Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
einem alten Vulkanier – der Robe nach einem Heiler. Wer war das? T’Prynn hatte ihn schon einmal gesehen, konnte sich aber nicht an einen Namen erinnern.
    „Verlasst uns, alter Mann“, warnte Sten, trat vor und hob seine
Lirpa
. „Dies ist nicht Eure Sorge.“
    Statt einer Erwiderung warf der ältere Vulkanier seine Kerze nach Sten, schneller und stärker als sein Alter vermuten ließ. Die Flamme traf Sten beinahe ins Gesicht. Er duckte sich, doch der Heiler griff weiter an und zwang seinen Gegner, dem Feuer auszuweichen.
    „Ihr beginnt mich zu nerven“, grollte Sten zwischen zusammengebissenen Zähnen. Die Klinge der
Lirpa
sauste auf den Älteren zu, als wolle sie ihn auf Distanz halten. Doch der Heiler blieb unbeirrt, immer wieder schwang er die Kerze vor und zurück, machte einen Schritt nach dem anderen. Sten wich zurück und nutzte seine Waffe, um den Vorstoß des Alten aufzuhalten …
    … und verschwand.
    T’Prynn sah, wie der Nebel dort aufwallte, wo er eben noch gestanden hatte. Sie hörte seinen Schrei durch die Kammer schallen, voller Überraschung und Schrecken. Sten war in den Minenschacht gefallen. Der alte Vulkanier stand an der Brüstung, ging in die Knie und atmete tief und keuchend ein. Die Kerze fiel aus seinen Händen. Als er zu ihr aufblickte, schien sein ganzer Leib kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen.
    „Lauf, T’Prynn. Er ist fort, aber er wird wiederkommen.“
    Nebel legte sich um den Heiler und verbarg ihn vor ihren Blicken.
    An T’Prynns Bett stehend sah M’Benga zu, wie Sobon angestrengt aufstöhnte und seine Hände von den
Katra
-Punkten im Gesicht seiner Patientin löste. Trotz Jahrzehnten der Selbstdisziplin und kontrollierten Emotionen machte Sobons Gesicht seinen Schmerz und seine Erschöpfung deutlich. Er kippte vor und legte eine Hand auf das Bett, um sich abzustützen.
    „Heiler Sobon, seid Ihr in Ordnung?“ M’Benga trat vor, um dem Alten zu helfen. Da er die vulkanischen Sitten kannte, stoppte er sich selbst, bevor er dem Heiler die Hand auf die schmale Schulter legen konnte. Vom Fußende des Bettes beobachtete T’Nel das Geschehen mit teilnahmsloser Miene.
    „Darf ich Euch etwas Wasser bringen, Heiler?“, fragte sie.
    Es dauerte einen Moment, bis Sobon nickte. „Es wäre willkommen.“ Dann wandte er sich M’Benga zu. „Es geht mir gut, Doktor. Danke.“
    „Was ist passiert?“, fragte M’Benga.
    Der Heiler atmete mehrmals tief und gleichmäßig ein, bevor er antwortete. „Die Schlacht in T’Prynns Geist verschärft sich. Stens
Katra
wird entschlossener und nutzt die Tatsache aus, dass sie zu schwach wird, um neue Barrieren gegen ihn zu errichten. Während der Verschmelzung konnte ich ihn in einen dunklen Winkel ihres Verstandes drängen, doch ist auch dies nur ein Sieg auf Zeit. Sten wird aus diesem Exil zurückkehren, und er wird wieder angreifen.“ Sobon setzte sich und wischte sich über die Stirn. „Ich fürchte, uns gehen die Optionen aus. Ich werde das
Dashaya-Ni’Var
versuchen müssen, obwohl ich mich zu einer korrekten Durchführung des Rituals noch nicht in der Lage fühle.“
    T’Nel trat vor und hielt Sobon ein Glas Wasser hin. „Wann werdet Ihr bereit sein, Heiler?“
    „Bald“, sagte Sobon kopfschüttelnd. „Bisher blieb ich bei meinen Versuchen einer Gedankenverschmelzung in einer weitestgehend passiven Rolle. Aufgrund der Intensität der Verbindung von T’Prynns und Stens
Katras
, ist meine Einflussnahme begrenzt. Bei einem
Dashaya-Ni’Var
muss ich aber aktiver werden. Kurz gesagt, muss ich T’Prynns
Katra
durch mein eigenes ersetzen, wenn ich Sten aus ihrem Geist vertreiben will.“
    M’Benga runzelte die Stirn. „Vergebt mir, Heiler, aber das klingt gefährlich.“
    Sobon nickte. „Das ist es, Dr. M’Benga. Wenn ich erfolglos bin, könnte meine eigene
Katra
in T’Prynns Geist verbleiben, bis in den Tod im Kampf mit Sten vereint.“ Er hielt inne und trank einen Schluck. „Ich habe die meisten Schriftrollen übersetzt, doch ich bezweifle, dass ich ihren Inhalt ausreichend begreife. Zumindest noch nicht.“
    M’Benga nickte verständnisvoll. Sobon hatte viel Zeit in seinem Studierzimmer verbracht und die jahrhundertealten Schriften studiert, in denen ihm zufolge alles über das
Dashaya-Ni’Var
geschrieben stand, was überhaupt bekannt war. Laut dem Heiler umgab das Ritual ein Mantel des Geheimnisvollen. Selbst die Texte waren in einem obskuren Dialekt der einstigen Hochsprache verfasst, die bereits vor Suraks Tagen

Weitere Kostenlose Bücher