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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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sein. Nachdem er sich ausgeruht und gebadet hatte, machte er den Eindruck, von schneller Auffassungsgabe und nicht auf den Mund gefallen zu sein, ein Mann, der nur eine etwas verdrehte Vorstellung vom Universum hatte.
    Und sein Verbrechen gegen die Andorianer? Wenn man ihm Glauben schenken konnte – und an diesem Punkt gab es für ihn keinen Grund zu lügen –, hatte es nichts mit Gewaltverbrechen oder Spionage zu tun oder mit irgendetwas, das man in einer solchen Situation normalerweise erwartet hätte. Nein, Lodec hatte den fatalen Fehler begangen, eine Affäre mit der Frau eines hohen Regierungsmitglieds der Andorianer anzufangen. Dieser hatte es nicht gut aufgenommen, gehörnt zu werden, und als er von der Geschichte erfuhr, hatte er Lodec schwerer Straftaten gegen den Staat beschuldigt. Lodec hätte gern seine Version der Geschichte erzählt, wenn er während des Prozesses nicht einen elektronischen Knebel vor dem Mund gehabt hätte. Und so hatte ein lockeres Stelldichein dazu geführt, dass Lodec, der auf der Heimatwelt der Andorianer nur auf der Durchreise gewesen war, eine fünfzehnjährige Haftstrafe antreten sollte. Schon richtig, mit den Gefühlen der Frau eines anderen zu spielen war nicht gerade medaillenverdächtig. Doch dafür fünfzehn Jahre lang seine Freiheit zu verlieren, war ein wenig übertrieben. Sogar Calhoun musste das zugeben. Auch wenn etwas in ihm glauben wollte, dass alles Schlechte, was einem Danteri widerfuhr, verdient war.
    Nur … dass sich dieser Standpunkt nicht aufrechterhalten ließ. Wenn es erwachsene Xenexianer gab, die nie Sklaven der Danteri gewesen waren, dann galt die unausweichliche Schlussfolgerung, dass es Danteri gab, die nie zu den Unterdrückern von Xenex gehört und gar kein Interesse an Calhouns Welt hatten. Verdammt, wenn man Lodec glauben konnte, dann war ihm Xenex wirklich »völlig egal«. Natürlich wusste Calhoun nicht, wie viel er Lodec glauben konnte, weil sich der Danteri absichtlich ein wenig bedeckt gehalten hatte, was seine Aktivitäten während des Kriegs betraf. Er hatte lediglich preisgegeben, beim Militär gewesen zu sein, doch hatte er keine Einzelheiten genannt. Soweit Calhoun es beurteilen konnte, war Lodec kaum mehr als ein einfacher Soldat gewesen.
    Was überhaupt nicht erklärte, weshalb er für General Thul von so großem Interesse war.
    Plötzlich bemerkte Calhoun, dass ihnen mehrere Thallonianer folgten.
    Er fluchte stumm. Das war unverzeihlich nachlässig gewesen. Er hatte keine Ahnung, wie lange sie schon hinter ihm waren. Waren sie eben erst aufgetaucht? Folgten sie ihm schon seit mehreren Blocks? Schwer zu sagen. Und er war zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen, um darauf zu achten.
    Sein erster Impuls war, den Thallonianern entgegenzutreten. Zumindest hätte das seinem Ego geschmeichelt. Der Gedanke, dass irgendjemand glaubte, Mackenzie Calhoun ohne sein Wissen folgen zu können, ärgerte ihn maßlos.
    Doch dann überlegte er es sich anders. Fakt war, dass sie sich ihm gegenüber nicht aggressiv verhielten. Außerdem hatte Calhoun von Thul eine Adresse bekommen, zu der er Lodec bringen sollte. Es war möglich, dass die Thallonianer ihn lediglich observierten und jedes verdächtige Verhalten an Thul weitergaben.
    Mit diesem Gedanken im Kopf legte Calhoun plötzlich fest den Arm um Lodecs Schulter.
    Dieser erschrak und blickte Calhoun überrascht an. »Stimmt etwas nicht?«, fragte er.
    »Sie hatten recht. Es ist lange her«, sagte Calhoun. »Es gibt keinen Grund, Groll zu hegen.«
    Lodec stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Sie können nicht glauben, wie froh ich bin, das zu hören. Sie haben so geistesabwesend gewirkt, seit wir hier angekommen sind … Ich muss gestehen, ich habe mir Sorgen gemacht. Ich hatte den Eindruck, Sie würden überlegen, wie Sie mich am besten umbringen können oder etwas in der Art.«
    »Nein, ganz und gar nicht.« Calhoun lachte herzlich. Wenn man genauer hingesehen hätte, wäre einem aufgefallen, dass in seinen Augen nicht ein Funken Humor blitzte, doch Lodec sah nicht genauer hin. »Nein, ich bin einfach so. Ich habe nur über die Situation nachgedacht und bin zu dem Schluss gelangt, dass es nichts bringt, an der Vergangenheit festzuhalten. Wir sollten uns um die Zukunft kümmern, nicht wahr? Dort wollen wir schließlich alle leben.«
    »Ich auf jeden Fall«, sagte Lodec und lachte. Das Geräusch schmerzte Calhoun in den Ohren, doch nach außen tat er so, als hätte er gute Laune. Es

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