bis sich ein älterer Mann neben ihn hockte.
    »Kellec.«
    »Rashan«, sagte Kellec. »Geht es Ficen Dobat gut?«
    »Gut genug«, antwortete Rashan.
    »Könntest du ihn für mich finden?«
    Rashan nickte und verschwand in einem der Gänge. Kellec ging von Patient zu Patient und verabreichte das Hypospray, so schnell er konnte. Schon bald würde er sich im Medizinlabor Nachschub holen müssen. Doch er war sich nicht sicher, wie er sich Narat gegenüber verhalten sollte.
    Katherine hatte natürlich recht. Narat war ein guter Mann, der innerhalb des Systems tat, was er konnte. Aber Kellec glaubte daran, dass man mehr tun musste. Wenn das System fehlerhaft war, musste man jenseits davon arbeiten. Aber das würde er Narat nicht sagen. Es würde nichts nützen.
    Katherine

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