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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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»mit den Männern zu sprechen, die zu mir kommen. Sie erzählen mir viel, weil sie denken, dass ich ihnen ohnehin nicht zuhöre. Manche haben mir sogar auf Straßenkarten gezeigt, wo ihre Geschäfte, ihre Häuser, ihre Lieblingsrestaurants sind.« Ihre Stimme klang verächtlich.
    Crusher konnte ihr das nicht im Mindesten übel nehmen. Es konnte kein leichtes Leben gewesen sein, das sie hatte führen müssen.
    Später, als sie im Windschatten eines Gebäudes saßen und darauf warteten, dass eine Gruppe betrunkener Feiernder die Straße überquerte, stellte er ihr noch eine andere Frage. »Wie lange sind Sie schon auf Debennius VI, Grace?«
    Die Orionerin drehte sich um und sah ihn an. Ihr Gesicht war im Schatten verborgen, aber ihre leuchtend grünen Augen glitzerten dank dem Licht einer Straßenlaterne wie weit entfernte Sterne.
    Crusher hatte viele Gerüchte über die orionischen »Tierfrauen« gehört. Dass kein Mann ihnen widerstehen konnte, dass sie nur aus hitziger, verführerischer, wilder Sexualität bestanden. Er wusste auch, dass die Gerüchte stimmten. Wie eine Hexe aus der terranischen Folklore hatte Grace ihn längst in ihren Bann gezogen.
    »Meine Mutter war dafür bekannt, beste weibliche Ware zur Welt zu bringen«, sagte sie. Die Worte verletzten den Commander geradeso, als wären sie Waffen. »Ich wurde als Kind gekauft und habe den Großteil meines Lebens im letzten Halt vor dem Nirgendwo verbracht.«
    »Es wird nicht
Ihr
letzter Halt sein«, versicherte Crusher der Orionerin.
    »Sie sind jetzt frei, Grace, und wir werden Sie an einen Ort bringen, wo Sie sicher sind. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Commander …«, sagte Tuvok.
    Crusher erwiderte seinen Blick. »Ja?«
    »Es ist unklug, Versprechungen zu machen, die Sie möglicherweise nicht halten können.«
    Der Commander wollte gerade etwas erwidern, als Grace sagte: »Ihr Freund hat recht, Commander Crusher. Vielleicht überleben wir nicht mal lange genug, um es bis zu Ihrem Schiff zu schaffen. Aber Sie haben in einer anderen Sache recht … ich bin jetzt frei.«
    Crusher merkte, wie sein Mund plötzlich ganz trocken wurde, und er entschied, besser nichts zu sagen.

16
    Sogar nach zwei Gläsern Wein fand Picard keinen Schlaf. Wenn er die Augen schloss, sah er schreckliche, gewalttätige Bilder vor sich: explodierende Schiffe, ermordete Wesen – Melacronianer, Cordraziten, Benniari – und sie alle trieben blutig in der Leere.
    Hatte sich Culunnh mit seinem Verdacht auf eine dritte Partei vielleicht doch getäuscht? War dies einfach die logische, wenn auch tragische Entwicklung in den Beziehungen zweier sich stark misstrauender Gegner?
    Wenn er nur etwas von Crusher und Tuvok hören würde. Dann bekam er auf diese Fragen vielleicht eine Antwort. Tatsächlich fragte sich der Captain, ob den beiden etwas zugestoßen war.
    Er entschied schließlich, dass es reichte. Er ging durch den Raum zu einem Kommunikationskubus, der auf dem Tisch stand, und aktivierte ihn. Sofort erwachte das Gerät zum Leben und hüllte den Raum in angenehmes blaues Licht.
    »Hier spricht Culunnh«
, ertönte die näselnde Stimme des Benniari.
    »Es tut mir leid, Sie zu solch später Stunde zu stören«, sagte Picard.
    »Ah, Captain Picard«
, sagte der Erste Gesandte, dessen Stimme warm und traurig zugleich klang.
»Es ist Ihnen gar nicht möglich, mich zu stören. Wie kann ich Ihnen helfen?«
, fragte er.
»Oder …«
Ganz plötzlich klang Culunnh etwas hoffnungsvoll.
»… haben Sie Neuigkeiten zu berichten?«
    Picard seufzte, bevor er antwortete. »Keine Neuigkeiten, Erster Gesandter, außer, dass ich zu meinem Schiff zurückkehren muss. Ich schätze Ihre Gastfreundschaft, aber ich muss mich fragen, ob ich hier noch von Nutzen sein kann.«
    »Ich verstehe.«
Der Benniari klang resigniert.
    »Ich denke, das beste Vorgehen ist nun«, sagte der Captain, »dass ich das Sternenflottenkommando davon unterrichte, was hier geschehen ist … und anrate, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.«
    Culunnh machte ein pfeifendes Geräusch.
»Ich kann nicht anders, als Ihnen zuzustimmen, obwohl ich wünschte, dass es anders wäre. Die Delegationen der Melacronianer und der Cordraziten haben mich unterrichtet, dass sie am Morgen aufbrechen werden – früher, als ich erwartet hatte. Die meisten anderen Diplomaten werden ebenfalls nach Hause zurückkehren, sobald ihnen klar wird, dass die Melacronianer und die Cordraziten weg sind

    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte Picard mit

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