Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
Das machte ihr Gepäck ein wenig sperrig, aber sie hatte alles mitgenommen, was ihr eingefallen war. Sie würde keine Gelegenheit erhalten, etwas nachträglich anzufordern.
Data sagte nichts. Sein einziger Ausdruck von Persönlichkeit war der offensichtliche Mangel daran und vielleicht der sanfte Schimmer seiner goldenen Haut.
»Sie hätten nicht so viel medizinische Ausrüstung mitbringen müssen, Dr. Crusher«, erklärte ihr Iavo, während er Data eine der Taschen abnahm. »Wir haben acht große Krankenhäuser in der Stadt, die uns alles liefern werden, was Sie zur Behandlung der Imperatorin benötigen.«
»Mr. Iavo, wenn ich sage, dass ich eine hohe Sicherheitsstufe will, meine ich das auch. Ich will momentan nicht, dass irgendetwas von außen in diesen Palast geliefert wird. Keine Medikamente, keine Nahrung, keine Personen, keine Waffen.«
»Es gibt hier keine Waffen, Doktor«, versicherte ihr der Sentinel. »Der Palast ist vollkommen energiesicher. Unsere Sicherheitsabteilung überwacht konstant jegliche aktive Energie und würde einen geladenen Disruptor oder Phaser sofort bemerken ...«
»Hmm. Ich habe mich bereits gefragt, warum all Ihre Wächter Dolche tragen«, sinnierte Crusher. »Ich dachte, es sei traditionell. Wo ist die Imperatorin?«
»Hier entlang, bitte.«
Ein weiterer Gang. Eine offensichtlich private Reihe von Gemächern, weitere Wächter, noch ein kurzer Korridor ... Schließlich führte Iavo Crusher und Data in das Schlafgemach der Imperatorin.
Und was für ein Gemach das war. Überall hingen grüne Samtvorhänge, die mit antiken Symbolen verziert waren, und schimmerten im indirekten sanften Licht. Der Boden war mit etwas bedeckt, das wie Kaninchenfell wirkte. Es war schwül im Raum und duftete nach verbrannten Kräutern. In der Mitte befand sich ein Sitzbereich mit einer großen Couch, einem rechteckigen schwarzen Tisch und einem einzelnen Stuhl.
Auf einer Seite des Bettes hielten sich zwei Dienerinnen auf, auf der anderen standen vier uniformierte Wachen mit Helm. Das Bett hatte sechs Pfosten, jeder so dick wie der Oberkörper eines erwachsenen Mannes und verziert mit Schnitzereien von Händen und grimmig wirkenden Gesichtern. Das Holz schien durch sein hohes Alter so stark nachgedunkelt zu sein, dass es fast schwarz wirkte.
In diesem Bett lag die junge Imperatorin, eingehüllt in Samt und Pelz. Ihre Augen waren geschlossen, bewegten sich aber unter den Lidern. Ihr Haar war akribisch frisiert, aber glanzlos, und wirkte nach ihrem langen Kampf um ihr Leben fast strohig. Als hätte ihr Körper als letzte Verzweiflungstat alle gesunden Zellen in sich hineingezogen.
Überall im Imperium sahen die Mitglieder der Herrscherfamilie so aus oder würden es bald tun.
Crusher trat ans Bett. Data folgte ihr, behielt aber sein studentenhaftes Schweigen bei. Sie lauschte kurz auf die Atmung der Imperatorin, untersuchte ihre Gesichtsfarbe – ein seltsames Rotbraun, sehr
falsch
– berührte sie aber nicht.
»Überall im Imperium wurden Kommunikationsanlagen aufgestellt. Die Ärzte erwarten Ihre Instruktionen.«
»Sind sie bereit, mit einer Föderationsärztin zusammenzuarbeiten?«, fragte sie.
»Sie haben alles andere versucht«, antwortete er hoffnungslos und ein wenig beschämt.
Crusher verschränkte die Arme. »Ja ... ich nehme an, das haben sie.«
Dann stand sie einfach da und schwieg, während die Harfenmusik vor sich hin plätscherte.
Datas bernsteinfarbene Augen bewegten sich zwischen ihr und Iavo hin und her, aber auch er sagte nichts, wie sie angeordnet hatte.
Iavo sah zu, wie seine Imperatorin leise stöhnte. Die beiden Dienerinnen wirkten besorgt. Die Wachen blieben in Habtachtstellung, aber ihre Blicke wanderten.
»Werden Sie sie behandeln?«, fragte Iavo schließlich.
»Ja, aber ich brauche noch etwas von Ihnen«, erwiderte Crusher.
»Was ist es?«
Sie ging einen Schritt auf ihn zu. »Ich will Ansue Hashley. Bringen Sie ihn her. Lebend.«
»Also gut, Mr. Hashley, ich habe genug gehört.«
»Aber ich will Ihnen noch erzählen, wie ich ...«
»Nein, das ist jetzt genug Gerede. Halten Sie still, während ich das hier fertig versiegle.«
Crusher stand über Ansue Hashleys geschundenen Körper gebeugt und schüttelte angewidert den Kopf. Er war zerschrammt, hatte Platzwunden und Prellungen am ganzen Körper und war vor lauter Blutverlust ganz bleich. Und doch stand sein Mund einfach nicht still.
»Wissen Sie, Sentinel Iavo«, begann sie, während der Strahl des
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