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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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Rassenhass hinweggesehen und die Sensordaten der Kolonie mit ausgeklügelteren Geräten untersucht.
    Hätten die Melacronianer das getan, hätte sie eine Überraschung erwartet – sie hätten entdeckt, dass die Ionenspur des angreifenden Schiffs sich von der, die cordrazitische Kriegsschiffe hinterließen, unterschied. Sie hätten erkannt, dass es kein cordrazitisches Schiff gewesen war, das Lir Kirnis und ihre geschätzten Kollegen attackiert und ausgelöscht hatte. Vielmehr wäre ihnen bewusst geworden, dass ein anderes Schiff so verändert worden war, dass es wie ein cordrazitisches Schiff wirkte.
    Die Melacronianer verfügten nicht über die Möglichkeit, die Identität eines Raumschiffs derart zu verschleiern. Ebenso wenig wie die Cordraziten oder jede andere Spezies in diesem Sektor. Die Thallonianer jedoch hatten schon vor Jahren die magnetische Puls-Abbildungs-Technologie perfektioniert.
    Zugegeben, sie wurde selten benutzt. Aber die Leute sahen nur das, wonach sie auch suchten. Und was hätte das Thallonianische Imperium schon zu gewinnen, wenn es die Feindseligkeiten im kellasianischen Sektor befeuerte?
    Nichts. Rein gar nichts.
    Statt sich also der Wahrheit zu stellen, schrien die Melacronianer wütend und mit voller Inbrunst auf – und bezichtigten die Cordraziten der Vernichtung einer Kolonie voller Unschuldiger. Und die Cordraziten, die natürlich wussten, dass sie nichts getan hatten, glaubten, die Melacronianer hätten das Massaker selbst herbeigeführt, um so einen Vorwand für den Krieg zu finden.
    Beide Parteien dienten damit dem Erreichen von Thuls Zielen.
    Der Gouverneur war schon immer auf seine Gelassenheit und seine Ausgeglichenheit stolz gewesen. Aber als Kaavin und er sich dem Lift näherten, musste er der Versuchung widerstehen, zu frohlocken. Es funktionierte, und zwar perfekt. Diese Narren würden sich gegenseitig auslöschen.
    Alles, was es noch brauchte, war ein noch abscheulicherer, nicht tolerierbarer Affront, um den Krieg unumkehrbar zu machen. Und Thul hatte vor, diesen letzten Affront nun stattfinden zu lassen.
    »Brücke«, sagte er, als seine Stellvertreterin und er den Lift betraten. Einen Augenblick später schlossen sich die Türen zischend hinter ihnen, und die Reise durch das Schiff begann.
    »Wenn das hier vorbei ist«, erklärte der Gouverneur generös, »werden Sie reich belohnt werden.«
    Sie sah ihn an und fragte sich zweifelsohne, wie diese Belohnung wohl aussehen mochte. Schließlich wusste Thuls Stellvertreterin nichts von seinen Ambitionen – sie wusste nur, dass er einen Krieg in diesem Sektor entfachen wollte. Und als loyale Untergebene hatte sie dies nicht infrage gestellt.
    »Das ehrt mich«, sagte sie schließlich.
    Sie haben keine Ahnung wie sehr
, dachte der Gouverneur.
    Dann öffneten sich die Lifttüren, und die Brücke lag vor ihm. Beim Anblick ihres Vorgesetzten nahmen seine Offiziere auf ihren Sitzen Haltung an.
    Thul lächelte, als er den Lift verließ. Sie waren alle Thallonianer. Hier gab es keine Vermischung mit minderwertigen Spezies, so wie es auf Picards Föderationsschiff war. Sie waren Krieger. Und egal, ob sie es zugaben oder nicht, sie gierten ebenso wie er nach mehr, als ihnen nach Blutrecht zustand.
    Schon bald, so sinnierte der Gouverneur, würden diese standhaften Seelen die Herrscher seines neuen Imperiums werden. Sie würden ihm dienen, so wie er bisher Tae Cwan gedient hatte – und sie würden die Früchte dieses Dienstes ernten.
    Thul setzte sich in den Kommandosessel in der Mitte und wandte sich an den Steuermann, einen gedrungenen Mann mit zwei parallel verlaufenden Narben auf einer Seite seines Gesichts. »Setzen Sie Kurs auf die Schiffswerft von Cordra III.«
    Er nannte die Koordinaten aus dem Gedächtnis. Schon lange hatte er sich auf diesen Moment vorbereitet.
    »Aye, mein Lord«, erwiderte der Steuermann und gab den Kurs ein. Der Gouverneur lehnte sich zurück und dachte über die letzte Phase seines Plans nach.
    Sein eigenes Schiff war mit derselben magnetischen Puls-Technologie ausgestattet wie das, das den melacronianischen Außenposten vernichtet hatte. Wie die Wissenschaftler dieses Außenpostens würden die Cordraziten auf der Schiffswerft nie erfahren, dass ein thallonianisches Schiff sie angegriffen hat.
    Als er zusah, wie die Sterne bei Impulsgeschwindigkeit auf dem Monitor dahinzogen, versuchte Thul sich das Bild der Zerstörung der Schiffswerft in all seiner brutalen explosiven Pracht vorzustellen. Es fiel seiner

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