Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey

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einer Nadel durch das ganze Land genäht. Sie sind hohl und mit einer Flüssigkeit gefüllt. Sie werden uns nicht nur keine Deckung geben, sondern durch die Explosion eher noch gefährlich werden.«
    »In diesem Fall sollten wir wohl eine andere Richtung wählen.«
    »Am besten laufen wir über die offene Wiese. Wie weit schaffen wir es in fünf Minuten?«
    »Das spielt kaum eine Rolle, Mr. Stiles. Wir werden die Druckwelle nicht überleben. Wenn das Schiff von diesem Strahl befreit ist, kann Dr. McCoy ein Außenteam anführen, um Ihren Freund einzusammeln und mit seiner medizinischen Mission fortzufahren.«
    Stiles warf einen Blick auf das Dutroniumgestänge. »Haben Sie ihn deswegen oben gelassen? Um ein zweites Außenteam anzuführen, nachdem wir tot sind?«
    »Ja. Zwei Fronten sind besser als eine.«
    »Hmm ... ich habe ihn oben gelassen, weil ich dachte, dass er nicht rennen kann.« Stiles setzte seinen Sprengsatzkanister an die richtige Stelle. »Bereit ... er ist aktiviert. Und jetzt?«
    »Vier Minuten, fünfundfünfzig Sekunden.«
    Botschafter Spock aktivierte seinen eigenen Sprengsatz, dann trat er von dem Granitblock zurück. Seine dunklen Augen funkelten. Er schien tatsächlich Spaß zu haben.
    »Ich glaube, die korrekte Vorgehensweise nennt sich ‚nichts wie weg‘.«
    »Drei Minuten.«
    Wie lang konnten fünf Minuten sein?
    Während Spock die Zeit in Dreißig-Sekunden-Intervallen ansagte, liefen Stiles’ Beine im Rhythmus seines Herzschlags.
    Der längste aufgezeichnete Konstriktor (der letzte, den Stiles miterlebt hatte) war dreieinhalb Minuten lang gewesen. Der letzte Ausbruch des Vesuvs hatte neun Stunden angedauert. Ein zweiminütiges Erdbeben war sehr lang. Ein zehnminütiger Tornado. Minuten wurden zu einer Ewigkeit, die niemals zu enden schien, sondern das ganze Universum verlangsamte, bis ein Herzschlag zu einem schleppenden Trommelschlag wurde, dessen Trommler langsam einschlief.
    Fast fünf Minuten lang waren sie über eine matschige Wiese gelaufen, Stiles immer mit der Angst im Nacken, dass ihm die Plattform um die Ohren fliegen und ihn vom Angesicht dieses Planeten fegen würde. Diese Minuten gingen schneller vorbei als ein Fingerschnippen. Was war mit all den Geschichten über Minuten, die zu Stunden wurden?
    Als die Fünf-Minuten-Grenze näher rückte, waren sie immer noch auf der Wiese, auf dem Weg zu einer Reihe felsiger Hügel. Mit sechsunddreißig Jahren konnte Stiles eine Strecke schnell zurücklegen. Anfangs hatte er sich ein wenig zurückgehalten, da er den Botschafter nicht überholen wollte, für den Fall, dass Spock Hilfe brauchte. Doch schon bald hatte sich diese Maßnahme als unnötig erwiesen – Spock war groß, langbeinig und Vulkanier.
    Sie rannten. Behindert durch das kniehohe Gras und den unebenen Boden wurde der Lauf zu einer Übung im Hüpfen, Stolpern, Sprinten und sich von Domen befreien. Weitere drei Meter ... noch drei ... jeder Schritt zog ihn tiefer ins Elend. Sein Gehirn fuhr herunter, bis er an nichts mehr denken konnte außer daran, weiterzulaufen. Aus dem Augenwinkel sah er ein Aufblitzen von Lila und Schwarz – das Gewand des Botschafters an seiner Seite, seine Fäuste und Arme, die sich auf und ab bewegten, während er voller Energie mit einem viel jüngeren Mann Schritt hielt.
    Als Stiles sein rechtes Bein ausstreckte, um über eine Senke zu springen, die vor ihm auftauchte, musste er plötzlich nach Luft schnappen. Ein Krampf schoss durch seinen Oberschenkel. Sein Fuß berührte den oberen Rand der Senke, aber sein Bein knickte weiter ein, bis er mit dem Knie zuerst ins Gras fiel. Aber dies war nicht das sanfte Grün, das noch beim Strahlenemitter gewachsen war, sondern eine Pflanze mit scharfen Rändern, die in seine Hände und sein Gesicht schnitt wie ein Sägeblatt. Er lag auf dem Boden und die letzten Sekunden tickten herunter.
    »Laufen Sie weiter!«, rief er in den Matsch. »Ich hole ...«
    Aber dann öffnete sich die Landschaft und streckte sich nach dem Himmel aus. Ein Knall erschütterte die Berge und den sumpfigen Wald wie ein großer Stock, der eine riesige Trommel schlug. Und Stiles’ Schädel klingelte und klingelte. Er versuchte aufzustehen und weiterzulaufen, aber der Blitz blendete ihn und die Wucht der Explosion zwang ihn in die Senke, die nicht tiefer als acht Zentimeter war.
    Plötzlich lag er in einem Hochofen und wurde von einem Gewicht niedergedrückt, dem er nichts entgegenzusetzen hatte. Er drehte den Kopf auf die Seite und