Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Laken, Decken und Vorhänge zusammen – alles, was als Segel taugt.«
Shelzane schüttelte den Kopf. »Sie würden mitten auf dem Ozean mit mir feststecken. Es könnte Tage oder Wochen dauern, einen Hafen zu erreichen. Ich kann nicht mit Ihnen gehen, Lieutenant. Sie müssen es allein versuchen – solange Sie noch gesund sind.«
»Unsinn«, antwortete Riker mit einem ermutigenden Lächeln. »Wir sind zusammen in diesen Schlamassel geraten und kommen hier auch zusammen wieder heraus. Wenn Sie sich schwach fühlen, übernehme ich die Arbeit. Außerdem müssen wir Nahrung und Trinkwasser einpacken. Ich fange besser mal an.«
Als er den Flur betrat, rief ihm Shelzane hinterher: »Lieutenant Riker!«
»Ja?«
»Vielen Dank.« Die Benzitin konnte nicht lächeln, aber ihre grünen Augen funkelten freundlich.
»Danken Sie mir, wenn ich Sie zum Schiff zurückgebracht habe.« Riker lächelte, bis er vor dem Haus war. Dann runzelte er besorgt die Stirn. Shelzanes Haut wirkte so blass wie der Himmel, und sie begann sich in ihrem Gesicht und an den Armen abzulösen. Er hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber es konnte nichts Gutes sein.
Rikers Stirnrunzeln vertiefte sich, während er zu dem kleinen Steg hinüberging. Shelzane war ein junger Ensign und stand noch am Anfang ihrer Karriere. Er hatte nicht das Recht gehabt, sie in diesen Wahnsinn hineinzuziehen. Sie hatte sich zwar freiwillig gemeldet – aber ohne seine persönlichen Probleme hätte er sich vielleicht nicht auf diese törichte Mission eingelassen. Wenn
er
nicht eingewilligt hätte, dem Maquis zu helfen, wäre Shelzane auch nicht hergekommen – so einfach war das. All diese hochtrabenden Ideen, anderen zu helfen und Leben zu retten, und nun konnte er nicht einmal sich und seine Kopilotin vor dem Tod bewahren.
Er hätte gerne Chakotay und dem Maquis die Schuld gegeben, aber was waren sie schon anderes als eine Spiegelung seiner selbst? War überhaupt einer von ihnen hier, um die EMZ zu retten – oder wollten sie alle nur ihrem fehlgeleiteten Leben eine Bedeutung verleihen? Thomas Riker lachte verächtlich auf, während er den wackligen Steg im Wasser betrachtete. Wieder einmal war er gestrandet – und schon bald allein. Irgendwie wusste er, dass er allein sterben würde, am Ende eines Stegs im Nirgendwo.
Das erste Mal, als du gestrandet bist, hast du auch nicht aufgegeben
, hörte er eine Stimme, die er kaum erkannte.
Er sah sich nach der hoffnungsvollen Stimme um, als ihm klar wurde, dass sie aus seinem Inneren gekommen war.
11
B’Elanna Torres schnappte nach Luft, als sie sich im Bett auf setzte und die Größe und die luxuriöse Opulenz ihres Gästezimmers im Morgenröte-Cluster wahmahm. Sie hatte es in der Nacht zuvor nur im Dämmerlicht gesehen, als sie in einer Art Fresskoma ins Bett gefallen war. Gutes Essen stand nicht auf der Liste der Vergünstigungen eines Freiheitskämpfers, und sie hatte Klain und den Morgenröte-Cluster in dieser Hinsicht schamlos ausgenutzt. Wenn der Präfekt dachte, dass sie ihm nun etwas schuldete, würde er schon bald bemerken müssen, dass er sich irrte.
Im goldenen Licht der Morgendämmerung wirkten die schönen Möbel, die pastellfarbenen Vorhänge und Kissen noch geschmackvoller und kultivierter. Kunstvolle Collagen schmückten die Wände, gemacht aus Pflanzen, Muscheln und Treibgut, das vor Ort eingesammelt worden sein musste. Tiefrote Blumen blühten in zwei Vasen und bildeten einen lebhaften Kontrast zu den ansonsten gedeckten Farben des Raums. Es handelte sich mit Sicherheit um das schönste Zimmer, in dem Torres jemals geschlafen hatte. Doch das sagte nicht viel, entschied sie.
Sie kletterte aus dem Bett und bemerkte, dass sie immer noch den wunderschönen Mantel trug, den Klain ihr gegeben hatte. Auf einem Tisch lagen mehrere helenitische Kleidungsstücke, als würden sie darauf warten, von ihr für gut befunden zu werden. Auf einem anderen stand ein Silbertablett mit Früchten, geröstetem Brot und Tee. Doch B’Elanna ignorierte die Köstlichkeiten erst mal und suchte unter dem Mantel nach ihrem Kommunikator.
Schließlich fand sie ihn. »Torres an
Spartacus
.«
»Hier spricht Seska«
, erwiderte eine freundliche Stimme.
»Wir haben uns schon gefragt, was mit dir passiert ist, aber Klain hat versichert, dass es dir gut geht.«
»Es geht mir sogar hervorragend«, antwortete Torres und unterdrückte einen Rülpser, der jeden Klingonen stolz gemacht hätte. »Ich wurde mit Wein und gutem Essen
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