Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
loszuziehen. Das kommt gar nicht in Frage, also vergessen Sie es gleich wieder. Wenn ich Ihnen aufhelfen darf ...«
Während er die Stützstrebe in einer Hand hielt, umfasste er mit dem anderen Arm den Botschafter und half ihm auf die Beine. Vollgeschmiert mit vulkanischem Blut, die Kleidung und ihre Haare angesengt, wankten sie aus der unscheinbaren Senke, die ihr Leben gerettet hatte. Jeden Augenblick konnte eine Patrouille auftauchen, um die Explosion zu untersuchen, die wahrscheinlich auf jedem Scanner des Kontinents aufgetaucht war. Und natürlich mussten die Pojjana auch wissen, dass sie mit ihrem seltsamen Traktorstrahl etwas gefangen hatten.
»Hier entlang, Sir.« Er zog Spock mit sich und stellte erschrocken fest, dass der Vulkanier kaum mithalf. »Wir verstecken uns bis zum Einbruch der Nacht, dann bauen wir ein Lager in den Hügeln und überlegen uns Möglichkeiten, um es zu verteidigen. Da sind sie! Ich sehe ein Flugzeug! Kommen Sie schnell, bevor sie uns entdecken!«
Stiles preschte vorwärts in Richtung des schattigen Schutzes der Hügelkette vor ihnen. Er konnte das schwache Dröhnen des Flugzeugantriebs hören und erkannte den Typus.
»Sie sind immer noch Kilometer entfernt«, keuchte er, während er Spock mit sich schleifte. »Aber selbst wenn sie uns sehen, können sie auf diesem Gelände nicht landen. Dafür brauchen sie ein Schwebegefährt. Wenn wir es bis zu den Hügeln schaffen ...«
»Commander?«
»Keine Sorge, ich kann Sie noch mehr stützen. Wir dürfen nicht langsamer werden. Wenn wir es bis zu ...«
»Natürlich, Mr. Stiles, aber ich habe eine Frage.«
»Was gibt es denn, Sir?«
»Vor wem verstecken wir uns?«
»Passen Sie auf diesen Stein auf – nicht stolpern.«
»Vor wem«, wiederholte Spock, »wollen wir uns verstecken?«
»Vor den Pojjana. Sie werden gleich hier sein ...«
»Und mit wem wollen wir sprechen ... Was war der Grund für unsere Reise?«
Stiles schleppte den Botschafter noch fünf, sechs weitere Schritte, bevor die Worte zu ihm durchsickerten.
Während das Dröhnen des Flugzeugs immer näher kam, verzog sich sein Gesicht zu einer Maske aus Verwirrung und Zweifeln. Irgendetwas schien daran nicht richtig zu sein.
Der Botschafter legte zögerlich mehr Gewicht auf sein verletztes Bein.
Stiles wiegte sich hin und her und sah Spock schließlich an. »Ich mache es schon wieder, oder?«
Spock zog eine Augenbraue hoch und vermied es dankenswerterweise zu nicken.
So blieben sie auf dem offenen Feld sitzen, während das Pojjana-Flugzeug über die Explosionsstelle flog. Stiles hatte das Gefühl, dass ihm gleich Arme und Beine abfallen würden, so stark war der Drang wegzulaufen, sich zu verstecken, zu verteidigen ...
Das Flugzeug nahm den zerstörten Strahlenemitter ein paar Sekunden lang in Augenschein, bevor es plötzlich in ihre Richtung flog. Stiles lief ein Schauer über den Rücken. Sie waren entdeckt worden.
»Sie haben uns gesehen«, sagte Spockmit stiller Genugtuung.
»Wie sollen wir erklären, warum wir ihren Emitter in die Luft gesprengt haben?« Stiles behielt das Flugzeug im Auge. »Wir mussten es tun. Ich konnte nicht zulassen, dass er mein Schiff hinunterzieht ...«
»Natürlich nicht.«
Das Flugzeug fegte über sie hinweg, und sie konnten den Piloten sehen, der zu ihnen hinunterschaute. Stiles nahm an, dass er die Sicherheitskräfte des Planeten kontaktierte.
Jetzt konnten sie auf keinen Fall mehr fliehen. Stiles rang mit sich selbst und hielt sich vor Augen, dass Flucht nicht die beste Idee war, da es sie nicht dorthin bringen würde, wo sie sein mussten, um Zevon zu finden.
»Sie müssen mich nicht ‚Sir‘ nennen«, sagte Spock, als wären sie beim Abendessen oder beim Sport. »Ich habe keinen Sternenflottenrangmehr, und Sie sind der Kommandant eines Schiffes.«
»Ja gut, aber ... es wird eine Weile dauern, bevor ich in Ihnen jemand anders sehen kann als den Wissenschaftsoffizier Spock von der
Enterprise
.«
Das Flugzeug umkreiste das Gebiet und blieb dabei immer in Sichtweite, während der Pilot zweifellos Verstärkung anforderte. Stiles drehte ihm nie den Rücken zu, sondern hielt sich ständig zwischen dem Flugzeug und dem Botschafter, auch wenn er ihn bei einem Angriff nicht würde schützen können. Jeder Schritt stürzte ihn tiefer in seine aufgewühlten Gedanken.
»Haben Sie eine Ahnung«, begann er, »wie viele Stunden ich vor dieser Evakuierung damals geübt habe, Sie
Botschafter
zu nennen? Ich wusste, dass ich Mister oder
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