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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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Dennoch schrie er und schoss und schrie und schoss … bis Tuvok ihm die Hand auf den Arm legte und ihm sagte, dass es niemanden mehr gab, auf den er schießen konnte.
    Crusher atmete schwer und tief ein, bevor er die Waffe senkte. Dann ging er zu Grace, kniete sich neben sie und schob die Hände unter sie, damit er sie aufheben konnte.
    »Halten Sie durch«, bedrängte er sie, obwohl ihm klar war, dass ihre Wunde tödlich war. »Wir bringen Sie zu unserem Schiff und …«
    »Lügner«, sagte sie und zuckte vor Schmerz zusammen. Ihr Bauch war verkohlt und blutig. »Ich sterbe. Wir Orioner wissen, wenn es so weit ist. Ich …« Bevor sie noch etwas sagen konnte, versteifte sie sich in einem plötzlichen Aufwallen von Qual.
    »Grace«, zischte er.
    Eine grazile grüne Hand, die mit Blut bedeckt war, umklammerte das dreckige Hemd des Commanders. Der Gesichtsausdruck der Orionerin war sogar jetzt noch kühn. Sie bleckte die Zähne, als sie sprach.
    »Ich … sterbe … frei …«, stöhnte sie, während ihre Augen geradezu brannten. »Nicht als Sklavin …
frei

    Und dann, mit einem bemitleidenswerten Ausatmen, erschlaffte Grace’ muskulöser Körper in seinen Armen.
    Crusher sah die Orionerin hilflos an. Sein Blick wurde unscharf.
Verdammt noch mal
, dachte er elend. Sie hatten es beinahe geschafft zu entkommen. Sie alle. Warum musste sie sich ihren Verfolgern allein stellen? Warum hatte sie nicht wie Tuvok und er in Deckung gehen können?
    Er kannte die Antwort. Ihr ganzes Leben lang war Grace darauf trainiert worden, ihrem Instinkt zu folgen – und das war es auch, was sie diesmal getan hatte. Aber diesmal hatte ihr Instinkt sie irregeleitet.
    Vorsichtig legte der Commander die Orionerin ab und schloss ihre grünen Augen. Dann stand er auf und drehte sich zu dem Vulkanier um, der die Bastarde überprüfte, die sie getötet hatten.
    »Es sind nur vier«, erklärte Tuvok. »Abbis muss seine Lakaien in kleinere Gruppen aufgeteilt haben, um mehr Gebiet nach uns durchsuchen zu können.«
    Crusher sah Grace an. »Wir haben sie erst vor – wie lange ist es her? – ein paar Stunden getroffen. Und doch kommt es mir so vor, als hätte ich einen meiner besten Freunde verloren.«
    »Commander«, sagte der Vulkanier mit ungewöhnlich sanfter Stimme, »lassen Sie nicht zu, dass Graces Opfer umsonst war. Wir müssen uns beeilen, bevor uns Abbis’ Männer ergreifen können.«
    Crusher blinzelte mehrmals, um seinen Blick zu klären. »Ich weiß.«
    Sie würden den Captain finden, schwor er sich, und ihm von Thuls Heimtücke berichten. Der Krieg würde abgewendet und Millionen Leben gerettet werden.
    Und wer würde jemals erfahren, welch großen Anteil ein orionisches Sklavenmädchen daran gehabt hatte? Wer würde jemals verstehen, wie tapfer sie gewesen war?
    Nur er. Und Tuvok.
    Und was hatte ihr das alles eingebracht? Nur eine kurze Kostprobe der Freiheit, gestand sich der Commander ein. Vielleicht war ihr das aber auch genug gewesen.
    »Kommen Sie«, sagte er zu dem Vulkanier.
    Wie Tuvok betont hatte, würde Jack Crusher sicherstellen, dass seine Freundin nicht umsonst gestorben war.
    Der Anblick seines Transporterraums wirkte auf Picard erstaunlicherweise tröstlich. Aber auch das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er mit einem sehr betrüblichen Ergebnis zurückkehrte.
    Er hatte gehofft, dem Sternenflottenkommando einen weiteren diplomatischen Erfolg melden zu können. Das wäre eine gute Einleitung für ein paar Tage Erholung und Urlaub auf Sternenbasis 3 gewesen, die er mit Admiral Ammerman und seiner Familie verbringen wollte. Aber es sollte nicht sein. Der Captain konnte nur vom Krieg, nicht vom Frieden berichten, und die Zukunft dieses kleinen Weltraumsektors sah düster aus.
    Picard nickte dem Ensign, der ihn hochgebeamt hatte, dankbar zu. Dann verließ er den Raum und ging in Richtung seines Quartiers.
    »Cadwallader an Captain Picard.«
Der Ruf ließ ihn augenblicklich innehalten.
    Der Kommunikationsoffizier, der selbst in schlechten Zeiten fröhlich war, klang nun übermäßig positiv gestimmt. Er fragte sich, was sie um diese Uhrzeit auf ihrem Posten tat, das sie als so aufregend empfand. »Picard hier. Was gibt es, Ensign?«
    »Eine Nachricht für Sie, Sir. Sie stammt von Commander Crusher. Nur für Sie bestimmt, wie es scheint.«
    Der Herzschlag des Captains beschleunigte sich. »Ich nehme sie in meinem Bereitschaftsraum entgegen.«
    »Aye, Sir.«
    Eine Minute später trat er aus dem Turbolift auf die

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