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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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neben ihn. Zusammen starrten sie in das Labor und konnten sich immer noch nicht ansehen. Ihre Welt, dieses Labor, das Gefängnis, dieser Planet, all das würde in den nächsten zehn Sekunden auf den Kopf gestellt. Plötzlich veränderte sich alles, wie bei einem Erdbeben, und einen lächerlichen Moment lang schien sie ein Konstriktor auf diese Liege zu pressen, auf diesen Boden, auf das Gestein unter dem Gebäude.
    Wer würde kommen? Wenn der Sektor wieder freigegeben worden wäre, hätten sie wahrscheinlich davon gehört. Aber es hatte nicht mal Gerüchte gegeben. Nichts hatte sich verändert, da war keine Spur von Instabilität gewesen – nichts. Wer war stark genug, um für Eric Stiles in den Roten Sektor zu kommen?
    »Es muss der Botschafter sein«, sagte Zevon, als hätte er Stiles’ Gedanken gelesen. »Er muss endlich eine Möglichkeit gefunden haben, dich herauszuholen.«
    »Es ist mir egal, ob Gott höchstpersönlich kommt«, ätzte Stiles. Die Worte blieben ihm fast in der Kehle stecken. »Ich will nicht gehen.«
    »Du musst«, erwiderte Zevon nachdrücklich.
    »Ich
muss
überhaupt nicht. Niemand kann mich zwingen … Ich werde nicht gehen. Nicht einmal für Botschafter Spock. Nein, nicht einmal für ihn. Alles, was ich getan habe, tat ich, damit er stolz auf mich sein würde. Wenn ich zurückgehe, wird alles auseinanderfallen. Wenn ich hier sterbe, kann er stolz auf mich sein. Ich bin in Ausübung meiner Pflicht gestorben. Wenn ich lebe, dann wieder in Schande. Militärgericht. Demütigung. Kein Lebenszweck … vollkommene Nutzlosigkeit. Ich habe meinem lächerlichen Schicksal nun vier Jahre lang entkommen können. Jetzt bin ich fünfundzwanzig und sterbe, mein Name genauso zerstört wie mein Körper … du und ich … Zevon … wir werden uns niemals wiedersehen. Ich will nicht gehen. Ich werde nicht gehen.«
    Ohne sich zu ihm umzudrehen, presste Zevon seinen Arm gegen den von Stiles und er bewegte sich genug, um dessen Hand zu ergreifen. Doch sie sahen einander immer noch nicht an.
    »Du musst gehen«, erwiderte Zevon bestimmt. »Sie können dich retten. Die Föderation wird dich heilen. Du wirst gehen.«
    Trotz der Misshandlungen, der Krankheit, des Verfalls, der Schmerzen konnte Stiles liebevoll auf die vergangenen Jahre zurückblicken, in denen er Seite an Seite mit Zevon gearbeitet hatte. Zuerst hatten sie sich darauf konzentriert, am Leben zu bleiben, später dann darauf, das Muster des sporadisch auftretenden Konstriktors zu entschlüsseln. Ihre Entdeckungen – dass es kein Muster gab, sondern Wellen, die sich vor einem Konstriktor aufbauten, und gemessen werden konnten … die Möglichkeit, die Katastrophe vorherzusagen, bevor sie eintrat …
    »Weißt du, die Schmerzen oder die Prügel oder sonst etwas haben mir nicht so viel ausgemacht«, sagte er. »Ich finde es nicht so schlimm, hierzubleiben und das zu tun, was ich als meine Pflicht ansehe. Es ist besser für mich, hier zu sterben, als zurückzugehen und in Schande zu sterben. Du verstehst das als Romulaner doch … es ist besser, wenn die Familie denkt, dass ich im Dienst gefallen bin.«
    »Das ist oftmals das Beste«, pflichtete ihm Zevon bei, »aber nicht immer. Nicht dieses Mal.«
    Er drückte Stiles’ Hand, kontrollierte seine Stärke aber genau, um die geschwächten Muskeln und Knochen nicht zu verletzen.
    Stiles betrachtete ihre ineinander verschränkten Hände und nahm einen so tiefen Atemzug, als wäre er sein letzter.
    »Du bist der einzige Freund, den ich habe«, stieß er hervor. »Ich sterbe und sie nehmen mir meinen einzigen Freund.«
    »Sie werden dich heilen. Du wirst leben.«
    »Ich will nicht in Schande leben. Ich will hier sterben. Zumindest wäre ich dann bei dem Versuch gestorben, etwas zu erreichen, anstatt entehrt und als Versager zurückzukehren, vor ein Militärgericht gestellt zu werden …«
    »Nein, Eric. Du musst gehen.«
    »Warum? Warum muss ich gehen? Ich würde lieber hier sterben.«
    »Du musst für die Milliarde gehen.«
    »Hm?«
    »Wie gewöhnlich vergisst du, dass auch noch andere beteiligt sind, die dich nicht beobachten oder beurteilen.«
    »Wer?«
    »Die Milliarde, die wir retten können.«
    »Du Mistkerl … tu mir das nicht an.«
    »Und mich, Eric. Du kannst auch mich retten.«
    Zum ersten Mal erschien die Vorstellung, nach Hause zurückzukehren, nicht ganz so furchtbar. »Wie?«
    Mit ruhiger Stimme erklärte Zevon. »Wenn du gehst und sie dich heilen, kannst du dem Romulanischen Imperium mitteilen,

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