Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Uniform und eine neue Anstellung, die in der Galaxis tatsächlich etwas Gutes bewirken würde – vielleicht wandte sich sein Leben nun doch noch zum Besseren. Tom hatte sich nicht mehr so hoffnungsvoll gefühlt, seit man ihn von Nervala IV gerettet hatte. Er versuchte nicht darüber nachzudenken, wie schnell all seine Hoffnungen zerstört worden waren.
»Lieutenant Riker?«, fragte eine zaghafte Stimme. Er drehte sich um und erblickte eine zierliche blauhäutige Benzitin. Es war das erste Mal, dass er jemanden ihrer Spezies sah, der kein Atemgerät um den Hals hängen hatte.
»Sie müssen Ensign Shelzane sein«, sagte er mit einem charmanten Lächeln. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.«
Sie nickte förmlich. »Vielen Dank, Sir. Ich bin seit einem Monat auf der
Gandhi
– seltsam, dass wir uns nicht früher begegnet sind.«
»Ich war ein paar Wochen inkognito«, erklärte Riker scherzhaft. »Ich nehme an, Sie sind Shuttle-Pilotin?«
»Ich habe eine Klasse-zwei-Einstufung«, erwiderte sie stolz, »auch wenn ich noch nicht viele Stunden allein geflogen bin.«
»Bei diesem Auftrag werden Sie das, weil ich nämlich vorhabe, meinen Schönheitsschlaf zu bekommen.«
Shelzane zwang sich zu einem höflichen Lachen. »Ja, Sir. Sind Sie ebenfalls Arzt?«
Riker lächelte und zupfte an seiner blauen Uniform. »Nein, ich bin nur … ein medizinischer Kurier. Hier kommen die richtigen Ärzte.«
Er deutete auf sechs weitere Personen in blauen Uniformen, die gerade die große Shuttlerampe betraten. Sie marschierten zwischen den geparkten Shuttles auf sie zu, und Riker war von ihrer Jugend überrascht. Wie die junge Benzitin vor ihm hatten sie ihre Sternenflottenkarriere gerade erst begonnen, und sie machten alles mit einer selbstgefälligen Dringlichkeit. Er wollte ihnen sagen, dass sie es ruhig angehen lassen und mehr im Moment leben sollten. Doch die Jugend musste ihre eigenen Erfahrungen machen.
Vielleicht war er ein Narr, zu glauben, dass er in dieser späten Phase seiner Karriere noch mal von vorn beginnen konnte, aber was hatte er schon zu verlieren? Vielleicht war er nicht mehr als ein besserer Shuttle-Pilot, aber es fühlte sich größer an. Diese Mission kam ihm wie ein Schritt in Richtung Schicksal vor, sein ganz persönliches Schicksal. Endlich.
Nachdem sich alle miteinander bekannt gemacht hatten, scheuchten Riker und Shelzane ihre Passagiere in das überfüllte Shuttle, dann nahmen sie ihre Plätze im Cockpit ein. Eine Reihe von Sitzen war ausgebaut worden, um Platz für die Ladung zu schaffen, und die Passagiere saßen sich praktisch gegenseitig auf dem Schoß. Jeder freie Zentimeter wurde von Kisten und Schachteln eingenommen. Riker war froh, dass es nur ein vierundzwanzigstündiger Trip nach Sierra III war, denn sie würden sich gegenseitig an die Gurgel gehen, wenn sie länger auf diesem engen Raum aufeinanderhocken würden.
Während der Vorflugkontrolle versuchte Riker wie sein Vater zu denken und nichts zu übersehen. Sie hatten die Höchstlast für das Shuttle nicht erreicht, waren aber verdammt knapp davor. Er flüsterte Shelzane zu: »Ich glaube, wir müssen das ganze Gewicht, das wir mit uns herumschleppen, ausgleichen. Wie wäre es, wenn wir die Plasmainjektoren in den Hauptkryotank öffnen, um den Impulsantrieb ein wenig anzukurbeln?«
Die Benzitin sah ihn alarmiert an. »Sir, das ist ziemlich unorthodox. Außerdem würde es unsere Brennstoffeffizienz um zwanzig oder dreißig Prozent verschlechtern.«
»Sobald wir die Schwerkraft der
Gandhi
verlassen haben, gehen wir wieder auf normalen Antrieb«, versicherte er dem besorgten Ensign. »Keine Sorge, ich bin es gewohnt, Dinge zu improvisieren.«
Die Benzitin schluckte. »Ich hoffe, dass Sie derjenige sind, der uns aus dem Dock bringt.«
»Ja, und Sie werden hinterher froh sein, dass ich den Antrieb verstärkt habe.«
Ein paar Minuten später waren die Vorbereitungen abgeschlossen, und Riker drückte einen Knopf auf der Komm-Konsole. »
Shuttle 3
an Brücke, erbitte Starterlaubnis.«
»Crandall hier«
, kam die geschäftsmäßige Antwort.
»Sie haben Starterlaubnis
, Shuttle 3.
Lieutenant, ich würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn Sie in einem Stück wiederkämen. Wir haben eine Menge Vorräte, die ausgeliefert werden müssen. Viel Glück.«
»Danke, Sir«, antwortete Riker fröhlich. Bis jetzt hatte er nicht besonders viel Glück gehabt, und er war für eine Veränderung in dieser Hinsicht mehr als bereit. Für Commander Crandalls
Weitere Kostenlose Bücher