Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Vorwarnung ging die Beleuchtung aus, was unter den Passagieren zu Unruhe führte. Nun war die Leere im Asteroiden wieder so finster wie das All, nur ohne die funkelnden Sterne, um sie etwas aufzuheitern. Von weiter weg betrachtet glühte das Shuttle wie eine schwache Laterne in einer großen Halle.
Ein paar der Passagiere bedankten sich bei ihm, während sie hinausgingen, und Riker nickte ihnen freundlich zu. Er hatte nichts gegen sie – tatsächlich war es bei einer solchen Reise leichter, Besatzungsmitglied zu sein als Passagier. Zumindest war er beschäftigt gewesen. Aus achtjähriger Erfahrung wusste er, wie schwer es war, die Zeit totzuschlagen, wenn nichts getan werden musste und körperliche Betätigung schwierig war.
Er und Shelzane schalteten alles bis auf die Lebenserhaltung aus und folgten dem medizinischen Team auf den Gang. Das letzte Mitglied des Teams ging gerade durch ein Kraftfeldsicherheitstor, das positive Identifizierung verlangte. Riker trat beiseite, um Shelzane vorgehen zu lassen, aber sie bestand darauf, ihm den Vortritt zu gewähren.
Tja, da komme ich wohl nicht drum herum
, dachte Riker. Er legte die Hand auf den Sicherheitsscanner, und die Frauenstimme des Computers erklärte: »Commander William Riker, Zugang gewährt.«
Shelzane sah ihn fragend an. »
Commander
Riker? Haben Sie während der Reise eine Beförderung erhalten?«
»Wohl kaum«, murmelte der bärtige Mann. Er vergewisserte sich, dass das medizinische Team ein paar Schritte vorausgegangen war. »Es ist eine lange Geschichte. Auf dem Weg zurück zur
Gandhi
erzähle ich sie Ihnen. Sagen wir einfach, dass die Sicherheitssysteme der Sternenflotte, was mich angeht, einen Defekt haben.«
Er ging durch das Tor und wartete darauf, dass Ensign Shelzane Zugang zum Außenposten gewährt wurde. »Was denken Sie, wie lange werden wir hier sein?«, fragte die Benzitin.
»Vielleicht lange genug, um etwas zu essen zu bekommen«, antwortete Riker. »Wir werden so schnell wie möglich zurückerwartet, um weitere Flüge durchzuführen. Ich befürchte, dass dieser Auftrag hektisch, aber wenig aufregend sein wird.«
»Wir werden sehen«, antwortete die Benzitin fröhlich.
Als die Gruppe das Dock verließ, wurden sie von zwei Offizieren begrüßt, die beide rote Kommandouniformen trugen. Einer war ein glatzköpfiger Deltaner, der andere ein großer Andorianer. Da beide männlich waren, konnte es sich bei keinem von beiden um die freundliche Stimme handeln, mit der Riker zuvor gesprochen hatte, bemerkte er enttäuscht.
Der Andorianer führte das medizinische Team einen Gang entlang, während der Deltaner den Neuankömmlingen höflich zunickte. Zwei Techniker in goldenen Uniformen betraten hinter ihnen die Landungsbrücke, und Riker nahm an, dass sie sich um die Fracht kümmern würden.
»Hallo, Commander Riker. Willkommen auf dem Außenposten Sierra III«, sagte der Deltaner mit einem leichten Lächeln. »Ich bin Ensign Parluna. Ich glaube, wir haben uns schon einmal an Bord der
Enterprise
getroffen.«
Riker verzog das Gesicht. »Das war nicht ich.«
»Aber waren Sie dort nicht Erster Offi…«
»Sie irren sich«, unterbrach ihn Riker barsch. »Wir wollen nur schnell etwas essen und uns die Beine vertreten, dann machen wir uns wieder auf den Weg.«
Der Deltaner nickte, aber seine Stirn war immer noch in Falten gelegt. »Wie Sie wünschen, Sir. Doch unser kommandierender Offizier, Captain Tegmeier, hat gehofft, Sie kennenzulernen und Sie um einen Gefallen zu bitten.«
»Einen Gefallen? Wir sind nur medizinische Kuriere – was könnten wir für Ihren kommandierenden Offizier schon tun?«
»Ich werde es ihr überlassen, ihre Bitte vorzutragen«, antwortete Ensign Parluna. »Aber auf dem Weg werde ich Ihnen etwas zeigen. Bitte folgen Sie mir.«
Während sie den langen tür- und fensterlosen Raum entlanggingen, spürte Riker die neugierigen Blicke beider Ensigns, die sich wohl beide fragten, wie sich Parluna so sehr über ihr Treffen irren konnte. Eine Weile nach seiner Rettung von Nervala IV hatte er sich noch die Zeit genommen, den Leuten zu erklären, warum sie ihn nicht kannten, obwohl sie bereits jemanden getroffen hatten, der genauso aussah wie er. Doch inzwischen verschwendete er kein Wort mehr darauf. Sollten sie doch in seine Akte schauen und es selbst herausfinden. Er hasste es, so unhöflich zu sein, aber es nutzte nichts, sein Unglück immer wieder aufleben zu lassen.
Der Deltaner bog an einer Kreuzung links in einen
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