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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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Die leichte Berührung wurde zu einem festen Griff, und er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Du musst gehen«, flüsterte Zevon. »Denn du musst überleben. Denn du musst von diesem Planeten runter, damit ich diese Leute retten kann, selbst gegen ihren Willen. Wenn ich gehe, werde ich zurückkommen. Wenn du lebst … darfst du
niemals
zurückkommen.«
    Der Wasserhahn tropfte, der Computer summte, und mit einem hörbaren Knacks brach Eric Stiles zum zweiten Mal in seinem Leben das Herz. In Zevons eckigen Zügen erkannte er das verschwommene Echo von Botschafter Spocks Gesicht, der ihn aus der weit entfernten Vergangenheit rief und von ihm einen letzten Beweis seiner Sternenflottenehre verlangte.
    Zevon hielt Stiles’ Hand und unterstrich seine Worte, indem er sie drückte, als würde er einem Kind etwas erklären.
    »Geh nach Hause, Eric«, beschwor er ihn. »Geh nach Hause und lebe.«

»Das ist kein Schiff der Sternenflotte. Was ist das? Verdammt noch mal, wer holt mich da ab?«
    Stiles kämpfte gegen den festen Griff von Orsova und einem der Wärter. Sie hielten ihn an den Ellbogen fest, und er hatte keine Möglichkeit, sich zu befreien. Er war zu schwach, um mehr zu tun, als mit Wut und Misstrauen in der Stimme zu protestieren.
    Orsova schlug mit der flachen Hand auf Stiles’ Brust. »Steh still oder ich bringe dich mit Vergnügen wieder in deine Zelle zurück.«
    »Dann bringen Sie mich zurück! Los!«
    »Steh still.«
    Es gab keine Möglichkeit zur Flucht, selbst wenn er es gekonnt hätte. Die Landebahn war voller pojjanischer Soldaten. Ihre rotbraunen Uniformen strahlten im Licht der Landescheinwerfer und von ihren kupferfarbenen Gesichtern konnte man das Missfallen über das herannahende Raumschiff ablesen. Fremde Schiffe landeten nur noch selten auf diesem Planeten. Sie waren einfach nicht mehr willkommen. Dies war ein seltsamer Anlass, und Stiles wusste immer noch nicht, was er da gerade sah.
    In seinem Kopf wirbelten Bedauern, Angst und Wut wild durcheinander. Stiles flehte die Sterne an, die Dinge wieder so zu machen, wie sie am Morgen gewesen waren, aber dieses Wunder geschah nicht. Das schwerfällig wirkende Handelsschiff setzte seinen unbeholfenen Landeanflug fort.
    »Wenn das wirklich ein Föderationsschiff sein soll, muss es aus zweiter Hand stammen«, bemerkte er. »Keine Föderationswerft hat so etwas je gebaut.«
    Da Stiles sich nicht von Orsova und dem anderen Wärter losreißen konnte, war er dazu verurteilt, die Landung zu beobachten. Die Heckflosse war zu hoch … der Winkel zu steil … nicht auf die Landemarkierungen ausgerichtet … die Seitendüsen waren immer noch aktiviert.
    Ah, die Erinnerung schmerzte fast, die Erinnerung an eine andere Landung nicht weit von hier entfernt. Er war als unterlegener Hitzkopf auf diesen Planeten gekommen, der sich verzettelt hatte, überwältigt gewesen war von der Nähe zur Größe, der Anerkennung durch seinen Helden, dessen Gesicht er in all diesen vielen, vielen Monaten vor seinem inneren Auge gesehen und das ihn angetrieben hatte, sich über seine Fehlschläge zu erheben. Sein Leben war implodiert, seine Vorurteile waren ihm ausgetrieben worden und seine innere Stärke durch Umstände gestählt, die er niemals erwartet hätte. Eine lange Zeit hatte er sich auf den Tod vorbereitet. Nun war zu leben eine erschreckendere Aussicht, als an der Krankheit zu sterben, die seine Muskeln auffraß. Seltsam … er und Zevon waren sich nicht einmal sicher, was für eine Krankheit Stiles hatte. Die pojjanischen Ärzte waren nicht in der Lage gewesen, sie zu identifizieren. Aber da der Patient ein Gefangener und ein Außenweltler war, hatten sie sich natürlich auch nicht allzu sehr angestrengt.
    Also hatte sich Stiles seit Monaten auf den Tod vorbereitet. Doch nun hatte er plötzlich Angst vor dem Leben. Heute hatte sich das Universum für ihn erneut auf den Kopf gestellt. Er stand auf der Landebahn, nur noch ein Echo des inkompetenten und nutzlosen Jungen, aber er zitterte immer noch wie ein Kind, so stark, dass Orsova und der andere Wächter ihn halten mussten. Würde Botschafter Spock persönlich die schwarze Rampe dieses unbekannten Schiffes heruntersteigen?
    »Ich will nicht gehen«, murmelte Stiles.
    Neben ihm verfolgte Orsova die Landung des Raumschiffes. »Ich werde dich auch vermissen.«
    Dieses Mal war kein Zevon da, um ihm Vernunft einzureden. Zevon war wieder im Gefängnis. Für ihn hatte sich nichts verändert. Außer dass er von nun an allein

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