Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
zielte. Calhoun gelang es gerade noch, zur Seite zu rollen, als Dargs Fuß dort hinknallte, wo noch wenige Momente zuvor Calhouns Kopf gewesen war.
»Ich werde ihn töten!«, rief Darg, was der erste zusammenhängende Satz war, den er hervorbrachte, seit er Calhoun gesehen hatte. Doch im Grunde war es eine überflüssige Äußerung. Seine Handlungen hatten bereits für sich gesprochen.
»Hören Sie auf, Darg. Sofort.« Thuls Befehlston hatte etwas Unnachgiebiges, das sogar Dargs Aufmerksamkeit weckte.
Er drehte sich zu Thul um, und er wirkte fast wie eine zurückgehaltene nukleare Explosion. »Er gehört mir, Thul! Ich werde ihn töten! Ich werde es tun!«
»Das genügt, Darg! Was für eine Vorstellung! Einen Gast von mir so zu behandeln!« Er half dem gebeutelten Calhoun auf die Beine. »Alles in Ordnung mit Ihnen, Calhoun?«
Dieser war noch ganz benommen, und seine Knie zitterten. »Nun ja … zum Glück bin ich noch am Leben. Aber vielleicht ist das gar kein Glück, weil ich mich im Augenblick nicht so fühle.«
»Das kann ich ändern!«, knurrte Darg und ging erneut auf Calhoun zu. »Calhoun? Das ist also der Name, unter dem Sie bekannt sind. Hab ihn nie gehört … aber ich schwöre, Ihr Gesicht hat sich längst in mein Gedächtnis gebrannt! Und ich bin …«
»
Ich sagte, das genügt!
« Wenn bis zu diesem Augenblick noch Zweifel daran bestanden hatten, wer das Sagen hatte, wurden sie von diesem gebrüllten Befehl zerstreut. Darg erstarrte mitten in der Bewegung.
»Ich warne Sie, Darg. Verärgern Sie mich nicht. Calhoun hat mir einen großen Dienst erwiesen. Deshalb wird ihm nichts geschehen.«
»Er hat mich beinahe getötet«, sagte Darg langsam, als würde er zu einem Kind sprechen. »Er … hat versucht … mich zu töten …«
»Ja, das hat er. Und der einzige Grund, weshalb Sie noch am Leben sind, bin ich«, rief Thul ihm ins Gedächtnis. Das schien anzukommen. »Es ist Calhouns Verdienst, dass Lodec nun an meiner Seite ist.«
»Ich hätte Lodec für Sie rausholen können«, sagte Darg abschätzig, als wäre die heldenhafte Befreiung von Lodec ein Zaubertrick, der von einem Achtjährigen bewerkstelligt werden könnte.
»Sie hatten woanders zu tun. Sie können nicht überall sein, Darg, und ich brauche andere, auf die ich zählen kann.«
»Sie stellen dieses …« Er stach mit dem Finger in Calhouns Richtung. »… dieses … Stück Dreck … mit mir auf eine Stufe? Sie verlassen sich auf Calhoun genauso wie auf mich? Das ist Wahnsinn!«
»Werden Sie erwachsen, Darg«, sagte Thul und schien es wirklich ernst zu meinen. »Was vorbei ist, ist vorbei. Alten Groll zu hegen und andere deswegen anzugreifen, führt zu nichts. Nun … Mackenzie Calhoun … Zolon Darg … Sie werden zusammenarbeiten in kooperativem Geist. Ich will nicht von irgendwem hören, dass Sie versuchen, sich gegenseitig umzubringen. Das wäre unannehmbar. Und eine mysteriöse mitternächtliche Vergiftung? Das wäre ebenfalls unannehmbar.« Calhoun war sich nicht sicher, doch Darg reagierte mit Niedergeschlagenheit auf diesen Befehl. »Sie werden zusammenarbeiten. Sie werden einander vertrauen, zumindest so weit, wie man es erwarten kann. Wenn es irgendwelche Streitereien gibt, werden sie durch mich geschlichtet. Und, meine Herren … betrachten Sie es folgendermaßen …«
»Wie?«, fragte Calhoun, der sich noch immer die Körperstellen rieb, an denen er schwere Prellungen erlitten hatte.
»Es ist in Ihrem eigenen Interesse, ein langes, gesundes Leben hier in der Thul-Sphäre zu führen. Denn wenn einer von Ihnen stirbt, werde ich automatisch davon ausgehen, dass der andere etwas damit zu tun hatte, und dementsprechend handeln.«
»Warten Sie einen Moment«, sagte Calhoun. »Sie können uns nicht unbegrenzt füreinander verantwortlich machen. Was ist, wenn einer von uns eines natürlichen Todes stirbt?«
»Das ist beinahe unmöglich festzustellen«, sagte Thul. »Es gibt zu viele Drogen und Gifte, die ein Hinscheiden aus irgendeinem natürlichen Grund vortäuschen können – und die Gifte selbst können wenige Minuten, nachdem sie ihre Funktion erfüllt haben, nicht mehr nachgewiesen werden. Deshalb werden wir in einem solchen Fall davon ausgehen, dass die Todesursache Mord war, und entsprechend handeln.«
»Das können Sie nicht tun!«, protestierte Darg.
»Darg … Calhoun«, sagte Thul langsam und in unüberhörbar warnendem Tonfall, »hier habe ich das Sagen. Ich möchte Sie eindringlich davor warnen, mir erzählen
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