Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
abgestattet hatte. Er hatte die Absicht dahinter damals nicht erkannt und tat es immer noch nicht. Sie hatte fast wie jemand gewirkt, den Gewissensbisse umtrieben, aber das fand er schwer zu glauben.
    Er warf einen Blick auf sein Chronometer am Handgelenk und starrte wieder ungeduldig zu Quinns Zwiegespräch mit der Vulkanierin.
Kommt endlich, macht Schluss
, flehte er sie mental an.
Da oben sitzt ein dank-bares rothaariges Mädel, das darauf wartet, mir einen Drink auszu…
    Ein Lichtblitz erhellte die Landebucht und eine Explosion erschütterte die gesamte Station. Alarmsirenen heulten los, als die Passanten auf dem Korridor zu Boden geschleudert wurden. Pennington zog sein Aufnahmegerät aus der Tasche und sprintete über den Gang zum Aussichtsfenster. Um ihn herum drängten Sternenflottenpersonal und eine Handvoll Zivilisten aus den Gängen auf die Notlifte und -treppen zu.
    „Roter Alarm“
, vermeldete eine männliche Stimme über das Beschallungssystem der Station.
„Explosion in der Hauptlandebucht! Dockmeister und Brandschutzteams zu Bucht Drei!“
    Pennington sprang über eine Reihe von Stühlen, um das Fenster in einem Minimum an Laufschritten zu erreichen. Er richtete sein Aufnahmegerät auf das schreckliche Durcheinander in dem Hangar dahinter. Tiefrote Flammen und dicker schwarzer Rauch schlugen aus einem gewaltigen Riss in der unteren Hülle des Sternenflottenfrachtschiffs
U.S.S. Malacca
. Das Schiff war am naheliegendsten Anlegeplatz angedockt, neunzig Grad um den Stationskern von der
Sagittarius
entfernt. Verbogene Hüllenplatten und eine Menge loser Trümmer trieben in der Schwerelosigkeit der Landebucht. Eine Reihe weiterer Explosionen rissen die Unterseite der
Malacca
auf. Das Schiff neigte sich kräftig von seinem Dockanschluss weg, der sich verbog und abzureißen begann.
    Große Ansammlungen von versengtem und verdrehtem Metall prallten an dem aus transparentem Aluminium bestehenden Aussichtsfenster, der Decke der Landebucht und dem Kern der Station ab. Pennington drehte sich langsam nach links, um die Flugbahn eines besonders großen Trümmerstücks zu verfolgen. Er hielt inne, als er und sein Aufnahmegerät an einem weitaus beunruhigenderen und faszinierenderen Anblick hängenblieben.
    Nur ein paar Meter entfernt, zwischen ihm und Quinn, starrte T’Prynn aus dem Fenster auf das brennende Inferno. Ihre rechte Hand war in einer Geste der Verzweiflung gegen das Fenster gepresst. Was Pennington faszinierte, war ihr Ausdruck – eine Mischung aus Schock, Entsetzen und Kummer – sowie die Tatsache, dass sie unverkennbar weinte.
    T’Prynn sah außerhalb des Fensters ihre Lügen und Ausflüchte in einem Schmelztiegel voller Feuer verbrennen. Übrig blieb allein die grausame Wahrheit.
    Als sie in das rauchende Loch der gesprengten Hülle der
Malacca
blickte, wusste sie, dass Leugnen sinnlos war. Sie hatte gesehen, wie der Container auf das Schiff geladen und der Frachtraum für die bevorstehende Abreise von Vanguard verschlossen worden war.
    Als sie in den hypnotisierenden Tanz der Flammen starrte, wusste T’Prynn, dass Anna tot war.
    Stens Klinge schlitzt meine Wange auf …
    Masken fielen ab und Fassaden brachen ein, nahmen ihr die jahrzehntelang errichteten mentalen Schutzwälle und ein Leben voller indoktrinierter emotionaler Lähmung. All die sorgsam aufgebauten Ausreden, all die alten Schutzmauern vor der Wahrheit zerbarsten unter seinem geistigen Griff.
    Ich fühle seinen Schmerz, während ich seine Finger zurückbiege – bis sie brechen …
    Trümmer der
Malacca
trieben in chaotischem Durcheinander auseinander und zogen Spiralen und Streifen von Rauch durch die Landebucht.
    Aus Pflichtgründen hatte T’Prynn Annas Leben verwirkt. Sie hatte es nicht selbst getan, aber die klingonische Hand geführt. Annas Leben war für das Wohl vieler anderer aufs Spiel gesetzt worden. Es war nur logisch gewesen.
    Er reißt Haare von meinem Kopf, während ich meine Finger in sein Gesicht presse …
    Es gab für T’Prynn keinen Grund mehr, noch länger irgendjemanden anzulügen – weder die Sternenflotte noch sich selbst. Liebe – ein Tabu von unübertroffener Stärke in der vulkanischen Kultur, verehrt und verflucht gleichermaßen – hatte sie verrückt gemacht, ihre Logik vernebelt, ihre Leidenschaft genährt, ihre Beherrschung zerstört. Anna hatte ihre eigene Liebe unzählige Male ungeniert beteuert, aber erst jetzt konnte T’Prynn sich selbst eingestehen, dass ihre Geliebte die Wahrheit gesagt

Weitere Kostenlose Bücher