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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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sich nicht selbst zu belasten, müssen Sie alle Ihnen gestellten Fragen beantworten.“ Zu Sereb gewandt fügte sie hinzu: „Sie, Captain, werden ihre Anfragen als Fragen formulieren. Nicht als Kommentare, Meinungen oder Urteile.“
    „Verstanden, Euer Ehren“, sagte der Tellarit und widmete sich wieder Reyes. „Also, Commodore. Glauben Sie, dass sie feige handelten, als Sie beschlossen, die Befehlskette zu umgehen?“
    „Nein“, antwortete Reyes. „Feige war, dass ich das nicht schon früher getan habe.“
    Sereb schien eine solche Reaktion erwartet zu haben. „Eine edle Einstellung, Commodore, wenngleich sie eine interessante Frage aufwirft: Warum sind Sie denn nicht früher aktiv geworden, vor dem Ereignis auf Gamma Tauri IV? Immerhin waren bereits mehrere Kolonien auf Planeten gegründet worden, auf denen man das Taurus-Meta-Genom gefunden hatte. Warum haben Sie Ihren Kreuzzug für Wahrheit und Sicherheit nicht nach den Vorfällen mit der
U.S.S
.
Endeavour
auf Erilon begonnen? Wie Sie selbst sagten, hätten Tausende von Leben gerettet werden können. Wo war Ihr Edelmut da, Commodore?“
    Hinter ihm schaltete sich Desai ein. „Einspruch, Euer Ehren. Der Anwalt verspottet den Zeugen.“
    „Stattgegeben“, bewilligte Moratino. „Mäßigen Sie sich, Captain.“
    „Schon in Ordnung, Euer Ehren“, sagte Reyes.
    Der Admiral sah ihn streng an. „Sie müssen diese Frage nicht beantworten, Commodore. Der Anwalt wird sie neu formulieren, ohne den Zorn des Entrüsteten.“
    „Bei allem Respekt, Euer Ehren“, widersetzte sich Reyes. „Ich würde sie gerne so beantworten, wie sie gestellt wurde.“
    Moratino nickte. „In Ordnung. Fahren Sie fort.“
    Reyes wandte sich Sereb zu, der auf seine linke Seite getreten war. „Eine einfache Frage mit einer einfachen Antwort. Ich schwieg solange, weil ich schwach war. Geblendet von Pflicht und Regeln – vielleicht auch beides, entscheiden Sie. Die Vorkommnisse von Erilon hätten uns eine Warnung sein sollen, ein Anschub zum Handeln. Zumindest hätten wir die Kolonievorstände über die Bedrohung informieren müssen. Mein größter Fehler lag darin, dass ich mich in der wahren Natur der Shedai irrte. Wie wir alle. Wir hatten keine Ahnung, was wir da aufgescheucht hatten. Und die Bevölkerung von Gamma Tauri IV zahlte diesen Fehler mit ihrem Leben. Daher wurde ich selbst aktiv.“
    „Euer Ehren“, sagte Desai. Reyes hörte das Flehen in ihrer Stimme, ignorierte sie aber. Dieses Verfahren ermüdete ihn, und er war wütend, dass es so lange dauerte, zum eigentlichen Kern des Themas zu gelangen.
    „Habe ich mich Befehlen widersetzt, indem ich die Bedrohung offen legte?“, fragte er. „Ja. Gehöre ich einer Verschwörung an? Nein. Das alles geht auf meine Kappe, genau wie die Verantwortung für all die Lebewesen, die seit meinem Dienstantritt auf der Station gestorben sind. Wenn dieses Verfahren nur ein Gutes bringen soll, dann, dass niemand mehr sterben muss, weil wir unsere Arbeit nicht gemacht haben.“
    Er drehte sich zum Richtertisch und starrte den Ausschuss an. „Sollte der Preis für den Schutz derer, die zu schützen wir geschworen haben, mein Kopf auf dem Silbertablett sein, dann nehmen Sie ihn sich. Nehmen Sie ihn und stopfen Sie ihn denen im Hauptquartier in den Rachen. Aber bringen Sie sie dazu, zuzuhören. Wenn dieser Zirkus das nicht zustande bringt, tun Sie mir den Gefallen und schmeißen Sie mich schon jetzt in ein Loch oder aus einer Luftschleuse. Ich will nicht Teil einer Organisation sein, die nicht begreift, was für eine Scheiße wir hier gebaut haben.“
    Schweigen herrschte im Gerichtssaal, abgesehen vom konstanten Summen der Stationsgeneratoren weit unter ihren Füßen. Reyes zwang sich, zu Boden zu blicken, und nicht zu den Mitgliedern des Ausschusses, konnte aus dem Augenwinkel aber noch Sereb erkennen. Der Tellarit wirkte nicht siegessicher oder zufrieden. Sein Gesichtsausdruck war undeutbar. Nach einem kurzen Moment räusperte sich der Anwalt.
    „Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.“
    Es dauerte eine Weile, bis Moratino sprach. Ihre Züge waren eine Maske der Unerbittlichkeit, die anzusehen Reyes kaum wagte. „Captain Desai, haben Sie noch Fragen an den Zeugen?“
    Als Desai antwortete, war ihre Stimme so leise, dass Reyes sie kaum verstand. „Nein, Euer Ehren. Die Verteidigung ist abgeschlossen.“

Kapitel 40
    Zett Nilric stand allein in seinem Quartier auf der
Omari-Ekon
, betrachtete die Kleidung, die er aus seinem Schrank

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