Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
saufen. Und er würde ihnen dabei helfen.
»Bruder.«
Natürlich musste Rom auftauchen und Quarks Gedankengang unterbrechen. Jedes Mal, wenn er das Gefühl hatte, dass die Dinge gut liefen, wurde er an die Anwesenheit seines dummen Bruders erinnert.
»Was?«, fragte Quark und öffnete die Augen. Fünf weitere Cardassianer kamen in die Bar. Sie lachten und schlugen einander auf den Rücken.
»Bruder, ich muss dir etwas sagen.«
»Das kann warten«, sagte Quark. »Siehst du diese fünf da drüben? Das sind neue Gäste, und sie wollen bestimmt ihre Bestellung aufgeben.«
»Bruder …«
»Es geht darum, Profit zu machen, Rom. Denk daran. ,Ein Ferengi ohne Profit ist kein Ferengi‘.«
»Bruder, bitte fang jetzt nicht an, die Erwerbsregeln zu zitieren. Ich muss dir etwas sagen.«
Quark lehnte sich vor. »Wenn du nicht sofort an die Arbeit gehst, lasse ich dich jede einzelne der Regeln aufsagen.«
»Aber … also gut, Bruder.« Rom schnappte sich ein Tablett und machte sich damit auf unsicheren Beinen in die Mitte der Bar auf.
Quark schüttelte den Kopf und begann Getränke zu mixen. Er wusste bereits, was drei der Neuankömmlinge bestellen würden. Sie waren Stammgäste, zumindest wenn es ihnen gut ging. Und das schien jetzt wieder der Fall zu sein.
Im hinteren Bereich stand ein Cardassianer auf. Quark runzelte die Stirn. Das hatte er schon einmal gesehen. Er bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend. Vielleicht war die Beleuchtung zu düster. Vielleicht hatte der Cardassianer auch nur sein Getränk verschüttet. Vielleicht. Es musste eine andere Erklärung für die grüne Färbung seiner Haut geben und für die Tatsache, dass er torkelte.
Quark trat hinter der Theke hervor und eilte zu dem Cardassianer. Wenn er den Mann hinausschaffen konnte, bevor er zusammenbrach, bestand eine Chance, dass es niemand bemerken würde. Eine kleine Chance.
Eine winzige Chance.
Quark war fast bei ihm, als der Cardassianer rückwärts umfiel.
Plötzlich herrschte Stille in der Bar. Der Begleiter des zu Boden gefallenen Mannes sprang auf und starrte ihn an.
»Das kann nicht sein«, sagte er. »Er hatte die Seuche doch gerade hinter sich.«
Diese Worte reichten aus, um eine Stampede zur Tür auszulösen. Quark redete auf die flüchtenden Gäste ein. »Glauben Sie kein Wort. Ich bin sicher, dass Sie etwas falsch verstanden haben. Vielleicht eine falsche Diagnose. Man kann doch sicher …«
Aber niemand hörte ihm zu. Sie strömten aus seinem Laden, als hätten sie Angst, tot umzufallen, wenn sie blieben. Selbst das
Dabo
-Mädchen war fort.
»Bruder«, sagte Rom.
Quark hob eine Hand. »Sag kein Wort. Ich will es nicht hören.«
Er ging hinter die Theke zurück. Es hatte fünf Stunden gedauert, die Bar zu füllen, und nur zwei Minuten, um sie wieder zu leeren. Bis auf den stöhnenden Cardassianer auf dem Boden.
»Ruf ein medizinisches Team.«
Rom starrte ihn an. »Aber Bruder, das letzte Mal hast du uns …«
»Ich weiß, was ich letztes Mal gesagt habe«, erwiderte Quark. »Da war auch sonst niemand in der Bar. Wenn ich mich nicht täusche, hatten wir dieses Mal eine volle Bar. Das können wir nicht vertuschen.«
»Also gut, Bruder.« Rom stellte sein Tablett ab und starrte den Cardassianer an.
Quark starrte Rom an.
Genauer gesagt starrte Quark auf Roms Ohr.
In der Ohrmuschel prangte ein kleiner Pickel mit einer hellen Spitze, die so aussah, als könnte sie jeden Moment aufbrechen.
»Bitte sag mir, dass dir jemand jibetianisches Bier über den Kopf gegossen hat«, sagte Quark langsam.
»Nein, Bruder«, erwiderte Rom und drehte sich zu ihm um. »Jedenfalls nicht seit dem letzten Mal. Niemand hat irgendwas über mich geschüttet.«
»Dann sag mir bitte, woher du diesen Pickel hast.« Quark deutete darauf.
Rom legte die Hand über sein Ohr. »Das habe ich doch versucht dir zu sagen.«
»Du wolltest mir das in einer vollen Bar sagen. Jetzt haben wir eine leere Bar. Woher hast du diese … Pustel an deinem Ohr?«
Rom zuckte mit den Schultern. »Sie ist dort gewachsen.«
»Wie ein Haar?«
»Oder Haut.«
Quark nickte langsam. »Und dir gefällt das so?«
»Nein«, sagte Rom. »Es juckt ganz fürchterlich. Ich wollte dich fragen, ob du noch etwas Salbe übrig hast.«
»Ich habe noch etwas Salbe.«
»Ich würde mir gerne etwas davon borgen«, erklärte Rom förmlich.
»Und nachdem du sie auf dein Ohr geschmiert hast, wirst du was tun? Sie wieder abkratzen und mir zurückgeben?«
»Nein.« Rom wirkte
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