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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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Fantasie schwer, dem gerecht zu werden.
    Aber die Resultate … die konnte er sich weit leichter ausmalen. Der Krieg würde sofort in die heiße Phase gehen. Der erste Sieg würde den etwas schwächeren Melacronianern zufallen – dank seines Handelns, das die Schiffsbaukapazitäten der Cordraziten stark einschränkte.
    Zudem gab es demnächst ein paar hundert Cordraziten weniger, die die Melacronianer töten mussten. Zweifelsohne würde das Massaker die Angehörigen der Opfer zu einem Gewaltausbruch anspornen, wie man ihn in der Geschichte des Sektors noch nie gesehen hatte.
    Der Gouverneur lächelte und dachte an seinen Sohn – seinen loyalen, effizienten, sehr cleveren Sohn. Wer bei klarem Verstand hätte gedacht, dass sich Abbis für Thuls Pläne als derart nützlich erweisen würde? In der Tat, wer außer dem Gouverneur selbst?
    Nachdem er den Plan seines Vaters verstanden und sich ihm verschrieben hatte, hatte der Junge alle damit einhergehenden Herausforderungen gemeistert. Er hatte jeden Teil des Plans makellos ausgeführt. Dabei wusste er genau, an wen er sich mit jedem einzelnen Auftrag wenden musste und wie deren Talente bestmöglich eingesetzt werden konnten.
    Das allein wäre schon genug gewesen, dachte Thul. Nein, es wäre sogar mehr als genug gewesen. Aber zudem hatte Mendan Abbis auch noch Gefühl für Dramatik offenbart.
    Der Anschlag auf den melacronianischen G’aha, die Bombe, die die Pendler zerfetzte, das Vergiften der Wasserversorgung auf Cordra III – allesamt Taten, die mit einem Sinn für Theatralik und das große Spektakel ausgeführt wurden und selbst die fähigsten Höflinge mit Stolz erfüllt hätten.
    Thul seufzte. Er war dem Jungen als Kind nicht gerecht geworden, das wusste er. Er erinnerte sich daran, dass er nur selten das bescheidene Heim des Jungen aufgesucht hatte, um Mendans Mutter einen kleinen Beutel mit Latinum zu geben und die Frucht ihrer Vereinigung mit väterlicher Verachtung zu strafen.
    Wessen Fehler war es denn schon, dass Abbis mit einem Mühlstein auf seinen Schultern aufwachsen musste – mit einem Gefühl der Minderwertigkeit, das ihn dazu verleitete, sich bei jeder Gelegenheit zu beweisen? Wessen Fehler, wenn nicht der seines Vaters?
    Aber das war vorbei, versprach sich der Gouverneur. Er hatte dem Jungen eine Chance gegeben, und Mendan Abbis, der Bastard, hatte sie besser genutzt, als es jeder privilegierte thallonianische Welpe je könnte.
    Thul selbst war von seinem Imperator brüskiert worden, weil er nicht hochrangig genug geboren worden war, um Mella Cwan zu heiraten. Der Gouverneur würde diesen Fehler nie begehen, wenn er erst mal auf dem Thron saß. Sein Imperium sollte sich auf Verdienste, Fähigkeiten und Talente gründen – nicht auf die Zufälligkeiten der Geburt.
    Und was Mendan Abbis betraf … er würde bekommen, was sein Vater ihm versprochen hatte: einen Sitz an seiner Seite, den altehrwürdigen Platz des rechtmäßigen Erben des Imperators. Und warum auch nicht?
    Der Junge hatte es verdient.
    Der Commander und sein vulkanischer Begleiter stolperten mitten in das Tanzlokal. Sie trugen die stinkenden Klamotten ihrer Wächter, die sie noch dazu mit verschiedenen alkoholischen Getränken benetzt hatten.
    Crusher hoffte, dass niemand merken würde, wie schlecht Tuvoks Kleidung saß – angesichts des schmalen Körperbaus des Ensigns und der ausladenden Statur des Finsterblick-Doppelgängers ein leidliches, aber nicht vermeidbares Problem. Mit ein bisschen Glück war jeder potenzielle Beobachter ohnehin mehr an Grace interessiert, die zwischen den Sternenflottenoffizieren ging und die Arme bei ihnen untergehakt hatte.
    Auf der Bühne tanzte eine Pandrilitin, und die laute Musik, die ihre wirbelnden Bewegungen begleitete, donnerte im Kopf des Commanders. Der Klang war weit urtümlicher, als die subtile, sinnliche Flötenmusik, zu der Grace getanzt hatte. Der Ort war nun mit noch mehr Besuchern angefüllt als zuvor, auch wenn Crusher das nicht für möglich gehalten hätte.
    Er lachte und tat so, als würde er vor Trunkenheit fast umfallen, dann rief er einer der anderen Tänzerinnen irgendetwas zu. Das war schließlich das, was man von ihm erwartete. Grace hielt den Kopf aufrecht und machte ohne Worte klar, dass sie zwei Kunden hatte, die in dieser Nacht für ihre Gunst bezahlt hatten. Ihre Haltung sagte aus, dass sie gut genug war, Höchstpreise zu verdienen.
    Sie gingen unbemerkt und ohne Zwischenfälle in die Privatquartiere, wo die intimeren

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