Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
Vom Netzwerk:
anderen Föderationsmitgliedern ähnelten – hatten sich in niederen Bereichen als nützlich erwiesen, obwohl sie sich natürlich selbst den untersten Tholianerkasten unterwerfen mussten.
    Das hieß nicht, dass Hirskene ihre Anwesenheit gefiel.
    Die gleiche Unzufriedenheit spürte er, wenn er an die Menschen und ihre Verbündeten dachte. Die Tholianer waren ihnen seit dem Erstkontakt nur selten begegnet, doch jedes Mal hatte ihnen deutlich gemacht, warum man ihnen aus dem Weg gehen sollte. Ihr aggressiver Vorstoß ins All – in Gebiete, die weiter und weiter von ihrer Heimatwelt entfernt waren und der Versammlung näher und näher rückten – hatte Misstrauen hervorgerufen. Das Herrscherkonklave ging davon aus, dass man der Föderation nicht trauen durfte, besonders nicht in dieser Situation. Etwas zog die Menschen und ihre Verbündeten in diesen Teil des Weltraums, etwas, das sie dazu bewogen hatte, ihre sonst üblichen Expansionstaktiken fallenzulassen und eine aggressivere Gangart einzuschlagen. Was hatte sie nur dazu veranlasst, mit solcher Geschwindigkeit und Entschlossenheit vorzugehen?
    Hirskene sah einen Zusammenhang mit dem seltsamen Phänomen, das ihn – und alle anderen Tholianer – vor einigen Zyklen übermannt hatte. Sie alle waren von einer beinahe identischen Furcht ergriffen worden, einem primitiven Gefühl, das sich durch das Netz ausgebreitet hatte und bis in das tiefste Innere ihres Geistes vorgedrungen war. Dieser nicht identifizierbare und nicht erklärbare Gedankenimpuls hatte jeden, der ihn wahrgenommen hatte, auf die gleiche Idee gebracht: Der Impuls stammte aus irgendeinem Teil des Shedai-Sektors und musste vernichtet werden.
    Hirskene wusste nicht, welche Rolle die Föderation dabei spielte. Vielleicht hatte ihr Vordringen in diese abgelegene und geheimnisvolle Region den Übergriff auf das Netz ausgelöst. Das hätte zumindest die Wut erklärt, die Hirskene und andere Tholianer, die in diesem furchtbaren Moment über das Netz miteinander verbunden gewesen waren, empfanden. Der Impuls war zwar längst vergangen, aber der Zorn war geblieben. Wenn das stimmte, dann würde die alleinige Anwesenheit und jeder weitere Vorstoß der Föderation das provozieren, was …
    …
erwacht
war.
    Bis zu diesem Augenblick hatte Hirskene den Zwischenfall noch nie auf diese Weise betrachtet, doch es ergab Sinn. Die Präsenz, die sich gewaltsam in das Netz, diesen fast schon heiligen Ort der Harmonie, gedrängt hatte, wirkte auf ihn plötzlich wie ein Riese, der durch Gedankenlosigkeit und Arroganz aus seinem Schlaf gerissen worden war. Und nun verlangte der Riese nach einer Entschädigung für diese Unachtsamkeit. Davon würde er nicht abweichen.
    Hirskene fürchtete, dass der Tag der Abrechnung bevorstand.
    Auch wenn die Föderation die Schuld daran trägt
, erklärte Yeskene,
ist sie nicht unser einziges Problem
. Sein verlässlichster Offizier und bester Freund meinte damit natürlich die andere Partei, die ein auffälliges Interesse am Shedai-Sektor zeigte: die Klingonen.
    Das Klingonische Imperium nahm anscheinend an, der Vorstoß der Föderation in diese Region habe etwas mit der politischen und militärischen Pattsituation zwischen den beiden Mächten zu tun. Deshalb hatten die Klingonen eigene Schiffe in die Region entsandt. Hirskene wusste, dass die Klingonen bei der Annektierung anderer Welten noch gründlicher als die Versammlung vorgingen. Wer unter ihre Herrschaft geriet, sah einem unangenehmen Leben entgegen – wenn er Glück hatte.
    Es war bereits zu einigen kleineren Auseinandersetzungen zwischen den Klingonen und den tholianischen Streitkräften, die in die Region beordert worden waren, gekommen. Sollte das Herrschaftskonklave beschließen, drastischere Methoden einzusetzen, um die Expansion der Klingonen und der Föderation einzudämmen oder die beiden Parteien gar aus dem Shedai-Sektor zu vertreiben, dann würde es zu einem Krieg mit diesen Mächten kommen, davon war Hirskene überzeugt.
    Aber könnten wir auch siegreich sein?
, fragte er sich.
    „Commander.“ Hirskene hörte die Aufforderung und sah die dunkelrote Aura, mit der Yeskene seiner Sorge Ausdruck verlieh. Erst in diesem Moment erkannte Hirskene, dass Yeskene ihn schon zweimal angesprochen hatte, er aber so in seine Gedanken vertieft gewesen war, dass ihm das nicht aufgefallen war. Hirskene wandte ihm seine volle Aufmerksamkeit zu. „Was ist?“
    „Die Sensoren, Commander“, antwortete Yeskene. Das strahlende Rot, das

Weitere Kostenlose Bücher