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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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schlossen. Xiong erwiderte ihr Lächeln, und einen Moment lang dachte sie darüber nach, ob es wohl Vorteile hätte, den Lieutenant außerdienstlich zu treffen.
    Er ist nicht unattraktiv für einen Menschen
, entschied sie. Er wirkte zwar relativ durchtrainiert, aber sie fragte sich, ob er die körperlichen Aktivitäten verkraften würde, die möglicherweise aus diesem Treffen resultieren würden.
Die Prellungen und gebrochenen Knochen würde er seinem Vorgesetzten nur schwer erklären können
.
    Doch das spielte auch keine Rolle, denn trotz aller Vorzüge war der Lieutenant nun einmal nicht T’Prynn.
    Sandesjo setzte sich auf eine Seitenbank und verdrängte die Gedanken an Xiong. Die Fahrt nach Hause dauerte nur wenige Minuten, trotzdem nutzte sie die Gelegenheit, um nachzudenken. Als Nächstes musste sie Turag über Jetaniens Plan informieren. Ihrem Vorgesetzten würde es schwer fallen, die Vorteile zu erkennen, die sich aus einem Treffen zwischen Lugok und den Tholianern ergaben. Schließlich standen sie kurz vor einem Krieg.
    Sollte es Lugok jedoch gelingen, Botschafter Sesrene mit einigen – natürlich mit dem Hohen Rat abgesprochenen – wohlplatzierten Bemerkungen und Anspielungen in die richtige Richtung zu drängen, würde sich der Rest fast schon von selbst erledigen.
    Einem Ende des Konflikts stand dann nichts mehr im Weg, und Diplomatie würde bei seiner Beendigung keine Rolle spielen.
    Und was war mit ihr? Was würde sie tun, wenn sie ihre Aufgaben erledigt hatte? Sie hoffte, dass sie nach Hause zurückkehren, ihre menschliche Haut abwerfen und wieder in die Kultur eintauchen würde, von der sie so lange getrennt gewesen war.
    Aber was war mit T’Prynn?
    Sandesjo wusste, dass es zu einem Konflikt kommen würde. Die Verbindung, die sie mit der verführerischen Vulkanierin, die ihre Gedanken und Träume beherrschte, eingegangen war, stand im Widerspruch zu ihren Pflichten. Was würde geschehen, wenn die Gefühle, die sie für T’Prynn hegte, mit dem kollidierte, was sie tun musste. Für welche Seite würde sie sich entscheiden?
    Diese Frage stellte sich Sandesjo in letzter Zeit immer öfter, doch sie fand keine zufriedenstellende Antwort darauf.

Kapitel 24
    „Haben Sie so etwas schon mal gesehen?“, fragte Dr. Fisher.
    „Nun“, sagte Dr. Jabilo M’Benga, als er näher an die nackte Leiche des Denobulaners herantrat, die auf dem Untersuchungstisch lag. „Ich habe Messerstiche, Schusswunden und Pfählungen gesehen, aber so etwas noch nie.“
    Von der Brust des Denobulaners war nur ein großes, rundes Loch geblieben. Durch die Wunde konnte man den Stahl der Tischoberfläche sehen.
    „Ich auch nicht“, antwortete Fisher. Während er Chirurgenhandschuhe auspackte und anzog, fuhr er fort: „Und nach fünfzig Jahren hier draußen heißt das schon eine Menge.“
    Die beiden Ärzte waren die einzig Lebenden, die sich momentan in der Leichenhalle von Sternenbasis 47 aufhielten. Die Leichenhalle befand sich auf der untersten Ebene des Stationskrankenhauses, weit weg von allen aktiven Bereichen der Station. Zum Teil beruhte die Ortswahl auf Tradition, obwohl es im 23. Jahrhundert keine Geruchsprobleme mehr gab, da man archaische Kühlmethoden wie Chemikalienkonservierung oder Einfrierung längst abgeschafft hatte und zu Stasisfeldern übergegangen war. Zum anderen war dieser abgelegene Ort gewählt worden, weil auch in diesem Zeitalter die Lebenden den Toten mit abergläubischem Unwohlsein begegneten.
    Die Leichenhalle gehört in den Keller
, dachte Fisher.
Soll sich ja niemand gruseln
. Die Temperatur der Leichenhalle, die immer einige Grade unter der des restlichen Hospitals lag, schien diesen Gedanken zu untermauern.
    Doch der Anblick der Leiche, der er sich nun wieder zuwandte, hätte wohl jeden innehalten lassen. Der Denobulaner, dem durch seine Nacktheit jeder Hinweis auf seinen Status im Leben genommen worden war, lag auf dem Untersuchungstisch an der Rückwand der Leichenhalle.
    „Ich dachte mir, dass Sie sich den gern ansehen würden, Jabilo“, sagte Fisher. „Als Schiffsarzt wird Ihnen sowas wohl öfter begegnen als einem Arzt, der an eine Station gekettet ist.“
    Er konnte sich diese sarkastische Bemerkung nicht verkneifen. Er hatte in den letzten Monaten viel Zeit damit verbracht, M’Benga auf seine Rolle als sein Nachfolger als Chefarzt der Sternenbasis 47 vorzubereiten. Fisher hatte auf diese Weise sicherstellen wollen, dass die Station und sein guter Freund Diego Reyes nicht ohne

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