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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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volle Aufmerksamkeit zu widmen.
    »Sie und Zevon waren Freunde«, begann er. »Das weiß ich zutiefst zu würdigen. Sie haben einander in schweren Zeiten geholfen. Noch heute verstehen Sie, was mit Ihnen passiert ist, die Kräfte, die auf Ihrer beider Leben gewirkt haben. Die Zeit hat Ihren Anstand nicht getrübt. Wenn ich Sie heute in Ihren Bemühungen und Ihrer Qual sehe, wächst meine Zuneigung zu Ihnen. Ich genieße es, in Ihnen die Menschheit repräsentiert zu sehen, diesen kindlichen Gerechtigkeitssinn, der gegen jeden Widerstand ankämpft. Wie ein Strudel ziehen Sie uns alle in Ihre Hingabe hinein. Ja, wir werden die Romulaner retten. Aber wegen Ihnen werden wir auch Zevon retten.«
    McCoy betrachtete sie beide mit einer beeindruckenden Sanftheit. Spock bemerkte den Blick des Arztes, erwiderte ihn aber nicht.
    Stiles unterdrückte offensichtlich Tränen. »Jedes Mal, wenn ich Sie sehe ... retten Sie mich in irgendeiner Weise«, murmelte er leise.
    Ein wachsendes Gefühl von Vollständigkeit erfüllte Spock. Während er sich zuvor nur auf einer Mission befunden hatte, gab es dafür nun einen tiefer gehenden Grund. Den Quadranten zu durchqueren, um eine Nation zu retten, war sicherlich wichtig. Es zu tun, um einen Freund zu retten, allerdings noch mehr.
    »Tja, Spock«, unterbrach McCoy, »wir beide scheinen eine Mission im pojjanischen Raum zu haben.«
    Unvermittelt erwachte Stiles wieder zum Leben, wie ein Ballon, der sich plötzlich mit Luft füllt. Offenbar befürchtete er, dass sie es sich aus irgendeinem Grund noch einmal anders überlegen könnten. »Ich kann Sie dorthin bringen! Wir haben eine dicke Hülle, eine nicht aggressiv wirkende Ausstattung – wir sind vollkommen harmlos, nur ein großes Industrieschiff. Wir haben jede Menge Verteidigungswaffen, und wir alle wissen, was das
wirklich
bedeutet. Lassen Sie sich im Tender durch den romulanischen Raum bringen. Das ist perfekt! Es ist eine gute Wahl. Und ich kenne den Weg!«
    McCoy hob die weißen Augenbrauen und erwiderte ironisch. »Dass wir daran nicht gedacht haben. Wir Narren.«
    Stiles verstand das als Drohung. »Wenn Sie es mir nicht gestatten, gehe ich trotzdem.«
    McCoy sah zu Spock. »Erinnert Sie das auch an jemanden?«

»Orsova.«
    »Was willst du? Warum hast du mich jetzt schon wieder ins All geholt? Du rufst immer im schlechtesten Augenblick nach mir! Ich war beschäftigt!«
    »Der pojjanische Löwe der Wissenschaft. Der geniale Retter des Planeten. Schöpfer des Konstriktormeters. Bezwinger des Konstriktors. Und doch immer noch verblüfft, das Weltall zu sehen. Sie haben keine Ahnung von Wissenschaft.«
    »Ich weiß alles. Ich habe jetzt Macht.«
    »Sie haben Zevon.«
    Vom Transporterstrahl war ihm so schwindlig geworden, dass er auf den seltsamen Teppichboden des Raumschiffes gefallen war. Nun kam Orsova wieder auf die Beine und versuchte selbstsicher zu wirken. »Zevon arbeitet für mich.«
    »Zevon macht die ganze Arbeit, für die Sie die Lorbeeren einheimsen. Ich kenne den Unterschied. Ich habe dabei geholfen. Und jetzt will ich etwas von Ihnen. Ein Föderationsschiff ist auf dem Weg zu Ihnen.«
    »Die Föderation? Warum? Das hier ist ein Roter Sektor! Wie können sie es wagen, herzukommen?«
    »Sie haben hier etwas zu erledigen. Sie haben bereits den romulanischen Raum besucht.«
    »Warum sollten sie dorthin gehen? Die haben kein Abkommen mit denen. Oder doch ...?«
    Orsova spürte die jahrelange Isolation von allen anderen raumfahrenden Zivilisationen im Quadranten schmerzlich. Zuvor war der Rote Sektor für ihn praktisch gewesen, eine Art Schutzgebiet, in dem ein Gefängniswärter zur Macht aufsteigen konnte, wenn er wusste, wie er die öffentliche Meinung ausnutzen konnte – und er hatte eine Stimme, die ihm jeden Schritt diktierte.
    Das war leicht gewesen. Mit dem Hass zu spielen. Die Pojjana waren eifrig bereit gewesen, zu verabscheuen und zu misstrauen. Die Stimme hatte recht gehabt. Orsova hatte das ausgenutzt. Er hatte sich mit denen umgeben, die am liebsten hassten, und es genossen, durch ihren Hass ebenfalls an Macht zu kommen. Auch sie hatten gelernt, wie man Misstrauen sät, selbst wenn niemand mehr da war, den man hassen konnte.
    Sie dazu zu bringen, Zevon, den Außenweltler, zu akzeptieren, hatte gedauert. Aber es war der wichtigste Teil gewesen.
    Doch jetzt suchte ihn dieser Geist, diese Stimme, weiter heim, obwohl er sie nicht mehr brauchte. Tief in seinem Inneren wusste Orsova, dass die Person, die zu dieser

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