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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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knetete seine Augenbrauen, ballte die rechte Hand zur Faust und drückte damit gegen die Handfläche der linken. Er hätte beinahe alles gegeben, um die Wahrheit über die Ereignisse im Lager zu erfahren, aber ihm fehlten zu viele Informationen. Deshalb musste er, wenn es um Khatami ging, die er seit einigen Jahren kannte, auf seine Instinkte vertrauen. „Und Sie … glauben diese Behauptungen, Doktor?“
    „Dr. Leone, ich sage doch nur …“
    „Und ich sage nur, dass Sie die Gerüchteküche, zu der Sie anscheinend Zugang haben, schließen sollten.“ Leone beugte sich vor. Sein harter Tonfall zeigte Wirkung. Griffin drückte den Rücken durch. „Leute, die tatsächlich auf dem Planeten waren, haben mir erzählt, dass das Ding, das die Basis und den Landetrupp angegriffen hat, so aggressiv und schnell vorging, dass Überlebende unwahrscheinlich sind.“ Diese wenigen Informationen hatte ihm zumindest Lieutenant Xiong gegeben, als Leone ihn zu seinem Quartier gebracht und unter Beruhigungsmittel gestellt hatte.
    Na ja
, dachte er.
Das Loch, in dem sich bis vor kurzem die Brust, die Lungen und die Wirbelsäule des Denobulaners befanden, könnte man auch als Information bezeichnen
.
    „Wenn Sie und Ihre Verschwörungsanhänger wissen wollen, wogegen wir da unten gekämpft haben, kann ich Sie gerne durch die Stasiskammer führen.“ Ärger ließ Leones Stimme rau werden. „Danach sollten alle Fragen beantwortet sein.“
    Griffin ließ sich nicht einschüchtern, sondern schüttelte nur den Kopf. „Das ist nicht nötig, Doktor. Ich kannte … ich kannte diese anderen Information nicht.“
    „Aha“, sagte Leone. „Dann würde ich gerne wissen, mit welchen Ergebnissen Sie Ihre Kommandokurse an der Sternenflottenakademie abgeschlossen haben. Sie wissen schon, der
Kobayashi
-wie-auch-immer-Test?“
    „Ich habe diese Kurse nicht belegt und den Test nie gemacht“, sagte Griffin. Ärger und Scham färbten seine Wangen rot. „Sie wissen genau, dass ich nur die medizinische Ausbildung absolviert habe.“
    Leone legte seine Hände flach auf den Schreibtisch und erhob sich. „Bis Sie das nachgeholt haben, sollten Sie und die anderen Tratschtanten Ihre Meinung über Kommandoentscheidungen für sich behalten. Verstanden?“
    „Deutlich, Sir“, sagte Griffin zackig.
    Leone starrte ihn noch einen Moment lang an, dann setzte er sich wieder. „Als Schiffsarzt heilt man ein ganzes Schiff. Man flickt nicht nur die Besatzung zusammen. Achten Sie darauf, und wir werden alle davon profitieren.“ Er griff nach einem Datengerät auf der chaotischen Schreibtischoberfläche. „War das alles? Ich muss noch einen Bericht schreiben.“
    Griffin drehte sich wortlos um und verließ den Raum. Er ging durch die Krankenstation, blieb stehen und drehte sich noch einmal um. Dann widmete er sich wieder seinen Patienten. Der leitende medizinische Offizier kniff die Augen zusammen, schüttelte den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit dem Bildschirm zu.
    Die Eingeborenen werden bereits unruhig
, dachte er, während er die Verlustlisten durchging.
Das wird ein verdammt langer Heimflug
.
    Stephen Klisiewicz stocherte in dem wiederaufbereiten Hackfleisch herum und entschied, dass sich der Geschmack damit nicht verbessern ließ.
    Nicht nur das Essen auf seinem Teller schien seine Essenz verloren zu haben, dachte er, als er sich in der Messe der
Endeavour
umsah. Alles erschien ihm leblos und steril. Die anderen Besatzungsmitglieder bewegten sich langsam, so als lägen unsichtbare Bleigewichte auf ihren Schultern. Abgesehen von dem allgegenwärtigen Summen des Schiffs hörte man nur das Rücken von Stühlen auf dem Boden und gelegentlich das Klirren von Besteck. An den umliegenden Tischen unterhielten sich nur wenige, und wenn sie es taten, dann beinahe flüsternd und kurz angebunden, so als tauschten sie nur Informationen aus, die für ihre Arbeit notwendig waren.
    Heute morgen ist nicht nur Captain Zhao gestorben
, dachte Klisiewicz.
Das merkt man
.
    Er war aus reiner Gewohnheit in die Messe gekommen. Nachdem die
Endeavour
Erilon und Commander Khatami die Brücke verlassen hatte, war Klisiewicz wieder zur Wissenschaftsstation gegangen und hatte den Rest seiner Schicht mit halbherzig ausgeführten Überprüfungen der Schiffssysteme und des Computerkerns verbracht. Es war ruhig auf der Brücke gewesen. Neelekanta hatte sich zwar auf den Sitz des Captains gesetzt, aber das Kommando hatte Mog übernommen. Er koordinierte die Reparaturen von seiner

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