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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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dass ich am Leben bin und hier festgehalten werde. Die Herrscherfamilie wird keine andere Wahl haben, als in den Roten Sektor vorzudringen und mich herauszuholen. Meine Familie hält mich für tot, sonst wäre sie schon längst gekommen. Mit ihrer Hilfe könnte ich ein Abwehrsystem aufbauen. Sieh doch nur, mit was ich hier arbeite – uralter Müll, Chips und Spulen, ein Spektrograf, der so alt ist wie meine Mutter – und doch konnten wir eine Vorhersage treffen. Sieh dir diese Kupferdrähte an! Auf meinem Schiff hatte ich in meinem Quartier eine bessere Ausrüstung als hier. Mathematik, die auf der Annahme beruht, dass bestimmte Dinge zur gleichen Zeit passieren – stell dir nur vor, was wir mit richtiger Technik erreichen könnten!«
    Zevon machte eine Pause und schien kurz zu träumen, dann lehnte er sich gegen die Wand und drehte sich wieder zu Stiles um.
    »Ich gehöre immer noch zur Herrscherfamilie, Eric. Wenn sie wüssten, dass ich hier bin, würden sie mich herausholen. Sie würden verhandeln, drohen, aber sie würden meine Freilassung erwirken. Und ich werde zurückkommen. Ich werde meine Leute dazu bringen, das zu unterstützen, was wir hier angefangen haben. Die Pojjana werden uns endlich glauben, wenn ich mit Unterstützung zurückkomme. Ich weiß, was getan werden muss. Und du musst aus dem Roten Sektor raus, Eric. Geh und lass dich heilen und erzähle meiner Familie von mir. Und sie werden kommen. Dies ist der größte Gefallen, den du mir tun kannst, von all den guten Dingen, die du hier getan hast.«
    Stiles blinzelte überrascht. »Ich? Was habe ich denn schon getan? Ich bin doch kaum mehr als ein Assistent. Behandle mich nicht so gönnerhaft.«
    »Ich würde dich niemals gönnerhaft behandeln«, sagte Zevon und warf ihm einen Blick voll Klarheit und Überzeugung zu. »Du bist nicht mehr der junge Mann in der Grube. Dieser Junge, ja, er ist dort gestorben. Aber der Junge in uns verschwindet immer, wenn wir Glück haben, Eric. Du bist jetzt ein anderer, ein besserer Mann. Sieh dir nur an, was du in vier Jahren gelernt hast. Ich kenne mich mit Technik aus, aber du warst derjenige, der mir vorgeschlagen hat, nach unsichtbaren Phasenverschiebungen im Infrarotbereich zu suchen. Ich habe es für lächerlich gehalten, aber du hast darauf bestanden, dass ich es überprüfe, und du hattest recht. Sieh doch nur, was du und ich hier erreicht haben, mit Tricks und Müll und Schraubendrehern. Ich erkläre dir, was ich tue, und du lieferst den Geistesblitz, der uns auf die nächste Stufe bringt. Wir … Romulaner und Vulkanier, sogar die Klingonen, wir alle waren vor den Terranern im All, aber seht euch nur an. Seht, was ihr für Fortschritte gemacht habt … Ihr habt einen Vorsprung von mehr als einem Jahrhundert aufgeholt und seid an uns vorbeigeprescht. Ihr seid das Volk, das die Dinge erkennt, die der Rest von uns übersieht. Eines Tages, wenn unsere Völker zusammenarbeiten … mit der richtigen Technik … eines Tages werden wir aufhören, aufeinander zu schießen, und stell dir vor, was wir dann erreichen können!«
    Nun sah Stiles ihn an. Zevons dunkelbraunes Haar hatte vor langer Zeit seinen Glanz verloren, sein Teint das jugendliche Leuchten, und in seinem Gesicht zeichneten sich Erschöpfung, Hunger, körperliche Belastung und die niemals endende Sorge ab, dass ihre Zeit ablaufen würde. Dennoch konnte er in den braunen Augen einen Schimmer der Hoffnung erkennen, der in all diesen Jahren niemals verloschen war. Zevon war mit Stiles in der Grube gewesen. Zusammen waren sie aus dem tiefsten Ort des Universums geklettert, dem Ort der Wertlosigkeit und Beschädigung, und sie hatten etwas daraus gemacht. Sie hatten einen Bund geschlossen und einen Durchbruch erreicht, der eine Milliarde Leute retten konnte.
    Wenn die Dinge richtig liefen … nur ein klein wenig richtiger.
    »Wenn ich gehe«, murmelte Stiles, »werden wir uns niemals wiedersehen.«
    Die Worte trafen sie beide mit der Wucht eines körperlichen Schlags. Es war die eine Sache, die sie niemals ausgesprochen hatten. Entschuldigungen, Plattitüden, leere Versprechungen rasten durch seinen Kopf. Die Föderation würde mit den Romulanern schon Frieden schließen. Es würde ein Abkommen geben. Briefe. Besuche. Der Vorhang würde sich heben, damit sie sich sehen konnten.
    Ganz egal, wie er sich das vorstellte, er wusste, dass all das niemals geschehen würde. Er und Zevon würden sich nie wiedersehen.
    In stummer Verzweiflung hielt er Zevons Hand.

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