Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Schlag traf Kellec genau in den Magen. Keuchend ging er in die Knie. Er konnte nicht glauben, dass der Mann ihn geschlagen hatte.
»Bis dann, Doc.« Der Arbeiter bedeutete seinen Männern, sich umzudrehen und zum Frachter zu gehen.
Kellec wollte sie zurückrufen, aber sein Magen fühlte sich an, als würde er seine Lunge in einem Todesgriff halten. Er konnte weder ein- noch ausatmen.
Als Kellec wieder ein wenig besser Luft bekam, waren die Männer bereits im Frachter und hatten die Luke geschlossen.
Kellec kämpfte sich wieder auf die Beine und schleppte sich zu einem Aussichtsfenster, als der Frachter Richtung Bajor abhob. Der Planet sah so nah aus, so groß.
Vielleicht würden sie es schaffen.
Vielleicht lag er falsch.
Drei Sekunden später explodierte das Schiff durch zwei Schüsse cardassianischer Kriegsschiffe. Es sah aus, als hätte man einen Luftballon mit einer Stecknadel zerplatzen lassen.
»Nein!«, rief Kellec, dann fiel er zu Boden und vergrub den Kopf in den Armen.
Dort saß er für ein paar Augenblicke, bis der Kampflärm im Gang wieder lauter wurde. Er musste weitermachen und die Leute so lange heilen, wie er konnte.
Er zwang sich wieder auf die Beine und warf einen letzten Blick auf Bajor und die sich ausbreitende Wolke aus Raumschifftrümmern.
»Diese Idioten.«
Hinter den Trümmern konnte er gegen die Dunkelheit des Alls drei cardassianische Kriegsschiffe ausmachen. Er wusste, dass Terok Nor in diesem Moment von vielen weiteren umgeben war. Und ihm war ohne jeden Zweifel klar, dass diese Kriegsschiffe die gesamte Station auslöschen würden, wenn nicht bald ein Heilmittel gefunden wurde.
Er hob das Hypospray wieder auf und überprüfte, ob es noch in Ordnung war. Dann marschierte er los, weg von den Kampfgeräuschen.
»Mach schnell, Katherine«, sagte er zu der Ansicht von Bajor unter sich. »Mach schnell.«
Pulaski starrte auf die Darstellung der drei Prionen auf dem Schirm. Sie schienen so harmlos. Die kleinsten bekannten Lebensformen. Sie hatte sie während ihrer Ausbildung studiert. Das hatte jeder. Sie waren hauptsächlich deswegen interessant, weil sie so klein waren. Dennoch konnten sich diese drei Prionen vor ihr verbinden und zu einem tödlichen Virus mutieren. Sie waren alles andere als harmlos.
Und eines von ihnen wurde durch eine biologische Mutation im Körper eines Ferengi gebildet. Kein Wunder, dass die Inkubationszeit dieser Seuche so lang war. Dieses spezielle Prion musste durch Luft oder Flüssigkeiten von den Bajoranern zu einem Ferengi reisen, dann zu einem Cardassianer, wo es sich mit den beiden anderen natürlich vorkommenden Prionen zu dem schrecklichen Virus verband. Unglaublich komplex.
Dennoch war es eine elegante Methode, um zwei Spezies auf einmal auszulöschen.
Und es war unmöglich, es aufzuhalten.
Wer auch immer sich das ausgedacht hatte, hatte an alles gedacht. Selbst wenn man die Ferengi von der Station und Bajor entfernte, wurde man das spezielle Prion damit nicht los, und es vermehrte sich in den Körpern der Cardassianer und Bajoraner. Sie zweifelte aufgrund seiner langen Inkubationszeit nicht daran, dass es längst auf Cardassia Prime angekommen war. Die Ferengi waren der Anfang gewesen, aber nun wurden sie im tödlichen Schlussakt nicht länger gebraucht.
Sie starrte das vierte Prion an. Doch es offenbarte ihr nichts.
Pulaski schob den Stuhl zurück und rieb sich die Augen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal geschlafen oder mehr als eine Handvoll Nüsse gegessen und ein Glas Wasser getrunken hatte. Aber seit ihrem Gespräch mit Dukat vor zwei Stunden wusste sie, dass sie vielleicht niemals wieder essen oder schlafen musste. Sie wusste nicht, wie viel Zeit ihnen noch blieb, aber sie vermutete, dass es nicht mehr viel war.
Hinter ihr stieß Governo an einem anderen Monitor einen Seufzer aus.
»Nichts?«, fragte sie.
»Gar nichts«, antwortete er. »Ich verstehe einfach nicht, was die drei Prionen zusammenbringt. Es muss doch irgendeine Form molekularer Anziehung geben.«
Pulaski sah ihren Assistenten einen Augenblick lang an und dachte darüber nach, was er gesagt hatte. Er hatte recht. Es musste etwas geben, das die Prionen zueinander hinzog. Und sie tippte darauf, dass diese Anziehung in dem speziellen Prion lag, das durch die Ferengi-Mutation hergestellt wurde.
Sie hatte all ihre Energie darauf verwandt, herauszufinden, wie man die Prionen zerstörte, und nicht darauf, warum sie zusammenkamen. Es war ihr nicht mal
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