Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey

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handelte er die Tatsache ab, dass sie nun unbewaffnet waren.
    »Wo sind die Granaten?« Spock durchsuchte den Farn mit den Händen nach der einzigen Sache, die sie hatten mitnehmen können – eine Tasche voller Granaten, die normalerweise von der Mannschaft des Tenders eingesetzt wurden, um Gondeln zu sprengen, die nicht mehr zu reparieren waren und drohten zu explodieren und das ganze Schiff mit sich zu reißen.
    Überall um sie herum standen schwarze Bäume. Ihre verdrehten, knorrigen Ranken holten sich Nährstoffe aus dem sumpfigen Boden. Stiles wünschte sich mehr Sonnenlicht. Diese Wolken dort oben, die das Licht abhielten, waren dieselben, die er auf dem Schirm der
Saskatoon
gesehen hatte, als die Energie vom Planeten das Schiff tiefer und tiefer in seine Atmosphäre gezogen hatte. Die Wolken wirkten so passiv und harmlos, dass es ihm schwerfiel, sich daran zu erinnern, dass sie so tödlich wie Gift waren und seiner Mannschaft die Sicht nahmen, während sie ihrem Schicksal, zerschmettert zu werden, immer näher kamen.
    Hier unten schien das Schiff eine Million Kilometer weit weg zu sein, friedlich war es hier vor lauter Farn und Stille ... Es klang verlockend, sich hinzulegen und ein Nickerchen zu halten.
    »Zwölf Minuten«, rief ihm Spock ins Gedächtnis. »Bei dieser Geschwindigkeit wird der Tender mit 980 Stundenkilometern aufschlagen.«
    »Ich weiß.« Stiles pflügte wütend durch die Farngewächse. »Sie muss doch hier irgendwo sein. Sie ist doch mit durchgekommen, oder? Was, wenn das Kraftfeld uns durchgelassen hat, die Granaten aber nicht?«
    »Dann wäre die Tasche bei uns und leer.«
    »Ach ... richtig. Hier ist sie!« Als er sich mit dem Beutel wieder erhob, klebte ihm ein halber Busch im Haar. Durch das Kunstleder der Tasche spürte er die Granaten in ihren Kanistern.
    »Wir müssen uns beeilen«, drängte Spock.
    Nach einem Augenblick des Nachdenkens kam Stiles darauf, dass der Vulkanier damit wohl sagen wollte, dass er die Führung übernehmen solle.
    »Richtig ... hier entlang.«
    Der Transporter hatte sie am Rand eines kleinen Wäldchens abgesetzt. Als sie sich ihren Weg durch das knorrige Dickicht bahnten und dabei immer wieder über Wurzeln stolperten, erblickte Stiles sofort das Zentrum seines Universums – einen klotzigen Strahlenemitter, der so auf einer Wiese positioniert war, dass er freie Bahn in jede Richtung hatte, sogar über die Bergkette zu seiner Rechten. Der Anblick dieser Berge jagte einen Speer durch Stiles’ Brust und zwang ihn rückwärts ... Seine Füße dazu zu bringen, auf das Gebäude zuzugehen, stellte für ihn eine solch physische Belastung dar, dass sich seine Beine ganz taub anfühlten.
    Der Strahlenemitter war nicht mehr als eine Plattform aus Granitblöcken und ein Dutroniumgefüge, das als Fundament für das konische Gerät diente, das etwa zehn Meter über dem Boden stand. Diese Vorrichtung sandte in diesem Moment einen grellblauen Strahl in den Himmel und gab dabei ein Geräusch von sich wie ein Orchester, das sich einstimmte.
    Vielleicht hätten sie es auch mit ihren Phasern zerstören können, aber es hätte eine Ewigkeit gedauert, es einzuschmelzen. Er war froh, dass sie zusätzlich noch die Granaten mitgenommen hatten. Er persönlich hatte nur auf die Phaser gesetzt, die nun nutzlos waren. Ein dummer Fehler. Der Fehler eines Kadetten. Warum benahm er sich nur immer so dämlich, wenn Botschafter Spock in der Nähe war?
    »Beide Seiten der Plattform?«, fragte Stiles, während er dem Botschafter eine der zwei Granaten reichte.
    »Ja.«
    »Bitte achten Sie darauf, das offene Ende nach unten zu halten, damit die Wucht in den Boden geht und nicht hoch zum Schiff. Die
Saskatoon
müsste jetzt noch etwa fünfundzwanzig Kilometer von uns entfernt sein.«
    »Genau genommen neunzehn Komma fünf. Handelt es sich hierbei um Fünf-Minuten-Granaten? Nicht mehr, nicht weniger?«
    »Ganz genau. Wenn Sie eine Gondel sprengen, wurden alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft. Die Entscheidung wurde bereits getroffen. Man braucht nur noch ein sicheres Zeitfenster. Fünf Minuten reichen normalerweise aus.«
    »Heute werden sie das nicht.« Spock sah sich um, nachdem er den Kanister am Fuß des Gestänges platziert hatte. »Abgesehen von den Bäumen gibt es hier keine Deckung.«
    »Die meisten dieser Gewächse sind ja nicht mal richtige Bäume. Es sind Ranken eines uralten Wurzelsystems. Sie kommen aus der Erde und verschwinden wieder darin, als hätte ein Riese sie mit